Auf Grund der extremen Frühjahrstrockenheit gibt nun auch Mecklenburg-Vorpommern die ökologischen Vorrangflächen für die Futternutzung frei. Ab 1. Juli können Landwirte dort mähen und diese beweiden. Im Nordosten wird mit großen Einschnitten bei der Ernte gerechnet.
Ab dem 01. Juli 2018 können Landwirte in ganz Mecklenburg-Vorpommern Bracheflächen, die als ökologische Vorrangflächen im Agrarantrag ausgewiesen wurden, für Mahd und Beweidung nutzen. Das teilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Dienstagnachmittag in Schwerin mit. Ein gesonderter Antrag dazu ist nicht erforderlich.
„Wir wollen damit den viehhaltenden Betrieben in dieser schwierigen Situation helfen, auch wenn die Qualität des Futters auf diesen Flächen sicher nicht mehr sehr hoch sein wird“, sagte Backhaus. Landwirtschaftliche Unternehmen haben derzeit im Nordosten auf Grund der anhaltenden Frühjahrstrockenheit erhebliche Einbußen in der Futtererzeugung zu verzeichnen. So ist der erste Futterschnitt weit unter den in normalen Witterungsjahren erzielten Erträgen zurück geblieben. Durch die fehlenden bzw. nicht ausreichenden Niederschläge der vergangenen Wochen lässt auch die weitere Futterernte wiederum Mindererträge erwarten.
Das Agrarministerium macht mit der Freigabe von der Möglichkeit Gebrauch, von der ausschließlichen Beweidung dieser Flächen ab 01.08 durch Schafe und Ziegen und ohne Mahd abzuweichen. Die Nutzung solcher Flächen vor dem 01.07. ist eigentlich rechtlich nicht erlaubt und aus umweltpolitischer Zielstellung nicht zulässig; sie würde zur Aberkennung als Ökologische Vorrangfläche führen.
In Mecklenburg-Vorpommern haben im Jahr 2018 insgesamt 1.947 Landwirte Bracheflächen im Umfang von 28.879 ha als ökologische Vorrangflächen beantragt, deren Aufwuchs dann für die Futtergewinnung zur Verfügung stehen könnte.