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Wasser-Gipfel

Lies: „Kommen um Düngereduzierung nicht herum“

Einschränkungen bei der Düngung sollen diejenigen Bauern treffen, die für die Situation verantwortlich sind, sagt Olaf Lies (SPD). Deshalb wolle man bei der Düngeverordnung weg von der Pauschalierung.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies war sich am Montag in einer Video-Konferenz mit den Wasserversorgern einig, dass es für viele Grundwasserkörper im Land dringenden Handlungsbedarf gebe. Rund 39 % der Landesfläche würden zurzeit in den Bereich der „Roten Gebiete“ mit einer hohen Nitratbelastung von mehr als 50 Milligramm pro Liter fallen und befänden sich damit laut EG-Wasserrahmenrichtlinie in einem schlechten chemischen Zustand.

„Wir müssen an die Verursacher ran. Da sind wir uns komplett einig“, ergänzte Umweltminister Lies, der ebenso wie die gesamte Expertenrunde der bei Teilen der Landwirtschaft eine Verantwortung für zu hohe Nitratwerte im Grundwasser sieht. „An einer Reduzierung des Düngereinsatzes werden wir für einzelne Landwirtschaftsbetriebe nicht herumkommen“, sagte Lies weiter.

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„Ein Landwirt jedoch, der nicht Verursacher für schlechte Nitratwerte ist, soll auch künftig nicht zum Verursacher gemacht werden. Einschränkungen beim Düngereinsatz sollen diejenigen treffen, die für die Situation verantwortlich sind. Deshalb wollen wir bei der Düngeverordnung von der Pauschalierung wegkommen und zur Differenzierung wechseln. Im Klartext: Zum Verursacherprinzip. Pauschale minus 20 Prozent in den Gebieten sind keine Lösung. Da verstehe ich die Kritik der Landwirtschaft an dieser falschen Pauschalisierung.“ Mit Nachdruck stellte sich der Wasser-Gipfel allerdings der Kritik von Landwirten entgegen, dass ein falsches Messsystem oder fehlerhafte Messstellen ein verzerrtes Bild von der Wirklichkeit liefern würden. „Nicht falsche Messungen, sondern der vorhandene Nähstoffüberschuss führt zum Nitrat-Problem“, war sich die Expertenrunde einig.

„Der Schutz des Grundwassers ist ein unverhandelbares Gut“, hieß es übereinstimmend. „Aber unabhängig davon wollen wir mit den Landwirten einen gemeinsamen Weg gehen“, stellte Umweltminister Lies in seinem Schlusswort fest: „Wir sind uns doch im Ziel einig: Nicht gegeneinander, sondern miteinander. Denn Wasser ist zu einem wertvollen Gut geworden, das wir weiter nutzen, das wir aber auch schonen wollen. Das gilt sowohl für die Qualität des Grundwassers wie auch für die Nutzung des Grundwassers. Wir wollen auch ein Konzept entwickeln, dass der Landwirtschaft die Perspektive der Bewirtschaftung auch mit einer notwendigen Bewässerung gibt.“

OOWV: 31.000 t Stickstoff zuviel

Für Karsten Specht, Geschäftsführer im Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV), ist „unstrittig, dass - gemessen am vorhandenen Flächen- und Pflanzenbedarf - in Niedersachsen mindestens 31.000 t Stickstoff jährlich zu viel ausgebracht werden. Die Problemlage des Stickstoffüberschusses ist nicht nur wissenschaftlich belegt, sondern auch durch eigene Messungen von Wasserversorgern, die im Einklang mit den NLWKN-Messungen stehen.“

Für den OOWV begrüßt Karsten Specht die neuen Düngepläne für Niedersachsen: „Die neue Düngeverordnung mit strikteren Düngeregeln ist ein richtiger Schritt, um die Qualität der Gewässer und die Trinkwasserversorgung auch für künftige Generationen zu sichern.“

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