Die Trockenheit in Deutschland weitet sich aus. Seit Ostern hat es in vielen Regionen nicht mehr geregnet, in einigen ist der letzte Tropfen sogar noch länger her. Das tiefe rot der Bodenwasserkarte des Helmholtz-Instituts zeigt die zunehmende Ausweitung des Problems. Und für den restlichen Mai ist kein Wasser vom Himmel in Sicht.
Dabei steht der Sommer erst vor der Tür – und mit ihm steigende Temperaturen. Modelle der Meteorologen deuten nun darauf hin, dass uns am Monatsende eine schwülheiße Wetterlage mit kräftigen Gewittern droht. Es soll häufiger bis zu 30 °C werden, womit die Gewittergefahr steigt. Die Rede ist von teils heftigen Wärmegewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.
Es sei dabei aber weiterhin nicht mit flächendeckendem Landregen zu rechnen, sondern nur punktuellem Starkregen, der die anhaltende Trockenheit nicht beenden kann. Die Prognosen sehen eine typische Vor-Sommerlage mit tropischem Charakter.
Kachelmann warnt vor Panikmache
Vor einem zu weiten Blick in die Zukunft warnt unterdessen der Wetter-Experte Jörg Kachelmann. Hintergrund sind Medienberichte, wonach Deutschland ein „Höllensommer" bevorstehe. Dies sei eine "freie Erfindung" und "Unsinn", weil niemand jetzt schon sagen, wie der Sommer in drei Monaten wird, zitiert ihn der MDR.
Die Trefferquote bei langfristigen Wettervorhersagen liege bei knapp über 50 % - also die gleiche Zufallstrefferquote wie beim Würfeln. Kachelmann zufolge gehen beide Wettermodelle davon aus, dass es "zu warm" werde. Das amerikanische Modell sage eher einen feuchten Gewittersommer vorher. Das wäre nicht die "Hölle" von den Temperaturen her, aber gut vom Regen her. Das europäische System würde hingegen einen trockenen, aber nicht extrem heißen Sommer vorhersagen. Daher spreche derzeit kein Modell von einem Höllensommer.
Und so wird das Agrarwetter in den kommenden sieben Tagen
Deutschland liegt zwischen einem Hoch mit Zentrum nördlich von Schottland und tiefem Luftdruck über dem nahen Ost- und Nordosteuropa. Dabei gelangt mit nördlicher Strömung weiterhin relativ trockene Luft polaren Ursprungs zu uns.
Freitag
Am Freitag in der Osthälfte wolkig bis stark bewölkt und gebietsweise etwas Regen oder einzelne Schauer. In den restlichen Landesteilen neben lockeren Wolkenfeldern auch oftmals Sonne. Höchsttemperaturen von Ost nach West zwischen 15 und 22 Grad. Mäßiger, im Nordosten und Osten mitunter frischer und stark böiger Nordwest- bis Nordwind.
In der Nacht zum Samstag im Osten und Südosten wolkig, örtlich noch Schauer. Sonst gering bewölkt oder klar. Abkühlung auf 9 bis 2 Grad, im Bergland stellenweise Frost in Bodennähe.
Samstag
Am Samstag heiter bis wolkig. Im Osten und an den Alpen gebietsweise stärker bewölkt, einzelne Schauer. Ansonsten durchweg trocken. Höchstwerte im Osten 14 bis 19, ansonsten 18 bis 22 Grad. Mäßiger, im Norden und Osten in Böen teilweise stark auflebender Nordwest- bis Nordwind.
In der Nacht zum Sonntag im Südosten und Osten stark bewölkt und zeitweise Regen. Im Rest des Landes teils wolkig, teils klar und niederschlagsfrei. Tiefstwerte 11 bis 3 Grad.
Sonntag
Am Sonntag Wechsel aus Sonne und Wolken. Vor allem in der Nordosthälfte einzelne Schauer. Anstieg auf 15 bis 20, am Oberrhein bis 22 Grad. Schwacher bis mäßiger, gebietsweise leicht böig auflebender Wind aus nördlichen Richtungen.
In der Nacht zum Montag wolkig. Nur vereinzelt Schauer. Abkühlung auf 10 bis 4 Grad.
Montag
Am Montag neben längeren sonnigen Abschnitten auch dichtere Quellwolken, aber nur vereinzelt Schauer. Nur entlang der Oder auch längere Zeit leichter Regen möglich. Mit maximal 15 bis 21 Grad wenig Temperaturänderung. Schwacher bis mäßiger Nordwestwind.
In der Nacht zum Dienstag meist klar, weitgehend niederschlagsfrei. Tiefstwerte 10 bis 3 Grad. Vereinzelt Bodenfrost im Bergland nicht ausgeschlossen.
Dienstag
Am Dienstag und Mittwoch verbreitet sonnig, nur zeitweise Durchzug von lockeren Wolkenfeldern, trocken. Höchstwerte 16 bis 24 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus wechselnder Richtung.
In der Nacht zum Mittwoch meist klar, niederschlagsfrei. Tiefstwerte 11 bis 4 Grad. .
Trendprognose vom 22. bis 24.5.2025
Zunächst wenig Änderung, im Laufe des Wochenendes aber Trend zu allmählich wechselhafterem Wetter mit zunehmender Niederschlagsneigung.