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Maisaussaat 2022: So startete der Mais in den Regionen

Das Deutsche Maiskomitee hat Mais-Anbauberater zur diesjährigen Mais-Anbaufläche und zur aktuellen Situation auf den Feldern befragt – die Antworten aus den Bundesländern im Überblick.

Lesezeit: 6 Minuten


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Inhaltsverzeichnis




Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: gute Wachstumsbedingungen

Laut Dr. Hubert Sprich von der Cornexo GmbH entwickelt sich der Mais im Südwesten aktuell sehr zügig und die Bestände seien im Gegensatz zu den beiden Vorjahren kaum durch Fritfliegen bzw. Drahtwürmer ausgedünnt worden. Auch die Erzeugerpreise seien in den letzten Wochen kontinuierlich gestiegen, so dass alles für einen rentablen Anbau spräche. Lediglich die gestiegenen Energiekosten und die Unsicherheit bezüglich der Verfügbarkeit von Erdgas zur Maistrocknung bereiten Erzeugern wie Erfassern Sorgen.

Nach Einschätzung von Sprich dürfte sich die Aussaatfläche im Vergleich zum Vorjahr um ca. 6 bis 8 % reduziert haben. Ein stärkerer Rückgang beim Silo- und Biogasmais sei aufgrund von bereits im letzten Jahr gut gefüllter Silos zu beobachten. In den klassischen Körnermaisregionen an Rhein und Neckar sowie in der Südpfalz nahm der Maisanbau nur leicht ab. Insgesamt wurde aber auch dort etwas mehr Fläche mit Getreide, Sojabohnen und Sonnenblumen bestellt.

Die Maisaussaat fand überwiegend in den letzten beiden Aprilwochen unter günstigen Bedingungen statt. Die Bestände liefen meist sehr zügig und homogen auf. Sie waren in wärmeren Lagen bereits um den 15. Mai im 4-Blatt-Stadium und damit weiter als in den Vorjahren. In weiten Teilen fielen um den 25. April und in der ersten Maiwoche Niederschläge, so dass für die jungen Maisbestände derzeit gute Wachstumsbedingungen vorliegen.

Bayern: optimale Bedingungen zum Start der Maissaison

Wie Robert Schnellhammer von der Staatlichen Höheren Landbauschule Rotthalmünster berichtet, wurden im März nur 6 mm Niederschlag bei der schuleigenen Wetterstation gemessen – knapp 60 mm wären für diesen Monat normal. Deshalb waren die Bedingungen für eine strukturschonende Gülleausbringung und anschließende Einarbeitung optimal, sodass im Rottal bereits Anfang April viele Felder saatfertig waren.

Auch wenn der Winter kein Winter war und die Böden nicht ausgefroren waren, so herrschten laut Schnellhammer doch optimale Bedingungen für die folgenden Bestellarbeiten. Anfang April gab es mäßigen Regen, weshalb die Versuchung zu extremen Frühsaaten nicht groß war. Die Aussaat begann im Rottal ab dem 12. April unter günstigen Boden- und Witterungsverhältnissen. Nachdem die Aussaat witterungsbedingt nicht unterbrochen werden musste, war sie in der Osterwoche weitgehend abgeschlossen.

Die Bestände präsentieren sich Mitte Mai prächtig. Die Auflaufbedingungen waren ideal, die Nächte warm und die Regenfälle für den Mais ausreichend. Im April fielen in der Summe 68 mm Regen, was etwas mehr ist als im langjährigen Mittel mit 58 mm.

Der Auflauf des Unkrauts erfolgte ebenfalls gleichmäßig. Die Witterungsbedingungen für Herbizidanwendungen waren günstig. Deshalb konnte die Unkrautbekämpfung im Rottal bis Mitte Mai abgeschlossen werden. Momentan ist eine gute Verträglichkeit und gute Wirkung der gesetzten Maßnahmen sichtbar. Damit sind aktuell die Bedingungen für ein gutes Maiswachstum gegeben.

Brandenburg: Trockenheit macht Sorgen

Dr. Gert Barthelmes von der Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung schätzt die die Maisanbaufläche 2022 in Brandenburg im Vergleich zum Vorjahr leicht geringer ein. Als Gründe dafür nennt er eine gute Ernte 2021 und leicht rückläufige Tierbestände in Brandenburg. Dazu dürfe außerdem auch der preisbedingt zunehmende Sonnenblumenanbau beitragen. Körnermais sei zwar zurzeit preislich interessant, die Rentabilität werde aber durch die ebenfalls stark gestiegenen Energiepreise in Frage gestellt. Insofern werde Mais wohl auch künftig seltener gezielt zur Körnernutzung angebaut werden. Vielmehr müsse das Silo erst gefüllt werden, um dann je nach aktuellen Bedingungen zu entscheiden, ausgewählte Bestände zu dreschen.

