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Landwirtschaft im Dialog

Düngestrategie: Künftig stabilisiert düngen?

Mit welchen Düngekonzepten lassen sich die Klimaziele erreichen? Darüber wird bei "Landwirtschaft im Dialog" am 11.02 diskutiert. Wir haben Podiumsteilnehmer Rüdiger Geserick vorab befragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Ab dem 1. Februar sind Ureaseinhibitoren bei der Harnstoffdüngung Pflicht, wenn man den Dünger nicht einarbeitet – das gibt die Düngeverordnung vor. Was empfehlen Sie als Hersteller von Harnstoffdüngern den Landwirten, wenn sie diese Dünger einsetzen wollen?

Geserick: Wenn ich hier an dieser Stelle Hinweise geben soll, dann kann ich nur auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse verweisen: Landwirte sollten ab dem 1. Februar 2020 nur noch Harnstoffdünger mit Ureaseinhibitor, einsetzen. Dabei sollte zwischen Fertigprodukten mit inkludiertem Ureaseinhibitor und Harnstoffdüngern mit nachträglicher Ureaseinhibitor Aufbringung unterschieden werden. Fertigprodukte werden auf Basis langjähriger wissenschaftlicher Erfahrungen sowohl bei der Produktion als auch auf dem Feld hergestellt. Die Vorteile von Fertigprodukten liegen auf der Hand. Zum einen ist der Ureaseinhibitor über ein Jahr stabil. Zum anderen gibt es nur für Fertigprodukte Streutabellen. Wenn ein Landwirt einen Harnstoff einsetzt, auf den ein Ureaseinhibitor aufgesprüht wurde, muss befürchtet werden, dass die Haltbarkeit des Ureaseinhibitors nicht über längere Zeiträume gegeben ist. Zum anderen gibt es für solche Produkte keine Streutabellen und Streufehler sind vorprogrammiert.

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Mit der neuen NEC-Richtlinie verpflichtet Brüssel die Mitgliedstaaten zudem, die Ammoniakemission künftig noch weiter zu senken. Wie hoch sind die NH3-Verluste bei nicht eingearbeitetem Harnstoff im Vergleich zu anderen Mineraldüngern wie KAS? Inwieweit lassen sich die Verluste durch den Ureaseinhibitor-Zusatz senken?

Geserick:Beim Harnstoff liegen die Ammoniakverluste zwischen 5-6 % und bei KAS bei 2 %. Die Unterschiede spiegeln sich aber nicht im Ertrag oder bei dem Stickstoffentzug wieder. Der Ureaseinhibitor reduziert Ammoniakverluste bei der Harnstoffdüngung fast vollständig.

Bleibt Harnstoff auch mit dem Ureaseinhibitor preislich interessant?

Geserick: Kostentechnisch schlagen die Ureaseinhibitoren je nach Qualität und Wirkdauer mit unterschiedlichen Aufschlägen zu Buche. Trotz der gestiegenen Kosten verlieren die Harnstoffdünger ihre preisliche Vorzüglichkeit gegenüber anderen N-Düngern nicht. Darüber hinaus muss bei der Kostenkalkulation berücksichtigt werden, dass durch die Hemmung die Stickstoffeffizienz gegenüber herkömmlicher Harnstoffdüngung um 5 % steigt.

Welche Mineraldüngerstrategie verursacht Ihrer Ansicht nach die geringsten Stickstoffverluste?

Geserick: Eine Düngestrategie mit stabilisierten Harnstoffdüngemitteln, die einen Urease- und einen Nitrifikationsinhibitor enthalten, ist aus unserer Sicht die beste Möglichkeit, Stickstoffverluste deutlich zu reduzieren. Durch den Nitrifikationsinhibitor besteht die Möglichkeit, die erste und zweite Düngegabe zu einer frühen ersten Gabe zusammenzufassen. Dadurch kann die Feuchtigkeit aus dem Winter voll ausgenutzt werden, sodass der Stickstoff auch bei späterer Sommertrockenheit für die Pflanzen verfügbar ist. Potenzielle Stickstoffverluste durch Nitratverlagerung werden durch den Nitrifikationsinhibitor deutlich reduziert. Der Ureaseinhibitor reduziert Ammoniakverluste direkt nach der Düngung fast vollständig.

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Die Veranstaltung "Effizient düngen und das Klimas schützen - geht das überhaupt?", die top agrar im Rahmen des Diskussionsformats „Landwirtschaft im Dialog“ durchführt und moderiert, findet am  11. Februar 2020 in Berlin in der Vertretung des Landes Hessen  statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie unter www.seminare.lv.de. 

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