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Viel Potenzial

Kann der Anbau von Zwischenfrüchten die Emission von Treibhausgasen reduzieren?

Die Uni Kiel erforscht das tatsächliche Klimaschutz-Potenzial von Zwischenfrüchten. Es geht um die Düngewirkung und den Entzug von Stickstoff aus dem Boden inkl. passgenauer Anbauempfehlung.

Lesezeit: 2 Minuten

Aktuell werden Zwischenfrüchte wieder vermehrt als natürlicher Zwischenspeicher für Stickstoff genutzt. Der in der pflanzlichen Zwischenfrucht-Biomasse gebundene Stickstoff, liegt somit über Herbst und Winter nicht mehr als Nitrat im Boden vor und ist in dieser Zeit vor Auswaschung geschützt, erklärt die Uni Kiel.

Forschende dort erwarten, dass sich dadurch die klimarelevanten Lachgasemissionen in dieser Periode reduzieren. Darüber hinaus bieten Zwischenfrüchte für Landwirte prinzipiell die Möglichkeit, in den Folgekulturen Düngerstickstoff einzusparen. Das tatsächliche Klimaschutz-Potenzial von Zwischenfrüchten, insbesondere der Einfluss variierender Standort- und Klimabedingungen, wurde bisher noch nicht umfassend untersucht. Im Verbundprojekt „THG-ZwiFru“ unter der Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) werden seit Oktober 2018 an vier Versuchsstandorten Lachgasemissionen in Zwischenfruchtanbausystemen gemessen.

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„Wir gehen davon aus, dass bundesweit Zwischenfrüchte auf circa 20 bis 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen angebaut werden könnten. In Gebieten mit hohen Nährstoffbelastungen, den sogenannten ‚roten Gebieten‘, wird aktuell sogar ein verpflichtender Anbau von Zwischenfrüchten diskutiert“, erklärt Professor Henning Kage, Projektleiter vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät.

Im Projekt wird auch der Effekt des Zwischenfruchtanbaus bei der Düngung der Folgekulturen untersucht. Das erfordert, die Mengen des freigesetzten sowie (möglicherweise) mittelfristig festgelegten Stickstoffs in den Folgejahren gut abschätzen zu können. Gelingt dies in Zukunft besser, können Landwirte durch eine darauf angepasste Düngung die Treibhausgasemissionen reduzieren. „Auf der Grundlage des aktuellen Wissenstandes gelingt dies meist nur unvollständig und das Klimaschutzpotenzial des Zwischenfruchtanbaus wird gegebenenfalls nicht ausgenutzt“, erläutert Kage.

An den Versuchsstandorten stehen neben den Lachgasemissionen auch Messungen zur Stickstofffreisetzung und -festlegung über einen Zeitraum von zwei Jahren nach dem Zwischenfruchtanbau im Fokus. Dabei untersuchen die Forschungsteams sowohl unterschiedliche Zwischenfrüchte (Ölrettich, Rauhafer, Sommerwicke & Winterroggen) als auch unterschiedliche Folgefrüchte (Mais und Zuckerrübe gefolgt von Weizen).

Mit Abschluss des Projekts im Herbst 2020 soll ein praxistaugliches, klimaschonendes Düngekonzept für Zwischenfruchtanbausysteme entstehen. Landwirte erhalten für einzelne Felder eine passgenaue Empfehlung, wie sie angebaute Zwischenfrüchte in der Düngung berücksichtigen können. Gleichzeitig werden die Daten des Projektes verwendet, um Modelle zur Quantifizierung der direkten und indirekten Lachgasemissionen weiterzuentwickeln. Diese sollen sowohl für die Abschätzung der Klimaschutzwirkung, als auch für die Optimierung der Anbausysteme genutzt werden.

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