Je weniger Unkraut- oder Ungrassamen auf dem Acker keimen, umso sauberer bleiben die Bestände. In Australien soll eine hinter den Mähdrescher gehängte Maschine, der sogenannte „Harrington Seed Destructor“ (HSD), genau das erreichen. Sie zerstört mechanisch die mitgeernteten Unkrautsamen und senkt so stetig das Samenpotenzial im Boden.
So funktioniert der „Samenzerstörer“: Während ein Förderband Erntereste, wie z. B. Stroh, vom Drescher übernimmt und im Schwad ablegt, wird die Spreu in eine Spezialmühle geleitet. Dort zerkleinern zwei gegenläufig rotierende Käfige (jeweils vier Ringe mit Stahlprofilen) z. B. die Samen von Weidelgras, Glatthafer und Trespen.
Bislang ist ein Umbau des Dreschers nötig, um den HSD nutzen zu können. Am direkten Einbau des HSD in den Drescher arbeitet man bereits, um künftig schneller ernten zu können. Die Versuche der „Australien Herbicide Resistance Initiative“ (Australische Herbizidresistenz Initiative) in der Weizen-, Gersten- und Lupinenernte haben gezeigt, dass der HSD mehr als 95 % der Unkrautsamen zerstört. Diese Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll gerade im Hinblick auf die weltweit zunehmenden Herbizidresistenzen. Seit 2009 hat die Firma „de bruin group“ vier Maschinen gebaut, weitere fünf bis zehn sind für 2014 geplant. Der Preis der Maschine liegt bei ca. 150 000 Euro.
Einen ersten Vorstoß, Unkrautsamen mechanisch zu zerkleinern, gibt es seit diesem Jahr auch in Deutschland. Roland Söffing, der Preisträger des „Förderpreises der Agrarwirtschaft 2013“ hat eine Spreuaufbereitungs- und -verteilvorrichtung für Mähdrescher entwickelt, die er nun zum Patent angemeldet hat.