Auf die hohe Verantwortung einer leistungsfähigen Pflanzenzucht für die weltweite Ernährungssicherung hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hingewiesen.
„Angesichts einer sich nahezu verdoppelnden Weltbevölkerung und sich ändernder Ernährungsgewohnheiten wird die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln bis 2050 voraussichtlich um zwei Drittel wachsen“, erklärte Aigner vergangene Woche in Berlin anlässlich der feierlichen Verabschiedung des ehemaligen Vorsitzenden vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Kartz von Kameke.
Die Landwirtschaft müsse daher in Zukunft deutlich mehr erzeugen und zugleich nachhaltiger wirtschaften. Da bei den Anbauflächen keine großen Zuwächse zu erwarten seien und gleichzeitig der Klimawandel einen immer größeren Einfluss auf die Pflanzenentwicklung nehme, komme es auf standortangepasste und ertragsstabile Sorten an.
Die neue BDP-Vorsitzende Stephanie Franck forderte angesichts dieser Herausforderungen eine bessere Wahrnehmung der Leistung der Pflanzenzüchter und ihrer wichtigen Rolle für die Landwirtschaft. Wenn es der Branche nicht gelinge, politisch und gesellschaftlich mehr Gehör zu finden, sei die Zukunft der meist mittelständischen Unternehmen in Deutschland wegen zunehmender Reglementierungen gefährdet.
Prof. Harald von Witzke vom Humboldt Forum for Food and Agriculture (HFFA) machte anhand einer neuen Studie den hohen Nutzen der Pflanzenzüchtung für die Gesellschaft deutlich, während der Leiter des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF), Prof. Joachim von Braun, in seinem Vortrag den Weg zur Ausrottung des weltweiten Hungers bis 2030 skizzierte. (AgE/ad)