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Haferanbauflächen 2020

Landwirte setzen wieder auf Hafer - Mühlen haben großen Bedarf

Bundesweit bauen die Landwirte ihren Haferanbau wieder aus. Die Mühlen freuen sich und stehen in den Regionen zur Abnahme bereit.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Haferanbau wächst, die Anbaufläche stieg in Deutschland um knapp 30 % im Vergleich zum Vorjahr auf 161.700 ha, teilt der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) mit.

Auch in Relation zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 sei dies eine Steigerung um 27 %. Die Hafermühlen in Deutschland, die sich im VGMS in der Initiative Haferanbau engagieren, werten diese erfreuliche Entwicklung als Bestätigung ihrer ersten Maßnahmen und als zusätzliche Unterstützung für die weiteren geplanten Aktivitäten.

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„In der Landwirtschaft hat ein Umdenken eingesetzt. Die Landwirte erkennen, dass Hafer ihnen mehrfachen Nutzen bringen kann: Er bietet viele agronomische Vorteile und lockert Fruchtfolgen auf. Darüber hinaus sind die Vermarktungsmöglichkeiten enorm, denn wir Hafermühlen haben weiter steigenden Bedarf an Qualitätshafer für die Lebensmittelverarbeitung“, erläutert Ulrich Schumacher, Sprecher der Hafermühlen im VGMS.

Im langfristigen Vergleich liegt die für 2020 geschätzte Haferanbaufläche in Deutschland mit 161.700 ha sogar 15 % über der Fläche im Jahr 2010, bevor damals ein weiterer größerer Einbruch einsetzte. Flächenausdehnungen, die gegenüber 2019 über dem Bundesdurchschnitt von 27,6 % liegen, sind für Niedersachsen, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein zu verzeichnen. Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland, in dem die Haferfläche reduziert wurde.

Baden-Württemberg

Die Anbaufläche in Baden-Württemberg steigt um 20 % von 17.600 auf 21.100 ha. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt das diesjährige Niveau 16 % höher. Die Rubin Mühle in Lahr und die SchapfenMühle in Ulm decken ihren Hafereinkauf weitgehend über Hafer aus Deutschland und vor allem aus ihren Regionen.

Niedersachsen

Die Anbaufläche in Niedersachsen dehnt sich um 66 % von 10.400 auf 17.300 ha aus. Damit liegt das diesjährige Niveau 51 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Florian Harries, Harries Schälmühlenwerk, Groß-Ippener, bestätigt das Potenzial für Hafer auf den niedersächsischen Ackerflächen: „Wir haben in den vergangenen Jahren verstärkt Hafer in Niedersachsen eingekauft. Dass wir in diesem Jahr möglicherweise mehr regionalen Hafer zur Verfügung haben können, eröffnet uns interessante Optionen. Wir sehen für unser Bundesland auch weiteres Potenzial.“

Nordrhein-Westfalen

Die Anbaufläche in Nordrhein-Westfalen steigt um 16 % von 7.000 auf 8.100 ha. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt das diesjährige Niveau 15 % höher. Robert Lamers, Fortin Mühlenwerke, Düsseldorf, sieht für NRW noch viel Luft nach oben: „Unsere Mühle hat ein großes Einkaufsgebiet, von der Eifel bis zur Soester Börde ist eigentlich alles denkbar. Wir stehen in gutem Kontakt mit der hiesigen Landwirtschaftskammer und hoffen, dass mit diesem positiven Signal der Hafer-Funke auf weitere Landwirte überspringt.“

Saarland

Die Anbaufläche im Saarland erweitert sich um mehr als das Doppelte von 1.600 auf 3.500 ha. Auch gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 ist dies eine doppelt so große Fläche. „Auch wenn das Saarland für die Haferversorgung in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle spielt, sind die kurzen Wege zu unseren landwirtschaftlichen Lieferanten für uns essenziell“, erläutert Thilo Resch, Megro/Juchem-Gruppe, Großrosseln.

Sachsen

Die Anbaufläche in Sachsen dehnt sich um 11 % von 10.700 auf 11.900 ha aus. Damit liegt das diesjährige Niveau 19 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Thomas Staffen, Rubin Mühle Vogtland, Plauen, hofft auf mehr Wachstum: „Seit 2015 betreiben wir neben unserem Stammwerk in Lahr im Schwarzwald auch eine kapazitätsstarke Mühle in Plauen und haben hier ein zuverlässiges Netzwerk in die Landwirtschaft aufgebaut.“

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

Die Anbaufläche in Schleswig-Holstein macht in 2020 den größten Sprung: Mit einem Zuwachs von 7.900 auf 17.800 ha hat sie sich mehr als verdoppelt. Auch im mittelfristigen Vergleich liegt sie 85 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Landwirtschaft habe erkannt, dass die beiden in Elmshorn und Lübeck ansässigen Hafermühlen, Peter Kölln und H. & J. Brüggen, ihnen große Vermarktungsmöglichkeiten bieten.

Die Hafermühlen in Schleswig-Holstein beziehen Hafer auch aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern, so dass ein Blick auch auf dieses Bundesland lohnt. Die Haferanbaufläche wächst dort um 13 % von 9.300 auf 10.500 ha. Diese Fläche liegt 21 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. „Für unser Unternehmen spielt Schleswig-Holstein natürlich eine ganz wichtige Rolle im Rohstoffeinkauf“, sagt Sven Sädler, H. & J. Brüggen, Lübeck, „aber wir schätzen auch die Qualität des Hafers aus Mecklenburg-Vorpommern. Dort gibt es ebenfalls engagierte Landwirte, mit denen wir Verträge abschließen und in enger Absprache zum Beispiel auch neue Hafersorten ausprobieren. So arbeiten wir gemeinsam kontinuierlich an Verbesserungen und können langfristig die Haferqualität erhöhen.“

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