Vor den toxischen Effekten, die Lupinenproteine beim Menschen auslösen können, hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gewarnt.
Mit analytischen Methoden und Biosyntheseschritten hätten Wissenschaftler der Bundesanstalt für Materialprüfung und ‑forschung (BAM) zusammen mit weiteren Kollegen eine hohe Toxinproduktion durch den parasitär wachsenden Pilz Diaporthe toxica feststellen können, wobei insbesondere Lupinen anfällig für entsprechende Infektionen seien. Der Pilz bilde hepatotoxisches Phomopsin A und B aus, das bei Schafen für die Mykotoxikose Lupinose verantwortlich sei. Inwieweit dadurch die menschliche Nutzung von Lupinenprodukten beeinträchtigt werde, müsse allerdings noch geklärt werden.
Negative Effekte auf die Gesundheit der Konsumenten könnten laut GDCh auch Rosenkohl und Wirsing haben. Aus einer gemeinsamen Studie des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), dem Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Freiburg sowie dem Institut für Lebensmitteltechnologie an der Universität Hamburg gehe hervor, dass die Mehrzahl der darin untersuchten Brassicagemüse vor allem Nitrile und Epithionitrile als Abbauprodukte bildeten.
Untersuchungen über konzentrationsabhängige toxische Wirkungen auf Zellen hätten Fragen negative Effekte aufgeworfen, die mit dem Verzehr von epithionitrilreichem Brassicagemüse einhergehen könnten. Daher seien weitere Untersuchungen über die Bioverfügbarkeit und die Wirkungsweisen dieses Abbauprodukts notwendig.