Die Landwirtschaftsminister aus 14 EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, haben heute in Brüssel eine gemeinsame Soja-Erklärung unterzeichnet. Sie zielt darauf ab, die nachhaltige, zertifizierte und gentechnikfreie Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Eiweißpflanzen (Leguminosen), insbesondere von Soja, in Europa zu stärken.
„Unsere heimischen Eiweißpflanzen sind gegenüber importiertem Soja noch nicht konkurrenzfähig, obwohl sie im Hinblick auf die Nachhaltigkeit überlegen sind", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Die Entscheidung des Europaparlaments, den Pflanzenschutzmitteleinsatz auf ökologischen Vorrangflächen einzuschränken, verpasse dem Eiweißpflanzenanbau in Deutschland einen zusätzlichen Rückschlag. "Mit der Unterzeichnung der Soja-Erklärung setzen wir ein Signal, uns stärker für den Leguminosenanbau einzusetzen. Ich hoffe, dass die EU-Kommission die angekündigte Eiweißstrategie jetzt zügig vorlegt, damit wir gemeinsam diskutieren können, wie eine Versorgung mit nachhaltig erzeugten Eiweißfuttermitteln in der EU gelingt. Mit unserer nationalen Eiweißpflanzenstrategie haben wir in Deutschland bereits die Grundlagen gelegt.“
Hintergrund
Leguminosen sind ein wichtiges Element einer nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erweitern Fruchtfolgen, binden Stickstoff und machen ihn im Boden verfügbar. Das senkt den Düngebedarf und hilft dabei, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Außerdem stärken Sie die biologische Vielfalt und tragen zum Klimaschutz bei. Die Früchte von Leguminosen sind eine wertvolle Eiweißquelle für Mensch und Tier. Das BMEL hat bereits eine nationale Eiweißpflanzenstrategie erarbeitet. Damit sollen Wettbewerbsnachteile heimischer Eiweißpflanzen verringert, Forschungslücken geschlossen und erforderliche Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden.