Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn ist der Frage nachgegangen, warum Hybridmais höhere Erträge bringt als reinerbige Sorten. Die Ergebnisse wurden jetzt vorab online im Fachjournal „The Plant Cell“ publiziert.
Laut Angaben der Bonner Hochschule hat Prof. Frank Hochholdinger vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) mit seinen Kollegen aus den USA, dem Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen und der Universität Hohenheim bei den Untersuchungen das Wurzelsystem von Mais betrachtet. Dabei hätten sich die Wissenschaftler auf vier verschiedene Wurzelgewebe konzentriert und die Aktivität aller dort vorhandenen Gene in zwei Mais-Inzuchtlinien als auch den daraus erzeugten Hybriden untersucht.
In allen vier Geweben hätten die Forscher das „Phänomen der gegenseitigen Ergänzung von Genen in Hybriden“ beobachten können, berichtete die Universität. Festgestellt worden sei ferner, dass die sich in Maishybriden gegenseitig ergänzenden Gene meist „junge“ Gene gewesen seien. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die „alten“ Gene für wichtige Funktionen verantwortlich seien, ohne die die Pflanzen nicht überleben könnten. Deshalb hätten sich diese Gene so lange halten können.
Bei den „jungen“ Genen sei es aber offenbar so, dass sie nur kleinere Vorteile brächten, die nicht überlebenswichtig seien. Wenn sich jedoch viele dieser kleinen Vorteile in Hybridpflanzen vereinigten, könnte dies zur beobachteten Überlegenheit der Hybriden führen, eben auch zu den höheren Erträgen.