AG Dürre einberufen

MV prüft Hilfen für von Trockenheit geplagte Landwirtschaft

MV-Agrarminister Dr. Till Backhaus warnt vor einer Missernte 2025. Die Böden seien knochentrocken. Das Ministerium prüft bereits finanzielle und betriebliche Entlastungen für die Betriebe.

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Zwar sind jetzt einige Schauer über Deutschland im Anmarsch (s.u.), wirkliche Entlastung bringen sie aber wohl nicht. Die Böden sind bis in tiefe Schichten stark ausgetrocknet.

Umweltminister Carsten Schneider sprach schon von einer Naturkatastrophe und der Bauernverband aus Niedersachsen von einer möglicherweise mageren Getreideernte mit weltweiten Folgen, wenn es nicht bald regnet. Die EU ruft derweil zum Wassersparen auf und kündigt für den 21. Juni 2025 eine neue Wasserstrategie an.

Dürremonitor: Böden ausgetrocknet

AG Dürre einberufen

In Mecklenburg-Vorpommern hat nun Agrarminister Dr. Till Backhaus die „AG Dürre“ einberufen. Sie besteht aus Vertretern des Bauernverbandes, der Landesforschungsanstalt und Mitarbeitern des Ministeriums. Ziel sei es, sich zunächst einen Überblick über die Situation zu verschaffen, so Minister Backhaus.

Zwar hält er es jetzt noch für verfrüht, von einer Naturkatastrophe zu sprechen, doch die Situation für die Agrarbetriebe sei besorgniserregend. „Im Moment sieht es so aus, als hätten wir es mit dem trockensten Frühjahr seit Aufzeichnung der Wetter­daten zu tun. Es fehlen verbreitet im Land bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter“, sagte der SPD-Politiker.  

Trockenschäden teils irreversibel

In großen Teilen von MV seien die Böden bis in eine Tiefe von 1,8 m bis Mitte Mai 2025 fast ausgetrocknet. Nur auf den besseren Böden (mit höheren Ton- und Schluffanteilen) ist in tieferen Schichten noch Bodenwasser für das Wachstum der Winterungen verfügbar.

Besonders der Oberboden in einer Tiefe von 25 cm ist laut Backhaus im gesamten Land absolut trocken. Daher leiden besonders die später im Frühjahr gesäten Sommerungen unter Wassermangel. Auf den leichteren Standorten seien bereits die Trockenschäden irreversibel, selbst wenn ausreichend Niederschläge in den nächsten Tagen kämen.

Missernte droht

Sollten in den nächsten 2 bis 3 Wochen keine nennenswerten Niederschläge fallen, droht eine Missernte, stellte Backhaus fest. Es würden aktuell bei vielen Praktikern Erinnerungen an die Dürre 2003 und die Missernte 2018 wach. Es gebe immer noch einzelne Betriebe, die noch heute die Dürreausgleichskredite 2018 tilgen. 

Je, nach aktueller Situation und weiterer Entwicklung prüfe sein Ministerium daher, wo Hilfemaßnahmen notwendig sind und wie diese ausgestaltet werden können. Abhängig ist dies von den jeweiligen Gegebenheiten, auf die reagiert werden muss (sprich z.B. Futtermangel).

In der Prüfung sind nachfolgende Maßnahmen:          

  • Stundung der Pachtzinsen für die Pacht landeseigener Flächen, Herabsetzung der Steuer-Vorauszahlungen oder Stundung fälliger Steuerzahlungen.

  • Flexibilisierung der beiden AUKM-Programme 525 und 526 Extensive Dauergrünlandnutzung – Möglichkeit des Variantenwechsels zwischen Mahd und Beweidung.

  • Außerdem prüfe man eine Ausnahmegenehmigung zur Nutzung von konventionellem Futter bei Ökobetrieben. Dafür wäre eine Einzelantragstellung notwendig.

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