Obwohl Mais und Sorghum einen ähnlichen Habitus und Stoffwechsel aufweisen, ist der Anbau von Mais zumindest unter den heutigen Klimabedingungen in Mitteleuropa ressourceneffizienter. Das geht aus einer Studie hervor, in der Forscher des Thünen-Instituts (TI) den Wasserbedarf von Mais und Sorghum in Abhängigkeit von Temperatur und CO2-Gehalt in der Atmosphäre untersucht haben.
Wie der TI-Wissenschaftler Dr. Remy Manderscheid in einem Beitrag für das Deutsche Maiskomitee (DMK) erläuterte, wurden in den Versuchen die Prognosen des Weltklimarates zugrunde gelegt. Dieser gehe davon aus, dass die CO2-Konzentration der Atmosphäre in den kommenden 50 Jahren von 400 ppm auf 600 ppm steigen wird. Damit verbunden seien ein Temperaturanstieg und eine Abnahme der Sommerniederschläge.
Manderscheid zufolge wurden diese Bedingungen im Versuchsfeld mit Hilfe der Freiland-Begasungstechnik geschaffen. In ihren Untersuchungen fanden die Forscher nach Angaben des TI-Mitarbeiters heraus, dass die untersuchten Sorghum-Arten für ihre Blattentwicklung einen etwas höheren Temperaturanspruch haben als der Mais. Das wirke sich insbesondere bei früher Aussaat oder kühler Frühsommerwitterung aus. Da der Mais dadurch eine im Vergleich bessere Wüchsigkeit zeige, schneide er im Hinblick auf die Wassernutzungseffizienz unter heutigen Klimabedingungen besser ab.
Sorghum zeichne sich hingegen durch eine tiefere Bodendurchwurzelung aus. Die Pflanzen könnten so bei Trockenstress das Wasser aus tieferen Schichten besser erschließen. Die TI-Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass Sorghum züchterisch stärker an kühle Witterung angepasst werden muss, um bei mangelnder Wasserversorgung ein ähnliches oder besseres Wachstum als Mais zu erzielen.