Brandenburg
Landnutzer und Naturschützer legen Volksinitiativen zum Insektenschutz zusammen
In Brandenburg ist ein Zusammenschluss von Landnutzern und Naturschützern zum Artenschutz gelungen. Ein moderierter Dialogprozess soll bis zur Jahresmitte in einen Gesetzentwurf münden.
In Brandenburg können die Vertreter der zwei im vergangenen Jahr gestarteten Volksinitiativen für Insektenschutz einen Erfolg verbuchen. Repräsentanten der von Landnutzern angestoßenen Initiative „Mehr als nur ein Summen“ sowie des von Naturschützern eingebrachten Volksbegehrens „Artenvielfalt retten - Zukunft schützen“ unterzeichneten in der vergangenen Woche gemeinsam mit Mitgliedern der Regierungsfraktionen im Potsdamer Landtag eine Vereinbarung zur Zusammenführung beider Initiativen.
Die Ergebnisse sollen in gesetzlichen Festlegungen münden
Die Unterzeichner verpflichten sich, die wesentlichen Insektenschutz-Forderungen beider Initiativen in einem moderierten Diskussionsprozess zu aggregieren. Die Ergebnisse sollen in gesetzlichen Festlegungen münden, in denen unter anderem Regeln zur Abschätzung der Folgen von Insektenschutzmaßnahmen für Betroffene sowie Vorschläge für einen gesetzlich abgesicherten finanziellen Ausgleich für Landnutzer enthalten sind. Darauf hatten die Vertreter der Landwirte und anderer Landnutzer gepocht.
Dialogprozess soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein
Der Dialogprozess soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen werden. Da hierdurch die gesetzlichen Fristen für Volksbegehren nicht eingehalten werden können, erklärten sich die Verantwortlichen beider Initiativen dazu bereit, diese nicht weiterzuverfolgen.
Echter Mehrwert für den Insektenschutz und für die Landnutzung
Nach Einschätzung des Präsidenten vom Landesbauernverband Brandenburg (LBV) und Sprechers der Initiative „Mehr als nur ein Summen“, Henrik Wendorff, ist mit der aktuellen Vereinbarung das erreicht worden, was der „Initialfunke“ des eigenen Volksinitiative gewesen ist: „Dialog und Zusammenarbeit für die märkische Kulturlandschaft auf Augenhöhe“. Nun sei eine gute Voraussetzung geschaffen, um die beiden Volksinitiativen zusammenzuführen und einen echten Mehrwert sowohl für den Insektenschutz als auch für die Landnutzung in Brandenburg zu erreichen, resümierte der LBV-Präsident.
Gesetzlich abgesicherter finanzieller Ausgleich
Wendorff rief nun alle Akteure dazu auf, die Chancen des angedachten Dialogprozesses zu nutzen. Eine gute Grundlage dafür ist laut Wendorff der von beiden Initiativen anerkannte Grundsatz, dass es für die Landnutzer einen gesetzlich abgesicherten finanziellen Ausgleich geben müsse. Damit schlage Brandenburg erstmalig den Weg in Richtung einer verlässlichen und planbaren Umweltpolitik ein, lobte der Sprecher der Landnutzer-Initiative. Wendorff sieht die heutige Unterzeichnung auch als „Vertrauensvorschuss in Richtung der Umweltverbände“. In den weiteren Gesprächen müssten nun auch bislang offene Fragen um die Förderung einer extensiven Weidetierwirtschaft, die Bewertung und der Ausgleich von Naturschutzleistungen sowie die Definition von Mindeststandards im Fokus stehen.
Einigung in substantiellen Punkten
„Wir haben uns auf dieses Verfahren eingelassen, da wir eine realistische Chance sehen, dass wir zu substantiellen Punkten unserer Volksinitiative Einigungen mit den Landnutzerverbänden erzielen können“, erklärte der Vertreter der Naturschützer und Vorstandsmitglied beim Brandenburger Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Wilhelm Schäkel, im Anschluss an die Unterzeichnung der Vereinbarung.
