Der Saatgutzüchter KWS investiert kräftig in den Ausbau und die Modernisierung der Produktion von Zuckerrübensaatgut: Am Standort Einbeck wurde eine neue, hochmoderne Anlage für die Beizung und die Abpackung jetzt vollständig in Betrieb genommen.
Sie ist elementarer Bestandteil des insgesamt fast 50 Mio. € umfassenden Investitionsprojekts und steigert die Produktionskapazität von Zuckerrübensaatgut um mehr als 30 %.
Im ersten Schritt wurde bereits die Lagerkapazität deutlich erhöht und ein neues Logistik- und Lagerzentrum errichtet. Es folgte der Bau eines Maschinenhauses, in dem die neue Anlage zur Beizung und Abpackung installiert und nun vollständig in Betrieb genommen wurde.
Diese zeichnet sich laut Betreiber durch wesentliche Verbesserungen in puncto Flexibilität, Effizienz und Qualität aus. Dabei seien viele innovative KWS Eigenentwicklungen eingeflossen: Das Saatgut wird zum Beispiel vollautomatisch in Siloboxen – großen, trichterförmigen Behältern – zwischen den einzelnen Prozessschritten transportiert und in einem Hochregallagersystem vor dem Prozess eingelagert. Kameras sorgen dafür, dass die Behälter vollständig entleert werden und die Sortenreinheit sichergestellt ist.
Zudem wurde bei der Konzeption Wert auf Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Prozesse gelegt: Wirkstoffe (Beizmittel), die während eines Auftrags nicht vollständig verbraucht wurden, werden über ein innovatives Schlauchsystem in die Tanks zurückgeführt und beim nächsten passenden Auftrag wiederverwendet, informiert die Firma weiter. Das vermeidet Abfälle. Die Reinigung erfolgt hauptsächlich mit Brauchwasser. Des Weiteren ist eine Anlage zur Wärmerückgewinnung installiert.
Die Kapazität der Produktionsanlage erhöht sich um mehr als 30 %. Gleichzeitig werden Rüstzeiten reduziert und schnellere Auftragswechsel ermöglicht, erklärt KWS.
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KWS schließt Geschäftsjahr 2019/2020 erfolgreich ab
Die KWS Gruppe teilt außerdem mit, dass sie im Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatzanstieg von ca. 15 % auf 1,28 Mrd. € erzielte. Die Kennzahlen EBIT, Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie blieben aufgrund akquisitionsbedingter Sondereffekte unterhalb des Vorjahres.
Alle Produktsegmente häztten zum Wachstum beigetragen. Auf vergleichbarer Basis (ohne währungs- und akquisitionsbedingte Effekte) stieg der Umsatz um 10,4 %.
Das EBITDA der KWS Gruppe verbesserte sich um 12,9 % auf 225,5 (199,7) Mio. €. Das EBIT ging aufgrund nicht-zahlungswirksamer Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds in Höhe von 33,0 Mio. € auf 137,4 (150,0) Mio. €. zurück. Das Vorjahresergebnis berücksichtigte zudem einen positiven Einmaleffekt aus der Gründung des Joint Ventures Aardevo B.V.
Das Finanzergebnis lag mit –7,8 (–5,5) Mio. € unter dem Vorjahreswert. Das Zinsergebnis ging durch die höhere Aufnahme von Fremdkapital auf –18,6 (–15,0) Mio. € zurück, während das Beteiligungsergebnis der at equity bilanzierten Gesellschaften auf 10,8 (9,4) Mio. € anstieg. Die Steuern auf Einkommen und Ertrag beliefen sich auf –34,3 (–40,4) Mio. €. Daraus ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 95,2 (104,0) Mio. € sowie ein Ergebnis je Aktie von 2,89 (3,15) €.