Aufgrund der Nässe vielerorts während Wachstum und Ernte 2021 sind die Bedingungen für die Lagerung der Kartoffeln nicht die Besten. Zum einen sind viele Knollen schadhaft durch Krankheiten (Phytophtera, Erwinia, Rhizoctonia), Schnecken und Drahtwurmfraß. Zum anderen tragen die Knollen vermehrt feuchte anhaftende Erde ins Lager ein, berichtet die UPL Deutschland GmbH.
Für eine längere Keimruhe – einhergehend mit physiologisch jüngeren Knollen durch kältere Temperaturen – braucht es aber trockene Bedingungen im Lager und abgetrocknete Knollen. Nur so lassen sich bei den neuen Keimhemmern Schäden der Knollen durch Verätzungen vermeiden.
Die Kartoffelexpertren raten, mehr zu lüften als in den letzten Jahren, ohne zu „überlüften“, damit die Knolle nicht zu viel Feuchtigkeit abgibt und nicht an Turgordruck und Festigkeit verliert. Diese Umstände erfordern eine intensive, regelmäßige Lagerkontrolle. Dabei ist auch die Keimentwicklung zu kontrollieren, um den richtigen Einsatzzeitpunkt für Keimhemmer abzupassen.
Für ein gutes Ergebnis sollte der Keimhemmer etwa 4-6 Wochen nach der Einlagerung im Weißpunktstadium von 20 % der eingelagerten Knollen angewendet werden und kurz nach der Behandlung (nach max. 48 h) Frischluftzufuhr ermöglichen, so das Unternehmen, das in dem Zuge für sein Produkt ARGOS wirbt. Dieses basiert auf Orangenöl und wirkt über das Veröden der stecknadelkopfgroßen Keime – ohne spätere Fehlaromen. Die Knollen und das Lager sollten bei der ersten Anwendung trocken sein und eine Temperatur von max. 12 °C aufweisen. Wichtig ist auch, dass die Wundheilung der Knollen abgeschlossen hat.
Aufgrund des natürlichen Wirkstoffes in ARGOS könnten die Kartoffeln flexibel und ohne Wartezeiten behandelt und ausgelagert werden. Je nach Keimentwicklung erfolgt der Einsatz alle vier Wochen mit 100 ml ARGOS/t Kartoffeln. Für die Anwendung wird Kaltvernebelung empfohlen, besonders die Geräte Mobilstar EK, Elektromobil und Starlet der Firma Swingtec.