„KWS hat im Geschäftsjahr 2023/2024 operativ und strategisch überzeugt", zeigte sich Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS, bei der Präsentation der jüngsten Geschäftszahlen erfreut.
Die nachfolgenden Kennzahlen beziehen sich nach den Ende März 2024 getroffenen Vereinbarungen zum Verkauf des südamerikanischen Maisgeschäfts auf das fortgeführte Geschäft von KWS, die korrespondierenden Kennzahlen des Vorjahres wurden entsprechend angepasst.
Der Umsatz der KWS Gruppe stieg im Geschäftsjahr 2023/2024 deutlich um 12 % auf 1.678,1 (1.500,3) Mio. €. Auf vergleichbarer Basis* stieg der Umsatz um ca. 16 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) verzeichnete einen erheblichen Zuwachs um 55 % auf 302,0 (195,1) Mio. €, die entsprechende EBIT-Marge verbesserte sich ebenfalls signifikant auf 18,0 (13,0) %.
Das EBIT enthält einen einmaligen positiven Ergebnisbeitrag (28 Mio. EUR) aus der Veräußerung des chinesischen Maisgeschäfts. Das Ergebnis je Aktie stieg um 46 % auf 5,58 (3,82) €. Der Freie Cashflow verbesserte sich leicht auf 56,8 (50,0) Mio. €.
Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Im Segment Mais ging der Umsatz in einem herausfordernden Marktumfeld in Europa und Nordamerika um 5,0 % auf 701,5 (738,1) Mio. € zurück, auf vergleichbarer Basis* lag der Rückgang bei 0,6 %. Der Anstieg des Segmentergebnisses auf 38,9 (18,7) Mio. € ist auf den positiven Ergebnisbeitrag aus der Veräußerung des chinesischen Maisgeschäfts in Höhe von ca. 28 Mio. € zurückzuführen. Die EBIT-Marge des Segments stieg unter Berücksichtigung des genannten Einmaleffekts von 2,5 % auf 5,6 %.
Der Umsatz des Segments Zuckerrüben stieg deutlich um 20,7 % auf 864,9 (716,3) Mio. €. Auf vergleichbarer Basis* lag der Anstieg bei 27,5 %. Maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung hatten die nachhaltigen Produktinnovationen Conviso Smart und CR+, die in der Anbausaison 2024 weiterhin eine hohe Nachfrage verzeichneten und einen Anteil von 56 (46) % am Segmentumsatz erreichten. Das Segmentergebnis lag infolge der dynamischen Umsatzentwicklung mit 350,1 (253,4) Mio. € signifikant über dem Wert des Vorjahres. Die EBIT-Marge im verbesserte sich deutlich auf 40,5 (35,4) %.
Im Segment Getreide stieg der Umsatz im Wesentlichen aufgrund des dynamischen Wachstums bei Raps-, Roggen- und Weizensaatgut deutlich auf 275,9 (247,1) Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg von 11,7 %. Das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis* betrug 14,5 %. Vor dem Hintergrund der positiven Umsatzentwicklung stieg das Segmentergebnis deutlich um 28,6 % auf 50,4 (39,2) Mio. € an. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 18,3 % und lag damit ebenfalls deutlich über dem Wert des Vorjahres (15,9 %).
Die Umsätze im Segment Gemüse gingen im Berichtsjahr um 5,9 % auf 62,1 (66,0) Mio. € zurück. Auf vergleichbarer Basis* ging der Umsatz in ähnlicher Höhe um 5,6 % zurück. Das Segmentergebnis ging infolge der operativen Geschäftsentwicklung, planmäßig steigender Aufwendungen für den Aufbau der Gemüsezüchtung sowie erhöhter Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus dem Erwerb von Pop Vriend Seeds deutlich auf –34,7 (–11,8) Mio. € zurück.
Die Umsatzerlöse im Segment Corporate beliefen sich auf 9,2 (8,3) Mio. €. Diese werden im Wesentlichen durch die landwirtschaftlichen Betriebe von KWS generiert. Da im Segment Corporate übergreifende, nicht auf die Segmente verrechenbare Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie Forschungsaufwendungen abgebildet werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Das Segmentergebnis reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund allgemeiner Kostensteigerungen vor allem für Personal und geplant höherer Forschungsausgaben auf –127,1 (–115,0) Mio. €.
* ohne Währungs- und Portfolioeffekte
KWS kündigt Markenwechsel von Pop Vriend Seeds an
KWS gibt außerdem bekannt, dass die Tochtergesellschaft Pop Vriend Seeds (PV) zum 1. Oktober 2024 offiziell in KWS Vegetables Netherlands B.V. umbenannt wird. Mit diesem Markenwechsel wird PV auch dem Namen nach ein vollwertiges Mitglied der KWS Familie.
Prognosen für das Geschäftsjahr 2024/2025
Der Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin der KWS SAAT SE & Co. KGaA, der KWS SE, geht für das Geschäftsjahr 2024/2025 von einem Umsatzwachstum von 2 bis 4 % (ohne Währungseffekte) aus. Die im Vergleich zu den Vorjahren geringere Wachstumsdynamik ist auf das insgesamt gedämpfte Agrarumfeld sowie einen erwarteten, deutlichen Rückgang im Russland-Geschäft in Folge von Importrestriktionen und Lokalisierungsbestrebungen für Saatgut zurückzuführen.
Die EBIT-Marge wird in einer Bandbreite von 14 bis 16 % prognostiziert, die Forschungs- und Entwicklungsquote soll zwischen 18 bis 19 % liegen.
Darüber hinaus erwartet der Vorstand aus der kürzlich abgeschlossenen Veräußerung des südamerikanischen Maisgeschäfts gemäß vorläufigen Berechnungen einen einmaligen positiven Ergebniseffekt aus nicht-fortgeführten Aktivitäten in Höhe von ca. 100 Mio. € (nach Steuern). Der Transaktionspreis belief sich auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.
Der Verkauf wird sich deutlich positiv auf wesentliche Finanzkennziffern der KWS Gruppe auswirken. Der überwiegende Teil des Verkaufserlöses wird zur Rückführung von Krediten genutzt, weshalb KWS zukünftig von einer signifikanten Verbesserung des finanziellen Leverage (Nettoverschuldung/EBITDA) und der Eigenkapitalquote sowie von deutlich sinkenden Zinsaufwendungen ausgeht.
Erhöhung der Dividende auf 1,00 (0,90) € je Aktie
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 5. Dezember 2024 für das Geschäftsjahr 2023/2024 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,00 (0,90) € je Aktie vorschlagen. Damit würden 33,0 (29,7) Mio. € an die Aktionäre der KWS SAAT SE & Co. KGaA ausgeschüttet werden. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 25,2 (23,4) % am oberen Ende der an der Ertragskraft des Unternehmens ausgerichteten Ausschüttungspolitik einer Dividendenzahlung von ca. 20 bis 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe.
Finanzvorstand Eva Kienle verlässt KWS im Januar 2025
Der Aufsichtsrat der KWS SE hat in seiner Sitzung außerdem dem Wunsch von Eva Kienle zur Aufhebung ihres Vorstandsanstellungsvertrages aus persönlichen Gründen zugestimmt. Sie wird ihr Amt damit zum 31. Januar 2025 niederlegen und die KWS zu diesem Zeitpunkt verlassen.
Eva Kienle verantwortet seit dem 1. Juli 2013 als CFO der KWS Gruppe die Funktionen Finance & Procurement, Controlling, Global Transaction Center, Legal Services & IP, Information Technology sowie Governance, Compliance & Risk Management.