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Novihum

Lignit: Mit mehr Dauerhumus die Erträge sichern

Mithilfe neuer Produkte soll es möglich sein, die Dauerhumusgehalte von Böden zu steigern, um so die Dünge- und Wassereffizienz zu erhöhen. Positive Wirkungen zeigen erste Versuchsergebnisse.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Düngeverordnung begrenzt die Düngung merklich. Gleichzeitig büßen viele Standorte in Folge enger Fruchtfolgen zunehmend Bodenfruchtbarkeit ein. Hinzu kommen klimatische Stressfaktoren. All diese Aspekte gefährden die Ertragssicherheit immer mehr.

Um die Düngeeffizienz und Trockenstressresistenz zu verbessern, bietet die Firma Novihum Technologies GmbH Produkte an, die langfristig den organischen Kohlenstoffgehalt im Boden erhöhen und den Aufbau von Ton-Humus-Komplexen fördern sollen. Das soll Erträge und Qualitäten auch unter schwierigen Bedingungen nachhaltig sichern.

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Gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Dresden entwickelte das Unternehmen ein Produkt auf der Basis von Lignit. Lignit stammt aus der Braunkohleverarbeitung und wird in einem patentierten Verfahren in Verbindung mit Ammoniak und Sauerstoff zu einem natriumfreien Pellet verarbeitet. Dieses weist das gleiche C/N-Verhältnis und die gleichen chemischen Eigenschaften wie Dauerhumus auf.

Anders als bei Pflanzenkohle, bei der die Austauscher frei sind, sind diese bei den Novihum-Produkten mit Ammoniumstickstoff besetzt. Das hat zur Folge, dass andere Nährstoffe nicht kurzfristig festgelegt werden. Für die Pflanzen ist dieser reversibel gebundene Ammoniumstickstoff jedoch unmittelbar verfügbar.

In Summe beträgt der N-Gehalt lediglich ca. 4 %, wovon ca. ein Drittel auf das Ammonium entfällt. Der Rest ist als Amidform gebunden. Trotz den geringes N-Gehaltes fallen die Produkte unter die Klassifizierung organisch-mineralischen Düngemittel. Strategisch gesehen sind sie aber nicht als klassischer Dünger, sondern als Bodenverbesserer gedacht. Die Ausbringung kann Unterfuß oder mittels Schleuderstreuer erfolgen.

Je nach Kultur muss dabei mit Ausbringungsmengen zwischen 200 und 1.000 kg/ha kalkuliert werden. In Abhängigkeit von Präparat und Aufwandmenge liegen die Produktkosten zwischen 100 und 540 €/ha.

Mehrerträge bei Gemüse und Kartoffeln

Vielversprechende Ergebnisse kommen bereits aus dem Gemüsebau. Dort ließen sich in Praxisversuchen mit Zucchini statistisch signifikante Mehrerträge von 17 % erzielen. Auch Tomaten reagierten positiv.

Nun gilt es, die Effekte im Freiland zu testen und mit Ergebnissen aus Exaktversuchen zu untermauern. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen legte 2020 in Uelzen im Auftrag von Novihum Versuche in Kartoffeln an. Je nach Produkt lagen im ersten Jahr der Anwendung die relativen Mehrerträge bei bis zu 5,6 %. Dadurch ließen sich bei der Vermarktung von Pommeskartoffeln Mehrerlöse von 454 €/ha erzielen.

Dagegen stehen die Produktkosten von 300 €/ha. Das Produkt Novihum Dispersa führte auch zu einer 6 bis 8 % besseren Sortierung im Bereich 30 bis 60 mm. Dadurch zeigen sich bei den Speise- und Stärkekartoffeln ähnliche ökonomische Effekte, wie bei den Pommeskartoffeln.

Versuche auch in Weizen und Mais

Die Versuche laufen aktuell weiter. Gleichzeitig stehen dieses Jahr erstmals Versuche mit Winterweizen und Silomais an insgesamt fünf Standorten in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bayern. Für die nächste Vegetationsperiode sollen diese auch auf Schleswig-Holstein ausgedehnt werden. Dazu laufen aktuell Gespräche mit der dortigen Landwirtschaftskammer.

Obwohl schon kurzfristige Anwendungen positive Ergebnisse andeuten, ist die Strategie von Novihum eher langfristig gedacht. Denn nur bei langjähriger Ausbringung, lassen sich nachhaltige Effekte im Humusaufbau erzielen.

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