Kartoffeln: Pflanzgut kontrollieren und richtig zwischenlagern
Führen Sie zur Qualitätskontrolle der Pflanzgutpartien am besten eine Waschprobe mit 100 Knollen durch. Denn nur so können Sie vernünftig auf Silberschorf kontrollieren.
Unsere Autoren: Dr. Marianne Benker und Peter Lövenich von der LWK Nordrhein-Westfalen
Viele Pflanzgutpartien werden aktuell ausgeliefert. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, ist es wichtig, das Pflanzgut bei Anlieferung sofort auf Nass-, Braun- und Trockenfäulen, Rhizoctonia, Schorf und Virusbefall sowie auf geschrumpelte und stark beschädigte Knollen zu kontrollieren. Die Höchstgrenzen der Mängel bei zertifiziertem Pflanzgut können Sie der Übersicht entnehmen.
So prüfen Sie die Qualität
Führen Sie zur Qualitätskontrolle am besten eine Waschprobe mit 100 Knollen durch. Denn nur so können Sie vernünftig auf Silberschorf kontrollieren. Silberschorf ist zwar kein offizieller Reklamationsgrund, stark geschrumpelte, weiche Knollen mit geschädigten Keimanlagen aber schon. Grüne oder unförmige Knollen sowie Drahtwurmlöcher sind keine Mängel.
Um herauszufinden, ob Nassfäuleerreger im Pflanzgut enthalten sind, können Sie folgenden Schnelltest durchführen: Geben Sie gewaschene Pflanzknollen in eine Plastiktüte und verschließen Sie diese fest. Sind Nassfäuleerreger im Pflanzgut enthalten, fangen die Knollen schon nach ein bis zwei Tagen an zu faulen.
Zum Schluss sollten Sie die Qualität des Pflanzgutes mit einem Keimtest überprüfen. Belastungen werden damit sichtbar gemacht und ein späterer Schaden im Feldbestand kann vermieden werden. Stellen Sie dazu die Waschprobe warm auf. Hierdurch lässt sich feststellen, wie triebfreudig das Pflanzgut ist oder ob Auflaufprobleme möglich sind. Der Keimtest gibt Aufschluss darüber, wann wie viele Triebe mit welcher Stärke abhängig von der Knollengröße ausgebildet werden.
Auch bei optisch einwandfreier Ware empfiehlt es sich, den Sackanhänger (Pflanzenpass) von jeder Partie für eventuelle spätere Reklamationen zu verwahren und Rückstellproben aufzuheben. Manchmal treten versteckte Mängel wie Fusariumbefall oder mangelnde Triebkraft erst später im Feld auf. Ist die Pflanzgutpartie in Ordnung, sollten Sie folgende Dinge beachten:
Lagern Sie frisch bezogenes Pflanzgut für mehrere Tage trocken bei Temperaturen über 10°C. So können Wunden, die bei der Aufbereitung und dem Transport entstanden sind, schnell heilen.
Anschließend sollten Sie die Pflanzkartoffeln unbedingt luftig, trocken und kühl lagern! Eine fortgeschrittene Keimung können Sie nur durch kühle Temperaturen bremsen.
Lagern Sie Pflanzkartoffeln nicht über längere Zeit in Jutesäcken oder auf Paletten – und schon gar nicht in Big Bags. Denn andernfalls können Probleme mit Wundheilung, Keimung etc. auftreten.
Lagern Sie die Pflanzkartoffeln nicht in Räumen, in denen früher Chlorpropham eingesetzt wurde.
Besonders keimruhige Sorten wie Agria, Victoria oder Donella sind zur Erreichung eines optimalen Ertrags unbedingt in Keimstimmung zu bringen – dies gilt vor allem für Ware, die aus Kühlhäusern angeliefert wird (häufig Pflanzkartoffeln aus den Niederlanden).
Eine Keimstimmung wird erreicht bei Temperaturen von 10 bis 12°C über ca. zwei Wochen oder bei Temperaturen bis 20°C über drei bis vier Tage. Neben einer zügigen Jugendentwicklung fördert eine vernünftige Keimstimmung auch den Knollenansatz. Darüber hinaus fördern Wechseltemperaturen und Frischluft die Keimbereitschaft.
