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Lösungsvorschläge zum Jakobskreuzkraut-Problem

Das giftige Jacobskreuzkraut breitet sich bundesweit stark aus. Die Bewirtschaftungsfehler von heute werden erst mit der Blüte im Juli 2018 sichtbar. "Ich möchte Sie daher dringend bitten, Ihre Anweisung zur Mahd im Herbst zu überdenken und auf Flächen mit Jakobskreuzkraut einen Einsatz zur Blüte zu empfehlen."

Lesezeit: 3 Minuten

Das giftige Jacobskreuzkraut breitet sich bundesweit stark aus. Es ist normalerweise eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr keimt der Samen und bildet eine Rosette, im Folgejahr wird die Pflanze bis 1,20 m hoch, blüht und bildet Samen, erklärt Gerd Lefers von der Freien Wählergemeinschaft Stade.


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Durch Blüte und Samenbildung sei die Pflanze so erschöpft dass sie abstirbt, - wenn man sie lässt. Wenn JKK bis Beginn der Vollblüte gemäht wird, treibt es neu aus und bildet evtl. noch im Herbst eine neue Blüte. Nach dem Schnitt erhöht die Pflanze ihren Giftgehalt als Frassschutz um das Hundertfache. Die Pflanze kann bei mehrmaligem Schnitt einige Jahre alt werden und stirbt erst nach Samenbildung ab.

 

Da eine chemische Bekämpfung auf  Straßenrändern wohl unrealistisch ist und ein Ausstechen mit dem Spaten nur bei Einzelpflanzen in Frage kommt, ist laut Lefers der richtige Schnittzeitpunkt die einzige verbleibende Bekämpfungsmethode:


  1. Mulchen zum Zeitpunkt Vollblüte/abgehende Blüte. Durch das Mulchen wird die Pflanze zerkleinert und trocknet schnell aus und die Samen werden nicht mehr reif.
  2. Mähen mit Abräumen und Verbrennen oder qualifizierte Kompostierung des Mähgutes. Der Schnitt verhindert nicht die Notreife der Samen, deshalb muss sofort abgeräumt werden.
  3. Ein späterer Schnitt lässt etwa 20.000 Samen je Pflanze reifen, mit dem Mähgerät werden diese weiter verbreitet, sie sind zwanzig Jahre keimfähig.

    Entweder zum Ende Vollblüte mähen oder gar nicht!
    Diese Meinung vertritt auch Dr. Huckauf von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.


Das Merkblatt des Pflanzenschutzamtes Hannover sei bei den Handlungsempfehlungen leider stark fehlerhaft und kontraproduktiv, so Lefers weiter. Auf seine Anregung hin soll es aber jetzt überarbeitet werden.


JKK ist zwar eine in Deutschland heimische Pflanze, aber in Norddeutschland erst seit einigen Jahren verbreitet, und zwar vor allem über mangelhafte Pflege von öffentlichen Flächen im Straßenbereich. Die Samen werden nur sehr wenig durch Wind verbreitet, vielmehr durch Fahrzeuge, Bodentransporte und Mähgeräte. Eine Pflanze in einer Kiesgrube wirkt wie ein Computervirus.


Die Leidtragenden sind laut dem Kommunalpolitiker aus Jork die Bewirtschafter von Naturschutzflächen und extensiven Grünlandflächen. "Unser kleiner Deichverband 2. Meile Altenlandes hat bereits jetzt Mehrkosten von 15.000,- € jährlich, weil das Gras nicht mehr als Futter genutzt werden kann. Über den Honig gelangen die giftigen Pyrrolizidin Alkaloide übrigens auch auf unseren Tisch."

 

Der Leiter des Landesamts für Straßenbau in Stade, Herr Haase, habe erklärt, er habe Anweisung aus dem Umweltministerium die Straßenseitenräume wegen der Förderung der Wildpflanzen erst zum Herbst zu mähen. Eine sinnvolle Maßnahme, aber für Flächen mit JKK absolut unverantwortlich, wie Lefers findet. "Damit schaffen wir in wenigen Jahren eine großflächige Verbreitung dieser Giftpflanze. Nur ein Mulchen der befallenen Flächen zum Ende der Blüte kann diesen Flächenbrand aufhalten. Von den Kosten ist es egal, ob im August oder einige Wochen später gemäht wird. Ein Schnitt nach Samenreife fördert jedoch stark die Verbreitung, man sollte unbedingt darauf verzichten", sagt er.

 

Die Bewirtschaftungsfehler von heute würden erst mit der Blüte im Juli 2018 sichtbar. "Ich möchte Sie daher dringend bitten, Ihre Anweisung zur Mahd im Herbst zu überdenken und auf Flächen mit Jakobskreuzkraut einen Einsatz zur Blüte zu empfehlen."

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