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Maisdirektsaat halbiert Treibhausgasemissionen

Messungen Kieler Wissenschaftler ergaben 57% weniger Treibhausgasemissionen bei der Maisdirektsaat im Vergleich zur klassischen Pflugsaat. Die Erträge waren ähnlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben in einem fünfjährigen Dauerversuch ermittelt, dass die Maisdirektsaat die Treibhausgasemissionen je Hektar mehr als halbiert und damit der Bodenkohlenstoff länger stabilisiert werden kann. Dafür verglichen sie die CO2-Emissionen aus Böden, in die Mais mittels Direktsaat eingesät wurde mit denen, die vor der Aussaat gepflügt wurden.

57 % weniger Treibhausgasemissionen je Hektar

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Die Erträge in beiden Anbausystemen waren vergleichbar und bei ausreichender Nährstoffversorgung ohne Unterschiede. Die Bodenwassergehalte im Jahresverlauf zeigten eine höhere Stabilität bei der Maisdirektsaatvariante was auf die bessere Bodenstruktur im Vergleich zur Pflugvariante zurückzuführen ist, so die Wissenschaftler. Bei einer in Zukunft höheren Wahrscheinlichkeit für unzureichende Niederschläge während der Vegetationsperiode in Schleswig-Holstein sei das Direktsaatverfahren so auch eine Möglichkeit auf den Klimawandel zu reagieren.

Nach zweijährigen Messungen wurden bei der Maisdirektsaat 57 % weniger Treibhausgasemissionen je Hektar gemessen als bei der Pflugsaat. Der größte Teil der gemessenen Treibhausgasemissionen stammte dabei aus dem Abbau des Bodenkohlenstoffs. Durch die klassische Bodenbearbeitung mit Pflug kam es demnach zu höheren CO2-Emissionen durch den verstärkten Abbau der organischen Substanz im Boden in den ersten zwei Jahren. Der Bodenkohlenstoff in der Direktsaatvariante zeigte nach zwei Jahren ebenfalls eine Abnahme, allerdings auf einem geringeren Niveau, heißt es.

Angepasste Fruchtfolge mit Kleegrasjahren

Modellierungen zeigen jedoch, dass der immer wiederkehrende Anbau von Mais auch bei dem Einsatz von Direktsaatverfahren die Kohlenstoffmengen im Boden langfristig verringert. Um dem Humusgehalt des Bodens auf einem stabilen Niveau zu halten sei eine angepasste Fruchtfolge mit Kleegrasjahren somit zwingend erforderlich. „Die Direktsaat von Mais bietet eine gute Möglichkeit die Emissionen von Treibhausgasen aus landwirtschaftlich genutzten Böden zu verringern“, so Professor Taube. Entscheidend sei aber, dass die Fruchtfolgen im Ackerbau wieder diverser gestaltet werden.

Eine Eingliederung von ein- bis zweijährigem Acker- oder Kleegras in Fruchtfolgen erhöhe die Kohlenstoffbindung in Böden um mehr als drei Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr, welche mit dem Direktsaatverfahren länger im Boden erhalten bleiben können, auch wenn eine intensive Ackerkultur folgt. Durch intensive Bodenbearbeitung durch beispielsweise den Pflugeinsatz würde dieser zusätzlich gespeicherte Kohlenstoff wieder schnell im Boden abgebaut werden. Das nahende Verbot des Totalherbizids Glyphosat schwäche jedoch den Einsatz der Direktsaat in Wechselgrünlandsystemen, da eine nicht-chemische Abtötung der Grasnarbe ohne Bodenbearbeitung nur schwer möglich ist.

Die Ergebnisse veröffentlichte die Arbeitsgruppe Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau um Professor Friedhelm Taube in den Fachzeitschriften European Journal of Agronomy und Soil and Tillage Research. Weitere Ergebnisse lesen Sie hier.

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