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Dürre und Klimawandel

Klimaresiliente Züchtungen werden wichtiger

Angesichts der sich ändernden Klimabedingungen kommt der Pflanzenzüchtung eine Schlüsselrolle zu. Zudem sei ein effizientes Wassermanagement unerlässlich.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Bedeutung klimaresilienter Züchtungen in der Landwirtschaft hat der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,Albert Stegemann, betont. „Neue Methoden der Züchtung wie CRISPR/Cas müssen als Chance begriffen werden“, erklärte Stegemann zum Weltwassertag am 22. März. Neben dem Zugang zu Wasser und einem effizienten Wassermanagement komme der Pflanzenzüchtung angesichts sich ändernder Klimabedingungen eine Schlüsselrolle zu. Der CDU-Politiker fordert „mehr Wissenschaftlichkeit und keine politischen Spielchen“ der öffentlichen Debatte über neue Züchtungsmethoden. Dafür sei das Thema „viel zu wichtig“.

Der zuständige Berichterstatter der Fraktion,Johannes Röring, bekräftigte anlässlich des Weltwassertages das Interesse der Landwirtschaft am Schutz des Grundwassers. „Unser Ziel muss sein, dass die nitratbelasteten Roten Gebiete wieder grün werden“, so Röring. Seit der Anwendung des bundesweit vereinheitlichten und verbesserten Ausweisungsverfahrens sei dies vielerorts schon geschehen. Die Belastung durch Nitrat werde nun deutlich differenzierter betrachtet und die roten Gebietskulissen seien insgesamt kleiner geworden.

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Überbetriebliche Bewässerungsinfrastruktur unerlässlich

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber machte anlässlich des Weltwassertages auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Wasserversorgung für die Landwirtschaft aufmerksam. „Wir Menschen brauchen Wasser nicht nur als Trinkwasser, sondern auch zur Erzeugung unserer Nahrungsmittel“, sagte die Ministerin. Bayern habe bei Obst und Gemüse einen geringen Selbstversorgungsgrad; daher ist der Ausbau einer überbetrieblichen Bewässerungsinfrastruktur unerlässlich. Der CSU-Politikerin zufolge sollen dafür auf lange Sicht stärker Oberflächengewässer statt Grundwasservorkommen genutzt werden.

Auch der laufende Waldumbau werde zunehmend durch Trockenheit und Dürre beeinträchtigt. Seit Frühjahr 2020 fördere ihr Haus die Bewässerung von Forstkulturen, wenn die klimatoleranten Bäume in der sensiblen Anwuchsphase aufgrund von Wassermangel abzusterben drohten, berichtete Kaniber. Im vergangenen Jahr habe der Freistaat auf diese Weise 500 Bewässerungsmaßnahmen mit rund 480 000 Euro gefördert, und zwar ausschließlich für wassersparende Gießverfahren direkt an der einzelnen Pflanze. Die Trockenheit der vergangenen Jahre habe aber leider gezeigt, dass zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel auch eine Bewässerung von Jungbäumen in manchen Teilen Bayerns notwendig sein könne.

Globale Wasserkrise erfordert koordiniertes Vorgehen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze rief die Staatengemeinschaft zu einem weltweiten Dialog zur Zukunft der Wasserversorgung auf. Aktuelle Zahlen der Vereinten Nationen verdeutlichten, dass die Staatengemeinschaft das Ziel einer sicheren Wasserversorgung für alle Menschen ohne zusätzliche Bemühungen weit verfehlen werde und damit auf eine globale Wasserkrise zusteuere. Die Bundesregierung setzt sich für einen stärkeren und zielgerichteten Beitrag der Vereinten Nationen ein und hat dazu den Dialogprozess „Bonn 2021 - Water Dialogue for Results“ initiiert, der in eine internationale Ministerkonferenz am 1. Juli 2021 münden solle. „Beim Wasser gerät die Weltgemeinschaft zunehmend in eine Situation der Extreme“, warnte Schulze.

Der Wasserbedarf steige weltweit an. Parallel dazu führe der Klimawandel in vielen Regionen zu längeren Dürren. Fast ein Drittel der Menschheit habe immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. „Umso mehr brauchen wir ein koordiniertes Vorgehen, um eine globale Wasserkrise zu verhindern“, betonte die SPD-Politikerin.

Wasserrisiken mit Folgen für deutschen Markt

Nach einer Studie der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland häufen sich weltweit die Wasserrisiken für Anbauregionen von in Deutschland besonders beliebten Obst- und Gemüsesorten. Demnach leiden Kartoffelfelder in Ägypten und Avocadoplantagen in Chile sowie Peru zukünftig unter Wasserknappheit, während lateinamerikanische Bananenplantagen gegen Überschwemmungen und den Verlust ihrer Ernte kämpfen. Direkt davon betroffen sei auch der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH). „Wasserrisiken haben einen Dominoeffekt auf die globalen Lieferketten des Lebensmitteleinzelhandels“, so WWF-Expertin Juliane Vatter.

Die WWF-Untersuchung setzt ihren Fokus auf fünf umweltrelevante sowie am deutschen Markt besonders populäre Agrarprodukte und deren wichtigste Anbauregionen: Bananen, Zitrusfrüchte, Trauben, Kartoffeln und Avocados. Ihr Anbau ist wasserintensiv. Einige der untersuchten Anbauregionen sind der WWF-Analyse zufolge einem überdurchschnittlich hohen Wasserrisiko ausgesetzt. Besonders stark treffe das auf die Kartoffelanbauregion im Nildelta zu. Von dort importiere Deutschland zwischen Dezember und Mai Kartoffeln. Das in dieser Region bereits heute hohe Wasserrisiko könne unter einem pessimistischen Szenario bis 2050 sogar um weitere 20 % steigen. Auch die jetzt schon hohe Wasserknappheit in spanischen Anbaugebieten für Zitrusfrüchte könnte laut WWF in den nächsten 30 Jahren um weitere 10 % wachsen.

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