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Mais: Wie gesät, so geerntet?

Um möglichst hohe Maiserträge zu ernten müssen schon die Startbedingungen passen. Kennen Sie die optimale Saattiefe und -temperatur für Mais?

Lesezeit: 4 Minuten

Unser Autor: Ferenc Kornis, N.U. Agrar GmbH Schackenthal

Mit einer Anbaufläche von über 2 Mio. ha in Deutschland ist Mais die am häufigsten angebaute Futter- und Biomassepflanze. Auch, wenn sich quasi jeder Standort für die Kultur eignet, spielt der Saatzeitpunkt eine entscheidende Rolle für den Ertrag. Ziel ist, dass die Kohlenstoffdioxid-effiziente C4-Pflanze möglichst viel ihrer Energie in die Wurzelentwicklung steckt.

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Passende Temperatur zur Maissaat

Als wärmeliebende Kultur keimt Mais ab 9°C (in 5 cm Tiefe) und benötigt bis zum Auflaufen etwa 140 Gradtage (°Cd). Diese Wachstumsgradtage (°Cd) sind ein gängiges Maß, um die Entwicklung von Pflanzen zu beschreiben. Die Temperatursumme ergibt sich aus der Tagesdurchschnittstemperatur: Zehn Tage à 10°C ergeben 100°Cd. Berücksichtigt werden nur die kulturspezifischen Vegetationstage.

In der Praxis wird mit der Aussaat bereits häufig ab 6°C Bodentemperatur begonnen. Das ist möglich, wenn nach der Saat eine stabile Schönwetterphase mit steigenden Temperaturen folgt und das Saatgut eine gute Triebkraft aufweist.

Sätiefe richtig eingestellt?

Mit der Saat legt man den Grundstein für die Wurzelbildung und die spätere Pflanzenentwicklung. Um Wasser und Nährstoffe aufnehmen zu können, benötigt Mais viel Feinerde in den oberen 10 cm und eine Krume ohne Verdichtungen oder Störschichten. Die Körner sollte auflaufen können, ohne dass Regen nach der Saat notwendig ist. Deshalb muss das Korn auf der wasserführenden Schicht liegen. Dafür empfiehlt sich eine Saattiefe von mindestens 4 bis 6 cm. So können sich die Pflanzen gut verwurzeln.

Mais bildet ähnlich wie Getreide in 1 bis 2 cm Tiefe einen Bestockungsknoten – abhängig davon, wie stark das diffuse Licht durch den Boden scheint. Liegt das Korn tiefer als 2 cm, kompensiert es das durch ein Mesokotyl („Halmheber“). Dieser wirkt allerdings kaum ertragsmindernd.

Doch tiefer als 8 cm sollten die Maiskörner nicht liegen, da sonst schwache Triebkraft, Verschlämmung und Kälte zu Pflanzenausfällen führen können. Auch flacher als 3 cm sollten Maiskörner nicht liegen. Andernfalls kommt es zu verzetteltem Feldaufgang durch fehlendes Keimwasser, unzureichenden Bodenkontakt oder schlechte Kronenwurzelbildung. Daraus folgen diese Probleme:

  • Fehlstellen kann der Bestand kaum kompensieren.
  • Zuerst aufgelaufene Pflanzen beschatten die später auflaufenden. Diese bilden dann weniger Biomasse.
  • Späte Pflanzen zeigen eine reduzierte Blühsynchronisation (schlechtere Bekörnung).
  • Nachzügler in der Reihe bilden kleine bzw. schlecht bekörnte Kolben.
  • Der Bestand verträgt Herbizide nur eingeschränkt (Termin).

Wissen, wie Wurzeln wachsen

Aus der Basis des Korns entwickelt sich beim Keimen als Erstes die primäre Keimwurzel, die nur für die Wasseraufnahme zuständig ist. Nachdem die Keimscheide (Koleoptile) erschienen ist, bilden sich seitlich die sekundären Keimwurzeln. Diese können durch Frost und kühle Bodentemperaturen geschwächt werden und sogar absterben. Das verzögert das Auflaufen und macht die Pflanze in der frühen Jugendentwicklung stressempfindlicher.

Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl des Saattermins die Bodentemperatur zur Saat und das Wetter in den folgenden 14 Tagen zu berücksichtigen. Sauerstoffarme, nasse oder verschlämmte kalte Böden verstärken den Wurzelabbau.

Nach dem Auflaufen bildet der Mais am Ende des Mesokotyls unter dem späteren Vegetationskegel die ersten Kronenwurzeln. Mit jedem Blatt bildet sich ein neuer Knoten (Nodium), aus dem sich weitere Kronenwurzeln bilden können. Mais bildet bis zu fünf dieser unterirdisch liegenden. Von dort wachsen die Kronenwurzeln im 45°-Winkel in den Boden und können auch den Unterboden erschließen. Sie versorgen die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen.

Weitere Kronenwurzeln setzen später an den oberirdischen Nodien (1. bis 3. Knoten) als Luft- oder Stützwurzel an. Auch diese können in den Boden wachsen und verbessern damit vor allem die Standfestigkeit, dienen aber auch der späten Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

Die Maiswurzel kann über 2 m tief in den Boden wachsen. Insgesamt bildet Mais recht grobe Feinwurzeln. Die Pflanzen haben daher im Vergleich zu Leguminosen, aber auch zu Raps und Zuckerrüben, ein schlechtes Nährstoffaneignungsvermögen – vor allem von Phosphor.

Dieses Wissen stammt aus dem Beitrag „Mais: Eine Kultur mit Potenzial" der Serie Fachwissen Pflanzenbau. Alle Teile der Serie finden Sie hier.

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