Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aktuelles Interview

Kartoffeln: Übergangslösung gegen den Drahtwurm gefordert

Im Interview mit top agrar Südplus verrät Mark Mitschke vom Beratungsdienst Kartoffelbau Heilbronn, was gegen die Ausbreitung des Drahtwurms in Baden-Württemberg zu tun ist.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Kartoffelbranche im Südwesten verzeichnet in diesem Jahr so große Schäden durch den Drahtwurm wie noch nie. Warum ­eskaliert das Problem jetzt?

Mark Mitschke: Wir gehen davon aus, dass der Drahtwurm in Wellen auftritt und 2020 wieder eine solche Welle stattfand. Der sehr trockene August hat dazu geführt, dass sich der Wurm in den einzigen feuchten Ort, nämlich die Kartoffel, zurückzieht. Da wir aber seit dem Wegfall von Goldor Bait keine effizienten Wirkstoffe gegen den Drahtwurm mehr haben, sind die Schäden immens. Befallsraten von 60 bis 80 % und Totalausfälle waren keine Seltenheit.

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Mit dem Produkt Attracap steht eine biologische Alternative zur Verfügung. Reicht das nicht aus?

Mitschke: Leider nein. Attracap wirkt nur gegen sehr wenige Drahtwurmarten und muss zudem bei der passenden Feuchtigkeit eingesetzt werden. Außerdem schwanken die Wirkungsgrade von 0 bis 40 %! Das ist zu wenig. Deshalb fordern wir von den Zulassungsbehörden eine Übergangslösung, bis bessere Wirkstoffe gefunden sind, die auch in den Mainstream passen. Eine solche Übergangslösung könnte – wie etwa in Österreich – eine Notfallzulassung für das Produkt Force Evo sein.

Gelingt es den Biobetrieben den Drahtwurm in Schach zu halten?

Mitschke: Auch die Biobauern haben mit sehr hohen Befallsraten und Totalausfällen zu kämpfen. Sie gehen mit mehrmaliger Bodenbearbeitung gegen den Wurm vor, zum Teil bis zu siebenmal! Sie können sich vorstellen, was das mit dem Humus macht...

Geht es den Anbauern in anderen Bundesländern ähnlich?

Mitschke: Durch das wärmere Klima hat sich der Drahtwurm auch in Bayern und Niedersachsen ausgebreitet. Doch bei uns ist die Dramatik am höchsten, weil uns mittlerweile die regionale Kartoffel ausgeht. Wir haben ja nur eine Anbaufläche von 5.500 ha. Dass selbst die drei großen Abpacker in Baden-Württemberg den Brandbrief der südwestdeutschen Kartoffel­branche unterzeichnet haben, zeigt die Dringlichkeit.

Kommt durch den Brief schon Bewegung in die Sache?

Mitschke: Wir haben mit Politikern einzelner Parteien, die im Agrarausschuss des Landtags sitzen, Gespräche geführt. Wenn die Politik es mit dem Thema Nachhaltigkeit ernst meint, muss sie dafür sorgen, dass wir hier in der Region noch Kartoffeln erzeugen können.

Dieser Artikel erschien in der Dezemberausgabe von top agrar Südplus 12/2020. Jetzt testen.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.