Aufgrund der in der zweiten Aprilhälfte noch recht geringen Boden- und Lufttemperaturen haben viele maisanbauende Betriebe den Aussaatbeginn um sieben bis zehn Tage verzögert. Regional fielen die letzten nennenswerten Niederschläge nach einem komplett trockenen März in der ersten Aprilhälfte. Abgesehen von lokalen Ereignissen dauert die Trockenheit seitdem bereits weitere vier Wochen bei zunehmenden Verdunstungsraten an. Trotzdem erfolgte der Aufgang des Maises bei ausreichend tiefer Saat zügig. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit könnte die Wirksamkeit von Bodenherbiziden jedoch eingeschränkt sein.

Mecklenburg-Vorpommern: leichter Flächenrückgang, spätere Aussaat

Zum Zeitpunkt der DMK-Umfrage (Anfang der 20. KW) wurden laut Dr. Hubert Heilmann von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern gerade die letzten Flächen mit Mais bestellt. Daher sei eine Aussage zur Flächenentwicklung nur schwer möglich.

In Mecklenburg-Vorpommern finde ein überwiegend für die Milchproduktion vorgesehener Anbau von Silomais statt und Körnermais bzw. CCM stelle eher eine Ausnahme dar. Der Milchwirtschaft gehe es seit einigen Jahren jedoch nicht gut, was vielen, selbst großen, Milchvieh-haltenden Betrieben strukturelle Entscheidungen abverlange, so Heilmann. Aufgrund dieser oftmals unklaren Lage und hoher Marktfruchtpreise seien viele Betriebe bei angespannter Liquiditätslage dazu verleitet, eher Cash Crops anzubauen und den Futterbau etwas zurückzufahren.

Durch das letzte, erfolgreiche Futterbaujahr seien die Futtersilos wieder etwas gefüllter. Daher erwarte Heilmann einen leichten bis moderaten Anbaurückgang für Mais. Aufgrund der kühlen Witterung bis Anfang Mai verlief die Maisaussaat später als üblich. Der Oberboden sei bereits stark ausgetrocknet, tiefere Bodenschichten verfügen aber noch über einen begrenzten Rest pflanzenverfügbaren Wassers. Die aktuell hohen Temperaturen fördern die Entwicklung der Bestände, strapazieren aber die Wasservorräte.

Nordrhein-Westfalen: gleichbleibende Anbaufläche, günstige Auflaufbedingungen

Norbert Ehrhardt von der Landwirtschaftskammer NRW geht bezüglich der Anbaufläche davon aus, dass es keine wesentlichen Veränderungen gebe: In NRW dürfte wieder ca. 280.000 bis 290.000 ha Mais angebaut werden.

Zum Thema Verwertung seien gewisse Unsicherheiten in der Praxis zu beobachten. Zuletzt wurde in der Beratung stärker nach Zweinutzungssorten gefragt, so Erhardt. Wird Mais für den Verkauf angebaut, könne dann flexibel reagiert werden. Gegebenenfalls können die Silomaispreise nicht mit der Entwicklung auf den Getreide- und Körnermaismärkten mithalten. Andererseits sei bei der Körnermaisnutzung mit extrem hohen Trocknungskosten aufgrund der Energiepreise zu rechnen. Größere Verschiebungen bei den Anbauflächen könnten sich ab 2023 ergeben, da die Vorzüglichkeit von Raps und Getreide gestiegen sei.

Die Bestell- und Auflaufbedingungen waren und seien günstig. Die Befahrbarkeit der Flächen war beispielsweise fast uneingeschränkt möglich. Tendenziell wurde später gesät als in den Vorjahren. Durch zügige Feldaufgänge und eine rasche Jugendentwicklung wollen die Betriebe das Zeitfenster für Schäden durch Vogelfraß eingrenzen.

Erste Bestände liefen in der ersten Maiwoche auf. Dies erschwere den Herbizideinsatz. Durch hohe Mineraldüngerpreise wurde Wirtschaftsdünger noch gezielter eingesetzt und die Unterfußdüngung tendenziell weiter zurückgefahren.

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