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Nährstoffbelastung gefährdet Wildpflanzen

Auffallend viele vom Aussterben bedrohte oder stark gefährdete Pflanzenarten gehören zu den auf nährstoffarme Standorte spezialisierten Arten. Naturschützer führen das auf zu hohe Nährstoffbelastungen zurück. Doch die in Deutschland angelegten Ackerrandstreifen und Schutzäcker entfalten auch ihre Wirkung.

Lesezeit: 2 Minuten

Insgesamt 30,8 % aller in Deutschland vorkommenden Pflanzen sind in ihrem Bestand gefährdet. Das geht aus der aktuellen „Roten Liste der Pflanzen“ hervor, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vergangene Woche in Berlin vorgestellt hat. Dafür hatten die Autoren bei insgesamt 8.650 in Deutschland heimischen Farn- und Blütenpflanzen sowie Moosen und Algen die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt.

BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel führte vor allem hohe Nährstoffbelastungen als Gründe an, die vielen Wildpflanzen zu schaffen machten. Auffallend viele vom Aussterben bedrohte oder stark gefährdete Arten fänden sich unter den typischen Arten nährstoffarmer Gewässer und anderer nährstoffarmer Standorte wie Moore, Heiden oder Extensiväcker, so Jessel.

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Laut Gesamtbilanz für die in der Roten Liste bewerteten Pflanzen sind 119 Pflanzenarten im Verlauf der letzten etwa 150 Jahre in Deutschland ausgestorben oder verschollen, darunter 76 Arten der Farn- und Blütenpflanzen sowie 39 Moose und vier Kieselalgen. Erfreulich entwickelt hätten sich dagegen die Bestände einiger Moos- und Algenarten, was vor allem auf Maßnahmen des technischen Umweltschutzes zurückgeführt wird. Auch bei 327 Farn- und Blütenpflanzen, die in den letzten 100 bis 150 Jahren zurückgingen, konnte eine weitere Abnahme in den vergangenen rund 20 Jahren aufgehalten und bei 18 sogar umgekehrt werden. Dies sei oft gezielten Artenhilfsmaßnahmen wie Ackerrandstreifen oder der Einrichtung von Schutzäckern zu verdanken, erklärte Jessel. Um den Artenrückgang auf breiter Front aufzuhalten fordert die BfN-Präsidentin „eine naturverträgliche Landwirtschaft und umfassende Verbesserung der Gewässer.

Die Grünen-Sprecherin für Naturschutzpolitik, Steffi Lemke, nannte den Rückgang der Wildpflanzenarten „besorgniserregend“ und sprach sich für mehr Naturschutz in der Landwirtschaft aus. Ähnlich äußerte sich auch der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Leif Miller. Er verlangte zudem eine bessere Entlohnung der Landwirte für Naturschutzmaßnahmen. Eine „Wende in der Agrarpolitik“ forderte auch der Vorstand des World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland, Christoph Heinrich. Für die Bundesregierung eröffneten sich hier mit der geplanten Ackerbaustrategie und der Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik Möglichkeiten.

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