Zusammenschluss löst juristisches Problem
Für die Volksinitiative „Artenvielfalt retten - Zukunft sichern“ ist durch die Zusammenlegung allerdings auch ein juristisches Problem gelöst worden. In der Woche vor der Unterzeichnung war der Parlamentarische Beratungsdienst des Potsdamer Landtages nach mehrwöchiger Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass die Initiative der Naturschützer aufgrund von Verfahrensfehlern nicht die gesetzlichen Voraussetzungen erfülle und ist somit unzulässig sei. Neben der Nichteinhaltung von förmlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen beanstandeten die Juristen einen Verstoß gegen das sogenannte „Koppelungsverbot“. Ihrer Auffassung nach betrifft die Volksinitiative eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungsbereiche, die zudem in Teilen deutlich über das Ziel des Artenschutzes hinausgingen.
von Erwin Schmidbauer
Enteignung?!?
Bei uns gab es einen Leserbrief, bei dem sich ein Hausbesitzer darüber erregte, dass man die Bepflanzung seines Vorgartens evtl. erzwingen wollte statt einen Steingarten zu haben. Er nannte es Enteignung und Einschränkung seiner Freiheit... Offensichtlich verstehen manche Leute auch ... mehr anzeigen langsam, worum es geht. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Der Bauernverband ist auch nicht mehr das,
was er mal war !
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von Wilhelm Grimm
Bald rollen die Trecker gegen die Landnutzerverbände !
Die Strategie: "Teile und herrsche" funktioniert bei Naiven.
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von Albert Maier
@ Bröcker
Danke für die brilliante Darstellung dessen, was ich in 2 Sätzen meinte.
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von Thomas Bröcker
Falsche Richtung eingeschlagen
Die Landnutzerverbände hatten gerade durch das juristische Scheitern der NABU Initiative die Gelegenheit ihre eigene Initiative nach vorn zu bringen und eventuell noch nachzubessern. Ich war von Anbeginn gegen eine eigene Initiative der Bauern. Es ist ähnlich wie in Bayern und ... mehr anzeigen Baden-Würtemberg der Übereifer von Verbänden, als die Guten da stehen zu wollen, der schlussendlich mehr Schaden macht als die Initiativen selbst. In Baden Würtemberg ist es das Eckpunktepapier der Bauern, das letztlich einer Initiative die gescheitert, wäre zum Erfolg verholfen hat. Das Gleiche jetzt in Brandenburg. Ich halte das Zusammengehen beider Initiativen für kontraproduktiv gegenüber der Verpflichtung des Bauernverbandes den Interessen seiner Mitglieder zu dienen. Durchsetzen wird sich die durch die schiere Zahl der Unterschriften und Unterstützer dominante NABU Initiative. Dazu kommt die auch in der Initiative der Landnutzer vertretene Anzahl von Verbänden, die nicht auf der Seite der konventionellen Landwirtschaft stehen. Letztlich wird der ganze Vorgang insbesondere die Möglichkeiten einer vernünftigen Schädlingsbekämpfung über chemischen Pflanzenschutz ad Absurdum führen. Und das in einer Situation, wo durch Blockadehaltung des UBA und der Zulassungsbehörden schon die derzeitigen Möglichkeiten extrem beschränkt sind. Ich als Inhaber eines Obstbaubetriebes, der wie alle Sonderkulturen, auf die Möglichkeiten des Chemie- basierten Pflanzenschutzes angewiesen ist, rate dem Gartenbauverband Brandenburg sich aus dieser Initiative laut und erkennbar zu verabschieden. Sonst wird es den Verband bald nicht mehr geben! weniger anzeigen
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von Hermann Kamm
Jetzt werden auch in Brandenburg
die Landwirte übern Tisch gezogen. Das ist Schlichtweck Pure Enteignung!!!!!!!! Ich frage mich nur wie lange wir Landwirte uns diese gängelei noch gefallen lassen??????
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von Albert Maier
Grüne Lawine!
Die grüne Lawine macht alles platt. Nach Bayern und BW haben jetzt auch die Bauernverbände in Brandenburg kapituliert und stellen vermeintlichen Insektenschutz über alle Realitäten. Das wird sich jetzt in allen anderen Bundesländern fortsetzen und ist Teil der grünen Strategie in ... mehr anzeigen Richtung Ökokratur. weniger anzeigen
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