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Biostimulans Megafol im Praxistest: „Kombibehandlung hatte Effekt“

Stefan und Karl Kellermann aus Gebertshofen haben das Biostimulans Megafol in vier Kulturen und dort zum Teil mehrmals eingesetzt. Ein messbarer Effekt trat beim Winterweizen auf.

Lesezeit: 4 Minuten

Gesunde Pflanzenbestände, die hohe Erträge mit guten Qualitäten liefern – das ist das Ziel eines jeden Landwirts. Jedoch machen es schwindende Wirkstoffe und zunehmend striktere Anwendungsbestimmungen im Pflanzenschutz sowie Restriktionen bei der Düngung immer schwerer dieses Ziel zu erreichen.

Weil mittlerweile Werkzeuge z. B. zur Gesunderhaltung von Kulturbeständen fehlen, ziehen immer mehr Landwirte den Einsatz von Biostimulanzien in Erwägung. Die Landwirte Stefan und Karl Kellermann aus Gebertshofen berichten über ihre Erfahrungen.

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Tests auf eigener Scholle

"Wir sind ständig auf der Suche nach Lösungen, wie wir noch ressourcen- und umweltschonender wirtschaften können“, begründet Stefan Kellermann, warum er dieses Jahr erstmals das Biostimulans Megafol getestet hat.

Der junge Ackerbauer aus Gebertshofen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz rechnet damit, dass künftig der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel noch weiter eingeschränkt werden könnte. „Wir müssen deshalb Strategien finden, mit denen wir Pflanzenschutzmittel einsparen und das Bodenleben verbessern können“, erklärt der junge Landwirt. Das ist der Grund, warum Kellermann und sein Vater Karl auch Hacken und Striegel in ihren Kulturen testen.

Der Standort des 130 ha-Betriebes auf dem fränkischen Jura auf 570 m Höhe ist eher ungünstig. Die Qualität der Böden wechselt stark und bewegt sich zwischen 30 und 40 Bodenpunkten. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 8,5 °C, die jährliche Niederschlagsmenge reicht von 750 bis 900 l.

Pfluglos und ideale Kalkversorgung

Kellermanns bauen auf 25 % ihrer Ackerfläche Raps an. Weitere Kulturen sind Wintergerste, Triticale, Winterweizen, Sommergerste, Mais und Lupinen. Sie bewirtschaften die Flächen seit 30 Jahren pfluglos. Einmal im Jahr führen sie eine Tiefenlockerung mit dem Grubber durch. Der Stoppelsturz erfolgt mit der Scheibenegge.

Zudem legen sie großen Wert auf die Kalkversorgung ihrer Böden. Sie düngen ihre Flächen regelmäßig mit verschiedenen Düngekalken, u. a. auch mit Mischkalken und bieten das Kalkstreuen auch im Lohn für andere Betriebe an. „Es sollte immer freier Kalk zur Verfügung stehen“, lautet die Devise von Vater und Sohn.

Megafol in vier Kulturen

Das Pflanzen-Biostimulans Megafol, welches für den Einsatz in Stresssituationen empfohlen wird, haben sie dieses Jahr im Raps, in Winter- und Sommergerste sowie im Winterweizen eingesetzt:

  • im Winterraps einmal im Stadium 32;
  • in der Wintergerste einmal im Stadium 30;
  • in der Sommergerste insgesamt zweimal: vor dem Säen und im Stadium 30;
  • im Winterweizen dreimal: in den Stadien 21, 30 und 65. Die letzte Ausbringung erfolgte in Kombination mit der Ährenbehandlung (Osiris MP Pack). Bei der Beurteilung der Effekt ist zu beachten, dass nicht zu jedem Termin eine Stresssituation herrschte.

Die Aufwandmenge betrug je Behandlung 2,0 l/ha bei einer Wassermenge von 250 l/ha. Die reinen Mittelkosten ohne Berücksichtigung der Ausbringung lagen bei 15 €/ha je Einsatz.

Um mögliche Effekte der Megafol-Anwendung optisch zu erkennen, behandelten Kellermanns immer nur ­einzelne Fahrgassen mit dem Biostimulans. Die Erntemengen der entsprechenden Teilflächen ermittelten sie über die GPS-gesteuerte Ertragsmessung ihres Mähdreschers. Zudem nahmen sie von behandelten und unbehandelten Fahrgassen Ernteproben und ließen sie auf Korngröße und weitere Qualitätsparameter untersuchen.

Höherer Vollkornanteil

Während beim Raps und der Wintergerste optisch keine Unterschiede erkennbar waren, zeigte sich der Winterweizen und die Sommergerste in den behandelten Fahrgassen kurz vor der Ernte in Nuancen gelber als in den unbehandelten.

Bei Winterraps, Wintergerste und Sommergerste waren keine Ertrags- und Qualitätsunterschiede feststellbar. Auch beim Winterweizen, der als Brauweizen vermarktet wird (Sorten Elixier und KWS Keitum), waren die Erträge gleich hoch. Allerdings wies das Erntegut hier auf den behandelten Teilflächen mit 94 % einen um rund 4 % höheren Vollweizenanteil aus.

„Wir schließen daraus, dass die Soloanwendungen ohne Wirkung waren, die Kombibehandlung jedoch einen Effekt hatte“, schlussfolgert Karl Kellermann. Möglicherweise habe Megafol das Fungizid schonender für die Pflanze gemacht. Um ihre Theorie zu überprüfen, wollen Vater und Sohn in den nächsten Jahren das Mittel vor allem bei Kombianwendungen mit Fungiziden oder Wachstumsreglern einsetzen.

In den kommenden Tagen lesen Sie weitere Praxisberichte.

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