Im ersten Halbjahr 2025 wurden an der Säkularstation Potsdam auf dem Telegrafenberg voraussichtlich so geringe Niederschlagsmengen gemessen wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1893.
Die Station ist eine zentrale Referenz für die Beobachtung des Klimas. Als weltweit einzige meteorologische Station verfügt sie über ein mehr als 100-jähriges, lückenloses und umfassendes Messprogramm. Aktuelle Witterungsverläufe von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer lassen sich so in einen klimatischen Kontext einordnen.
Laut Fred Hattermann, Hydrologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), wurden jetzt nur 146,8 mm Niederschlag gemessen, noch weniger als im gleichen Zeitraum des bisherigen Rekordjahres 1942 (158,5 mm). Im langjährigen Durchschnitt fallen an diesem Ort im ersten Halbjahr etwa 300 mm. Zwar brachte der Januar deutschlandweit noch kräftige Niederschläge, diese gingen aber im Februar stark zurück und blieben im März fast ganz aus. Auch in den folgenden Monaten bis einschließlich Juni waren sie in den meisten Regionen Deutschlands unterdurchschnittlich.
Problem für die Wälder
„Besonders betroffen durch die langen Dürreperioden sind die Wälder. Die Schäden, welche dadurch in den letzten Jahren entstanden sind, sind in vielen Regionen Deutschlands gut sichtbar und noch nicht behoben, und die erneute Trockenperiode verstärkt die Probleme", sagt Peter Hoffmann, Meteorologe am PIK.
Dazu komme, dass durch die höheren Temperaturen der Wasserbedarf der Vegetation und der Landschaft gestiegen ist. Denn in Deutschland ist es im Durchschnitt mittlerweile etwa 2 Grad wärmer als noch vor 100 Jahren.
Auch für die Grundwasserpegel ist die insbesondere in Ostdeutschland andauernde Trockenheit keine gute Nachricht. Zwar hatten sich nach der Trockenperiode 2018 bis 2022 die Pegel in den meisten Regionen Deutschlands wieder erholt, weil 2023 und 2024 teils sehr feuchte Jahre waren. Aber in weiten Teilen östlich der Elbe haben die Grundwasserstände auch danach noch nicht das langjährige mittlere Niveau erreicht. Es steht zu befürchten, dass sie aufgrund der nun ausgebliebenen Niederschläge wieder stark fallen werden.“
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So wird das Agrarwetter bis nächste Woche
In Deutschland sorgt Hochdruckeinfluss meist für heißes Sommerwetter mit einigen kräftigen Gewittern in Süddeutschland. Ab dem Nachmittag wird die Luftmasse im Nordwesten vorderseitig einer nahenden Kaltfront immer labiler mit steigender Unwettergefahr durch teils heftige Gewitter.
In der Nacht zum Donnerstag bis nach Mecklenburg und zur westlichen Ostsee vorankommende, teils starke Gewitter. Anfangs noch Unwettergefahr, jedoch zögernd abschwächend. Über der Mitte einzelne markante Gewitter mit stürmischen Böen um 70 km/h aus West.
Donnerstag
Am Donnerstag zunächst über der Mitte und im Nordosten schauerartige Niederschläge und Gewitter, nachmittags bis in den Südosten vorankommend, lokal Unwetter vor allem durch Starkregen. Im Nordwesten und Norden bereits wieder trocken und Sonne. Höchstwerte im Nordwesten meist 20 bis 25 Grad, in der Südosthälfte nochmal 29 bis 36 Grad. Insgesamt auf Nord bis Nordwest drehender Wind, in Gewitternähe mit Sturmböen, auch an den Küsten in Böen teils stark böig auffrischend.
In der Nacht zum Freitag über der Südhälfte gebietsweise Regen, teils schauerartig verstärkt, anfangs gewittrig. Im Norden wechselnd bis gering bewölkt, trocken. Temperaturrückgang auf 20 bis 15 Grad in der Südosthälfte, im Norden 13 bis 8 Grad.
Freitag
Am Freitag im Norden wechselnd bewölkt, hier und da Schauer. Im Süden nach freundlichem Beginn Entwicklung örtlicher Schauer und teils kräftiger Gewitter, lokal Unwetter bezüglich Starkregen. Dazwischen vielfach heiter, tagsüber etwas Quellbewölkung und trocken. Temperaturanstieg auf meist 24 bis 27 Grad, im Südwesten bis 30 Grad, an den Küsten bei auflandigem Wind nur um 21 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordwind, an den Küsten mäßiger Westwind.
In der Nacht zum Samstag sowohl im Norden als auch im Süden meist abklingende Schauer und Gewitter. Im Süden dann überwiegend gering bewölkt bis klar. Im Norden zunehmende Bewölkung, weitgehend trocken. Tiefstwerte 15 bis 10 Grad, im zentralen Mittelgebirgsraum bis 8 Grad.
Samstag
Am Samstag im Süden wolkig, im Tagesverlauf vor allem an den Alpen und im angrenzenden Vorland örtlich Schauer und lokal kräftige Gewitter. Von Nordwesten bis in die mittleren Landesteile ausbreitende Bewölkung, im Tagesverlauf im Nordseeumfeld etwas Regen. Erwärmung auf Werte um 20 Grad an der See, sonst meist 25 bis 30 Grad, in tiefen Lagen in der Südosthälfte teils 31 Grad. Häufig schwacher Wind aus südlichen Richtungen, im Tagesverlauf auf Südwest bis West drehend und vor allem im Westen und an den Küsten auffrischend.
In der Nacht zum Sonntag häufig bewölkt, im Nordwesten etwas Regen. Im Süden abklingende Schauer und Gewitter, Auflockerungen. Temperaturrückgang auf 16 bis 11 Grad.
Sonntag
Am Sonntag überwiegend bewölkt. Im Nordwesten schauerartiger, lokal kräftiger Regen, geringes Gewitterrisiko, nur langsam ostwärts vorankommend. Im Süden und Südosten im Tagesverlauf Schauer und lokal kräftige Gewitter. Dazwischen trotz meist starker Bewölkung überwiegend niederschlagsfrei. Höchsttemperaturen 22 bis 28 Grad, im Osten teils 30 Grad, im Küstenumfeld kühler. Schwacher bis mäßiger Wind, im Bergland teils starke bis stürmische Böen aus West.
In der Nacht zum Montag zeit- und gebietsweise Regen, teils schauerartig verstärkt und vor allem im Südosten gebietsweise auch kräftiger mit Starkregen über ein paar Stunden. Tiefstwerte zwischen 17 und 11 Grad.
Montag/Dienstag
Am Montag und Dienstag wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise schauerartiger Regen, im Südosten lokal Gewitter. Höchstwerte meist zwischen 20 und 25 Grad, an der See darunter. Zeitweise stark böiger, im Bergland und an den Küsten teils stürmischer Wind aus West bis Südwest. Nachts Tiefstwerte zwischen 14 und 9 Grad.
Trendprognose 9. bis 11. Juli
Nachlassende Niederschlagsneigung, wieder mehr Wolkenlücken. Temperaturniveau relativ gleichbleibend: mäßig-warm.