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topplus Düngeeffizienz

Mehr verfügbaren Stickstoff und Phosphor durch Struvitfällung

Durch gezielte Ausfällung von Magnesium-Ammonium-Phosphat wollen Wissenschaft und Praxis dem Ziel näherkommen, Stickstoff und Phosphor in Gülle und Gärresten effizienter zu nutzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Durch Zugabe von ESTA Kieserit fein (27 % MgO + 22 % S) zu Gülle und Gärresten kommt es zur Ausfällung von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP), sogenannte Struvitkristalle entstehen.

Vorteil der Kristalle ist, dass sie Stickstoff und Phosphor einbinden. Das hat zur Folge, dass Phosphor keine anderen Verbindungen eingeht und beugt somit der Phosphatalterung vor. Phosphat bleibt länger verfügbar.

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Da die Kristalle kaum wasserlöslich sind, kann das gebundene Ammonium nicht zu Nitrat umgewandelt und ausgewaschen werden. Es stehen bei Bedarf zur Verfügung. Denn die Pflanze ist in der Lage, die Kristalle durch ihre Wurzelexsudate zu lösen. Die Zugabe von Kieserit zu flüssigen Wirtschaftsdüngern bringt noch weitere Vorteile mit sich: die Zufuhr von wasserlöslichem Magnesium und mineralischem Sulfat-Schwefel.

Der in der Gülle enthaltende Schwefel ist überwiegend organisch gebunden und muss erst mineralisiert werden, um pflanzenverfügbar zu sein. Der mineralische Schwefel ist sofort verfügbar und hilft zusätzlich, die N-Effizienz zu erhöhen. Vor allem zu Mais und Rüben bietet sich die MAP-Düngung an, da beide Kulturen erst spät nach der Gülledüngung ihren eigentlichen N-Bedarf entwickeln, und Mais gleichzeitig in der Jugendentwicklung einen hohen Bedarf an Phosphor hat.

Wissenschaft und Praxis arbeiten an Lösungen

Um das Verfahren möglichst gut an die pflanzenbaulichen Aspekte anpassen zu können, arbeiten gerade das Institut für Pflanzenernährung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und die Firma K+S Minerals and Agriculture GmbH in einem Verbundprojekt an praktikablen Lösungsansätzen für den Düngeeinsatz.

Die Labor und Feldversuche stehen im zweiten Jahr. Hauptziel ist dabei, die Effizienz von Stickstoff und Phosphor zu verbessern und aus den Ergebnissen Anwendungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Dazu werden unterschiedliche Dosierungs- und Mischungsverhältnisse für die Anwendung von Kieserit in Biogasgärrest und Gülle bei der platzierten Düngung zu Mais bei verschiedenen Bodeneigenschaften (z.B. Bodenart, pH, Bodenfeuchte) getestet.

Praxisbericht: Landwirt muss auf Unterfußdüngung verzichten

Parallel dazu entwickelt die landwirtschaftliche Praxis in Abstimmung mit den Wissenschaftlern bereits selbst technische Umsetzungsmöglichkeiten zur Ausbringung. Landwirt Christian Röring muss seit Jahren wegen der hohen P-Bodengehalte auf eine Unterfußdüngung zum Mais verzichten.

Damit der Mais den Phosphor aus der Schweinegülle bestmöglich nutzen kann, suchte er nach Lösungen und hat das Struvit-Verfahren für seinen Betrieb optimiert. Aus einem am Güllefass mitgeführten Edelstahltank dosiert er Kieserit per Schnecke vor der Drehkolbenpumpe in den Güllestrom.

Eine andere Möglichkeit ist, die händische Zudosierung per Ansaugung über die Injektorschleuse. Dabei sollte aber in jedem Fall auf eine gute Durchmischung und zügige Ausbringung geachtet werden, da die Struvitkristalle schon nach 15 Minuten beginnen auszufallen und bei zu langer Standzeit die Rohrleitungen verstopfen können.

In Abhängigkeit des Phosphorgehaltes der Gülle oder eben des Gärrest ist das 1,4 fache an Kieserit je m³ hinzuzufügen. Bei 2 kg P2O5 wären das beispielsweise 3 kg Kieserit. Dabei sollte immer ESTA Kieserit fein (27 % MgO + 22 % S) verwendet werden. Granulierte Produkte haben eine geringere Oberfläche und andere Nährstoffzusammensetzungen, sodass sie ganz anders reagieren.

Grundsätzlich gibt es das Verfahren schon länger. Bisher bestand es aber darin, die Struvitkristalle in einem vorgeschalteten Verfahren aus der Gülle herauszutrennen und gesondert auszubringen. Das war sehr aufwendig und kostenintensiv. Gelingt es nun, die Ausfällung erst auf dem Feld zu erzeugen, ist dies um einiges effizienter und praktikabler.

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