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UFOP-Mitgliederversammlung

Kurreck warnt vor zu geringen Förderanreizen für Eiweißpflanzen

Ein Eco-Scheme für vielfältige Fruchtfolgen mit mind. 10 % Leguminosen soll mit einer Prämie von nur 30 €/ha kalkuliert werden - Damit drohen diese Kulturen zum Verlierer der Agrarreform zu werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor einem Abwürgen des Eiweißpflanzenanbaus in Deutschland aufgrund zu geringer Förderanreize im Rahmen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hat die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) gewarnt.

Laut den Vorschlägen zur nationalen Umsetzung der GAP solle ein Eco-Scheme für vielfältige Fruchtfolgen mit mindestens 10 % Leguminosen mit einer Prämie von nur 30 €/ha kalkuliert werden, kritisierte der UFOP-Vorsitzende Detlef Kurreck bei der Mitgliederversammlung der Förderunion vergangene Woche in Berlin.

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Gleichzeitig hätten mehrere Bundesländer angekündigt, die erfolgreichen Agrarumweltprogramme der Zweiten Säule der GAP zur Förderung einer vielfältigen Fruchtfolge nicht mehr anbieten zu wollen - mit Verweis auf das angebotene Eco-Scheme in der Ersten Säule.

Kurreck betonte, dass Fruchtfolgen weiterentwickelt werden müssten, um ihren Beitrag zu Klimaschutz und Biodiversität leisten zu können. Vor diesem Hintergrund sei der geplante Förderansatz nicht akzeptabel.

Die UFOP bemühe sich mit ihren Projekten, einen verbandseigenen Beitrag zu leisten. Aber es bedürfe einer entsprechenden Gesamtstrategie, um im wahrsten Sinne des Wortes mit Eiweißpflanzen in die Fläche zu kommen. Das sei auch das Ziel der vor zwei Jahren vom Verband ins Leben gerufenen „10+10“-Strategie, erinnerte der UFOP-Vorsitzende, der eine „große Lücke zwischen politischen Absichtserklärungen und der agrarpolitischen Realität“ beklagte. Diese Konstellation sei eine „Lose-Lose-Situation“ und mache die Eiweißpflanzen zu den Verlierern der GAP-Reform.

Moderate CO2-Vermeidungskosten

Laut einer Studie des Hohenheimer Agrarökonomen Prof. Enno Bahrs könnten mit dem vermehrten Anbau von Leguminosen jährlich bis zu 1 Mio. t CO2-Äquivalente zusätzlich an Treibhausgasen eingespart werden.

Geht es nach der UFOP, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, sollte die Erzeugung von Körnererbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen und Süßlupinen auf heimischen Äckern deshalb in Form einer Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (AUKM) in der Zweiten GAP-Säule nach 2023 zusätzlich zum Eco-Scheme „Vielfältige Fruchtfolge mit Leguminosen“ gefördert werden.

Das Wissenschaftlerteam um Bahrs hat der UFOP zufolge ausgerechnet, dass bei einer Prämie von 220 Euro/ha Körnerleguminosen deren Ackerflächenanteil je nach Szenario von bisher rund 2 % auf zwischen 3,1 % und 4,2 % steigen könnte. Diese Prämie würde in den Annahmen für den Anbau von Körnerleguminosen ohne weitere Verpflichtungen gewährt und als zusätzliches Förderprogramm neben den bestehenden angeboten. Die Vermeidungskosten für die Treibhausgas-(THG)-Emissionen beziffern die Hohenheimer Forscher auf um die 70 €/t CO2-Äquivalente, was die UFOP als „moderaten Bereich“ wertet.

Globale Perspektive entscheidend

Die Förderunion wies darauf hin, dass bei der Interpretation möglicher Klimaschutzleistungen der Leguminosen auch potentielle Leakage-Effekte betrachtet werden müssten, wenn zum Beispiel der Anbau von Getreide durch Körnerleguminosen ersetzt und in andere Regionen verlagert werde. Auf globaler Ebene sei zudem relevant, ob Körnerleguminosen in Deutschland überwiegend Eiweißfuttermittel aus anderen Leguminosen ersetzen würden oder ob Eiweiß aus Getreide substituiert werde.

Im ersten Fall wäre die Verminderung der THG-Emissionen aus globaler Sicht entsprechend deutlich geringer beziehungsweise überwiegend räumlich verlagert. In diesem Kontext spiele auch die Veränderung von Konsumgewohnheiten eine Rolle, gab die UFOP zu bedenken. Ein verstärkter Einsatz der Körnerleguminosen in der Humanernährung bei gleichzeitiger Reduzierung des Fleischkonsums könnte das Auftreten von Leakage-Effekten in diesem Zusammenhang ebenfalls vermindern.

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