Dem KWS-Konzern hat die gerichtliche Auseinandersetzung um seine in den USA verkauften gentechnisch veränderten Zuckerrüben offenbar nicht geschadet. Ein KWS-Sprecher bezifferte Mitte Juni den diesjährigen Marktanteil des Unternehmens am US-Zuckerrübenmarkt auf schätzungsweise „deutlich über 50 %“ und damit unverändert gegenüber 2010. „Wir sind der Marktführer in Nordamerika“, betonte der Sprecher.
Erst im Februar hatte das Landwirtschaftsministerium in Washington den Anbau der herbizidtoleranten Zuckerrüben, die auf Basis von Monsanto-Technologie wirken, unter Auflagen erlaubt. Nötig geworden war das aufgrund eines vorangegangen Gerichtsentscheids, der Gentechnikgegner gestärkt hatte.
Bis Mai 2012 will das US-Landwirtschaftsministerium nun eine abschließende Umweltbewertung zu den herbizidtoleranten Rüben abgeben, an der es bislang fehlt. Zumindest bis dahin müssen unter anderem verbindliche Abstände in der Saatgutvermehrung eingehalten werden.
Dem KWS-Sprecher zufolge werden in den USA rund 95 % der Zuckerrübenfläche mit Roundup-Ready-Sorten bestellt. Auch andere Firmen bedienen sich damit der von Monsanto und KWS erfolgreich eingesetzten Technologie.
Laut einer Prognose von Anfang Mai wird der Umsatz der KWS-Gruppe im Ende Juni abschließenden Geschäftsjahr 2010/11 gegenüber dem Vorjahr um 11,4 % auf 830 Mio Euro klettern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll sich um fast 40 % auf 115 Mio Euro erhöhen. In der Rangskala der Saatguthersteller sieht sich KWS hinter Monsanto mit einem Umsatz von umgerechnet 4,9 Mrd Euro, Du Pont/Pioneer mit 3,4 Mrd Euro und Syngenta mit 1,2 Mrd Euro auf Platz vier. (AgE)