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Kontroverse um Glyphosat und Bier

Das Umweltinstitut München bemängelt Funde von Glyphosat in Bier. Der Deutsche Bauernverband (DBV) verweist darauf, dass die Anwendung von Glyphosat zur Vorerntebehandlung bei Braugerste in Deutschland nicht zugelassen ist. Der Industrieverband Agrar (IVA) spricht von Panikmache.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Umweltinstitut München bemängelt Funde von Glyphosat in Bier. Der Deutsche Bauernverband (DBV) verweist darauf, dass die Anwendung von Glyphosat zur Vorerntebehandlung bei Braugerste in Deutschland nicht zugelassen ist. Der Industrieverband Agrar (IVA) spricht von Panikmache.


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Das Umweltinistitut München veröffentlichte am Donnerstag, dass deutsche Biere mit Glyphosat belastet seien. Ein Labor habe Biere der 14 beliebtesten Biermarken Deutschlands auf Spuren des Unkrautvernichters hin untersucht und sei bei jedem getesteten Produkt fündig geworden, heißt es. "Die gemessenen Werte lagen zwischen 0,46 Mikrogramm pro Liter (µg/l) und 29,74 µg/l und damit im Extremfall fast 300-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser (0,1 µg/l)", schreibt das Umweltnistitut weiter.


Die Funde seien nicht vereinbar mit dem Image von Reinheit und Natürlichkeit, für das die deutschen Brauereien stünden, sagte die Biologin Sophia Guttenberger vom Umweltinstitut München. „Wir appellieren an die Brauereien, ihre Produkte und Zutaten jetzt genau zu überprüfen. Sie müssen klären, wie Glyphosat in das Bier gelangen konnte und in Zukunft sicherstellen, dass ihre Produkte frei von Pestizidrückständen sind“, forderte sie weiter. Des Weiteren startete das Umweltinstitut eine Online-Aktion, mit der sich Verbraucherinnen und Verbraucher direkt an die Hersteller der getesteten Biere wenden könnten. Die Bundesregierung rief das Umweltinstitu auf, auf europäischer Ebene gegen eine erneute Zulassung von Glyphosat zu stimmen.


Der Deutsche Bauernverband (DBV) verweist vor dem Hintergrnd darauf, dass die Anwendung von Glyphosat zur Vorerntebehandlung bei Braugerste in Deutschland nicht zugelassen ist. Auch bei Hopfen, der ebenfalls zur Bierherstellung benötigt wird, finde laut DBV in Deutschland keine Anwendung mit Glyphosat statt. Zudem stamme etwa die Hälfte der in Deutschland verarbeiteten Braugerste aus Importländern, in denen weniger strenge Anwendungsbestimmungen für diesen Wirkstoff gelten.


Der Industrieverband Agrar (IVA) nennt die Melung "Panikmache". Am Beispiel von Bier ließe sich die Behauptung des Umweltnistiutes plausibel und anschaulich widerlegen. Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) müsste selbst von der Biersorte mit den höchsten gemessenen Glyphosat-Rückständen ein Erwachsener rund 1000 Liter Bier an einem Tag trinken, um die als unbedenklich geltende Aufnahmemenge zu überschreiten, heißt es weiter. Der IVA erinnert daran, dass Bier je nach Sorte zwischen 4 bis 8 Prozent Alkohol enthalte und der ist als Stoff nach der IARC-Klassifizierung, auf die sich das Umweltinstitut mit seiner Warnung vor einen Krebsrisiko beruft, sogar sicher krebserregend. „So wie dem Verbraucher der maßvolle Umgang mit Bier und Wein zu empfehlen ist, wäre auch zu wünschen, dass sich das Umweltinstitut in seiner Panikmache mäßigt", heißt es beim IVA abschließend.


„Die Deutschen können weiter unbesorgt ein Glas Bier trinken", bringt sich die für Landwirtschaft zuständige stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, in die Diskussion ein. Sie verweist ebenfalls auf die BfR-Studie. Wachsamkeit sei bei Lebensmitteln immer geboten, Panikmache verbiete sich, so Connemann weiter. 


Die Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten über die Wiederzulassung von Glyphosat wird am 7. März in Brüssel laufen. Noch gibt es keine abgestimmte Position dazu innerhalb der Bundesregierung, weil sich Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium nicht einig sind. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert Auflagen für eine Zustimmung. Außerdem stimmt am Donnerstag der Bundestag namentlich darüber ab, ob er eine Wiederzulassung von Glyphosat unterstützt.


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