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Kann konventioneller Ackerbau auch öko sein?

Im Rahmen der DLG-Wintertagung in Münster diskutierten Experten und Praktiker im Impulsforum „Biologisierung“. Das Fazit: Der konventionelle Ackerbau kann vom Ökologischen lernen.

Lesezeit: 2 Minuten

„Der Biobauer bekommt abends in der Kneipe ein Lächeln für seine Arbeit, der konventionelle Landwirt nicht“, beschreibt Prof. Gerold Rahmann, Institutsleiter für Ökologischen Landbau am Thünen-Institut, auf der DLG-Wintertagung in Münster die aktuell angespannte Situation in der Gesellschaft. Dabei hätten beide Produktionsrichtungen den selben Auftrag, so Rahmann weiter: „Sie sollen genug, gesundes und bezahlbares Essen produzieren.“ Angesichts der steigenden Bevölkerungszahl sei auch der Ökolandbau dazu verpflichtet, die Erträge zu steigern und den Ackerbau zu intensivieren. Als Beispiel dafür nannte Rahmann die Entwicklungsländer, in denen chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel oft ohnehin nicht zur Verfügung stehen. Mit den „Tricks“ des Ökolandbaus, wie Fruchtfolgegestaltung oder der Beize durch Heißwasser, konnten beispielsweise in Äthiopien die Erträge bereits teilweise verdoppelt werden. „Wissen kann Chemie ersetzen!“, ist sich Rahmann sicher. Dies ließen sich für den Ackerbau in Deutschland noch weiter ausbauen, wenn dafür entsprechende Gelder zu Verfügung stünden.

Politik ist gefordert

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In der Pflicht sieht Rahmann daher vor allem die Politik. Der Ökolandbau stellt mittlerweile 12 % der Betriebe, 10 % der Fläche und 5,5 % der Konsumgüter. Zudem habe er den gesellschaftlichen Auftrag, aktuelle Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen. Von den Forschungsgeldern geht allerdings bisher nur 2 % an die biologische Landwirtschaft. „Hier müssen Entscheidungsträger deutlich mehr zur Verfügung stellen als bisher“, fordert Rahmann. Trotzdem sei die Vielfalt der Agrarsysteme im Sinne der Demokratie wichtig. Viele Ansätze des konventionellen Landbaus seien genauso „öko“, der Landwirt bekomme sie nur nicht bezahlt. Verbraucher und Landwirte sollten daher trotzdem weiterhin die Wahl haben, denn beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Zusammen mehr Biodiversität erreichen

Wie der konventionelle Ackerbau die Biodiversität steigern kann, machte Ackerbauer Phillip Krainbring aus der Magdeburger Börde anhand von einigen Beispielen deutlich. Orientiert am System der niederländischen Nachbarn, startete Anfang dieses Jahres in Sachsen-Anhalt das Projekt „Kollektiver Naturschutz in der Landwirtschaft“, an dem sich Krainbring beteiligt. Dort entwickeln und realisieren Landwirte zusammenhängende Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, um diese innerhalb der Region zu vernetzen. So entstehen beispielsweise großflächige Blühstreifen, vernetzte Ackerrandstreifen und extensive Getreidebestände. Förderanträge dafür stellen die Betriebe gemeinsam, das entlastet die Behörden und lässt die Landwirte zusammenrücken - für eine gemeinsame Zukunft.

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