Immer mehr Kommunen lehnen den Gebrauch von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln auf ihren Flächen ab. So hat nun auch der Rat der Stadt Bottrop Ende April beschlossen, den Einsatz von Glyphosat auf den eigenen landwirtschaftlichen Flächen zu verbieten, meldet der WDR.
Bauern, die eine Fläche neu pachten oder ihren Pachtvertrag verlängern wollen, müssen sich demnach verpflichten, den umstrittenen Wirkstoff nicht einzusetzen. Bottrop ist mit dieser Entscheidung nicht allein, auch Borchen hat ein Glyphosat-Verbot ausgesprochen und in Münster wird darüber diskutiert. Der Kreis Herford hat kürzlich sogar ein komplettes Verbot von Pflanzenschutzmitteln beschlossen.
Bei den Landwirtschaftsverbänden sorgt das NRW-weit für scharfe Kritik. Es gäbe schon ausreichend Richtlinien durch die Europäischen Union, zitiert sie der WDR. Zudem gingen die Landwirte mit dem Einsatz von Glyphosat und anderen PSM verantwortungsvoll um. In Essen hätten sich Bauern zum Beispiel mit dem Stadtrat auf freiwillige Regeln geeinigt. Dort würden PSM nur eingesetzt, wenn es unbedingt sein müsse. Außerdem wollen die Essener Bauern die Flächen mit Blühpflanzen verdoppeln, um mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) rät Kommunen klar davon ab, den Einsatz von Glyphosat pauschal zu verbieten. Letztendlich würden sie sich dadurch selber schaden, nämlich dann, wenn Pächter dieses Verbot nicht akzeptierten und ihre Verträge kündigten oder wenn Flächen durch den Verzicht auf Glyphosat unbrauchbar würden. So könne man das weit verbreitete Ackerfuchsschwanzgras nur mit Glyphosat unschädlich machen, meint eine Sprecherin des WLV.