Unsere Autoren: Dr. Marianne Benker und Peter Lövenich von der LWK Nordrhein-Westfalen
Viele Pflanzgutpartien werden aktuell ausgeliefert. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, ist es wichtig, das Pflanzgut bei Anlieferung sofort auf Nass-, Braun- und Trockenfäulen, Rhizoctonia, Schorf und Virusbefall sowie auf geschrumpelte und stark beschädigte Knollen zu kontrollieren. Die Höchstgrenzen der Mängel bei zertifiziertem Pflanzgut können Sie der Übersicht entnehmen.
So prüfen Sie die Qualität
Führen Sie zur Qualitätskontrolle am besten eine Waschprobe mit 100 Knollen durch. Denn nur so können Sie vernünftig auf Silberschorf kontrollieren. Silberschorf ist zwar kein offizieller Reklamationsgrund, stark geschrumpelte, weiche Knollen mit geschädigten Keimanlagen aber schon. Grüne oder unförmige Knollen sowie Drahtwurmlöcher sind keine Mängel.
Um herauszufinden, ob Nassfäuleerreger im Pflanzgut enthalten sind, können Sie folgenden Schnelltest durchführen: Geben Sie gewaschene Pflanzknollen in eine Plastiktüte und verschließen Sie diese fest. Sind Nassfäuleerreger im Pflanzgut enthalten, fangen die Knollen schon nach ein bis zwei Tagen an zu faulen.
Zum Schluss sollten Sie die Qualität des Pflanzgutes mit einem Keimtest überprüfen. Belastungen werden damit sichtbar gemacht und ein späterer Schaden im Feldbestand kann vermieden werden. Stellen Sie dazu die Waschprobe warm auf. Hierdurch lässt sich feststellen, wie triebfreudig das Pflanzgut ist oder ob Auflaufprobleme möglich sind. Der Keimtest gibt Aufschluss darüber, wann wie viele Triebe mit welcher Stärke abhängig von der Knollengröße ausgebildet werden.
Auch bei optisch einwandfreier Ware empfiehlt es sich, den Sackanhänger (Pflanzenpass) von jeder Partie für eventuelle spätere Reklamationen zu verwahren und Rückstellproben aufzuheben. Manchmal treten versteckte Mängel wie Fusariumbefall oder mangelnde Triebkraft erst später im Feld auf. Ist die Pflanzgutpartie in Ordnung, sollten Sie folgende Dinge beachten:
Lagern Sie frisch bezogenes Pflanzgut für mehrere Tage trocken bei Temperaturen über 10°C. So können Wunden, die bei der Aufbereitung und dem Transport entstanden sind, schnell heilen.
Anschließend sollten Sie die Pflanzkartoffeln unbedingt luftig, trocken und kühl lagern! Eine fortgeschrittene Keimung können Sie nur durch kühle Temperaturen bremsen.
Lagern Sie Pflanzkartoffeln nicht über längere Zeit in Jutesäcken oder auf Paletten – und schon gar nicht in Big Bags. Denn andernfalls können Probleme mit Wundheilung, Keimung etc. auftreten.
Lagern Sie die Pflanzkartoffeln nicht in Räumen, in denen früher Chlorpropham eingesetzt wurde.
Besonders keimruhige Sorten wie Agria, Victoria oder Donella sind zur Erreichung eines optimalen Ertrags unbedingt in Keimstimmung zu bringen – dies gilt vor allem für Ware, die aus Kühlhäusern angeliefert wird (häufig Pflanzkartoffeln aus den Niederlanden).
Eine Keimstimmung wird erreicht bei Temperaturen von 10 bis 12°C über ca. zwei Wochen oder bei Temperaturen bis 20°C über drei bis vier Tage. Neben einer zügigen Jugendentwicklung fördert eine vernünftige Keimstimmung auch den Knollenansatz. Darüber hinaus fördern Wechseltemperaturen und Frischluft die Keimbereitschaft.