Die Kartoffelkrankheiten Kartoffelringfäule und Braunfäule sind in der Europäischen Union unter Kontrolle; weitere Anstrengungen werden aber zur Bekämpfung als notwendig angesehen. Diese Einschätzung findet sich in einem aktuellen Bericht der zuständigen Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission.
Darin werden den Mitgliedstaaten erhebliche Bemühungen bei der Bekämpfung der verursachenden Bakterien Clavibacter michiganensis spp. Sepedonicus und Ralstonia solanacearum bescheinigt. Insgesamt waren im Berichtzeitraum 2016/2017 laut Kommissionsangaben lediglich sieben Mitgliedstaaten von der Ringfäule betroffen. Dies sei die niedrigste Zahl seit 2001 gewesen.
Die Häufigkeit von Neuerkrankungen bei Pflanzkartoffeln sei im Vergleich zu 2015 um etwa 15 % zurückgegangen, heißt es weiter. In Polen, wo die Ringfäule am meisten auftrete, habe sich die Situation sowohl bei den Pflanz- als auch bei den Speisekartoffeln verbessert, und die Anzahl der Befunde sei im Vergleich zur vorherigen Vegetationsperiode deutlich zurückgegangen, berichtete die Kommission.
Dagegen habe sich die Situation in Rumänien sowohl bei den Pflanz- als auch bei den Lagerkartoffeln weiter verschlechtert. Die Zahl der Neuerkrankungen an Braunfäule fiel laut dem EU-Bericht nach wie vor sehr gering aus, wobei es im Berichtszeitraum zu einer weiteren Verringerung kam. Die Krankheit trat jedoch in zwei Mitgliedstaaten nach zuvor mehrjähriger Abwesenheit wieder in Pflanzkartoffeln auf.
Nach einem ersten Ausbruch im Jahr 2014 sei der Organismus in Polen wieder präsent gewesen. Eine Infektion bei Pflanzkartoffeln sei zudem nach zuvor vier Jahren Abwesenheit in den Niederlanden nachgewiesen worden. Derweil müssten Portugal, Spanien und Ungarn den Erreger bei Speisekartoffeln bekämpfen. In Rumänien sei die Situation hier ebenfalls als negativ einzustufen.