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ARD-Bericht

Kritik am Export von in der EU nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln

Das am meisten aus Deutschland exportierte bei uns nicht zugelassene PSM ist der Wachstumsregulator Dormex mit dem Wirkstoff Cyanamid.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach Informationen des ARD-Magazins Monitor haben deutsche und europäische Chemiekonzerne 2018 über 81.000 t Pflanzenschutzmittel exportiert, die in der EU nicht zugelassen sind. Die Mittel gingen vor allem in Schwellenländer. Das Magazin beruft sich dabei auf eine Erhebung der Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Public Eye und Unearthed.

Fachleute kritisierten doppelte Standards und werfen den Unternehmen vor, die schwächere Regulierung in ärmeren Ländern auszunutzen, hieß es in der jüngsten Ausgabe. Unter den Mitteln seien auch "extrem giftige Stoffe wie Paraquat, das schon bei geringem Kontakt schwere Langzeitschädigungen hervorrufen kann", so Monitor.

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Deutschland steht den Recherchen zufolge an dritter Stelle der Exportnationen. Deutsche Unternehmen meldeten danach 2018 über 8.000 t in Europa nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel für den Export an. Zwei Drittel davon gingen in "Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen". Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter, Baskut Tuncak, hält das für skandalös: "Es handelt sich bei dieser Doppelmoral um absichtlich geschaffene Schlupflöcher in der Gesetzgebung, die es der Industrie erlauben, weiterhin Auswirkungen auf Bevölkerungsgruppen außerhalb zu verlagern, die anfälliger für die Risiken toxischer Substanzen sind", meint Tuncak.

Mittel in den Empfängerländern zugelassen

Das am meisten aus Deutschland exportierte Produkt war den Daten zufolge der Wachstumsregulator Dormex mit dem in Europa nicht für diesen Zweck zugelassenen Wirkstoff Cyanamid. Die bayerische AlzChem AG meldete den Export von fast 7.000 t des Produktes, häufig in Länder Südamerikas wie Peru, Mexiko und Chile.

Der Bayer-Konzern hat 2018 den Export von rund 2.500 t aus Ländern der EU gemeldet, darunter vor allem Produkte mit dem Wirkstoff Acetochlor. BASF exportierte unter anderem 200 t Produkte mit Tepraloxydim. Die Unternehmen betonten auf Anfrage von Monitor, man halte sich an alle Vorschriften. Die Stoffe seien in den Empfängerländern zugelassen und bei richtiger Anwendung ungefährlich.

Die Bundesregierung weist auf Monitor-Anfrage jede Verantwortung von sich. Für die Zulassung außerhalb der EU seien die jeweiligen Staaten zuständig. Man greife "nicht in die Souveränität von Drittstaaten ein", sagte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf Anfrage.

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