Die EU-Kommission hat nach einem umfassenden Zulassungsverfahren samt positiver EFSA-Beurteilung den Import der gentechnisch veränderten Maissorte MON 87427 × MON 89034 × 1507 × MON 88017 × 59122 als Futter- und Lebensmittel erlaubt. Diese Maissorte beinhaltet das Erbgut mehrerer gentechnisch veränderter Linien, meldet das kritische Portal Informationsdienst Gentechnik.
Die neue Sorte soll sechs verschiedene Bt-Insektengifte erzeugen und sei gegen die Herbizide Glyphosat und Glufosinat resistent, heißt es.
Die Organisation Testbiotech dagegen hält diese EFSA-Bewertung für unzureichend. Sie kritisiert, dass die EU-Zulassungsbehörde mögliche Kombinationswirkungen zwischen den verschiedenen Bt-Giften und den Rückständen der Spritzmittel nicht überprüft habe. Diese könnten in ihrer Gesamtheit wesentlich giftiger sein als die einzelnen Bestandteile. Außerdem hätten aktuelle Forschungsergebnisse gezeigt, dass der Verzehr der Bt-Toxine Allergien und andere Immunreaktion auslösen könne.
Laut dem Informationsdienst Gentechnik sind Sorten mit mehreren veränderten Bestandteilen (Stacked Events) die Antwort der Hersteller auf zunehmende Resistenzen der Unkräuter gegen Pflanzenschutzmittel. Nach dem Motto „Eines wirkt immer“ würden die Firmen deshalb immer mehr veränderte Pflanzen mit mehreren Herbizidresistenzen auf den Markt bringen, die zudem verschiedene Bt-Toxine gegen Schädlinge produzieren. Diese Pflanzen würden in Nord- und Südamerika angebaut und von dort in die EU importiert – wenn sie zugelassen sind.