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Neonikotinoidverbot weiter in der Kritik

Das Verbot von Neonikotinoiden als Beizmittel für Rapssaat stößt unter den Praktikern weiterhin auf Unverständnis und lässt sie weitere negative Effekte für die nachhaltige Landwirtschaft befürchten. Das wurde Ende September bei einem Presseseminar deutlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Verbot von Neonikotinoiden als Beizmittel für Rapssaat stößt unter den Praktikern weiterhin auf Unverständnis und lässt sie weitere negative Effekte für die nachhaltige Landwirtschaft befürchten. Das wurde Ende September bei einem Presseseminar des Industrieverbandes Agrar (IVA) und der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) deutlich.


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Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Wariner Pflanzenbau e.G., Daniel Bohl, berichtete von einem erheblich höheren Einsatz an Insektiziden; für die Umwelt sei das aus fachlich landwirtschaftlicher Sicht kein Vorteil. Darüber hinaus zahlten die Landwirte durch Ertragseinbußen von bis zu 150 Euro je Hektar einen hohen Preis für diese aus Umweltsicht fragwürdige Entscheidung.


Auf die immer nötige gute Zusammenarbeit von Landwirten und Imkern verwies der Vorsitzende des Landesverbandes Hannoverscher Imker, Jürgen Frühling. In der ackerbauintensiven Region, in der er lebe, habe es bisher keine Probleme gegeben, unter anderem wegen guter Absprachen und voriger Schulungen, betonte der Bienenhalter.


Gleichwohl sieht er die eingeschränkte Verwendung der drei neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam positiv und verspricht sich davon einen deutlich höheren Bienenschutz als in anderen Ländern. Bienenvergiftungen durch Fehlanwendungen von Spritzmitteln sowie durch Guttationswasser und Beizstaub könnten dagegen nie komplett ausgeschlossen werden, so Frühling. Den infolge des Neonikotinoidverbots erhöhten Aufwand an Pflanzenschutzmitteln wertet er äußerst kritisch.


Unbedenklichkeit mehrmals bestätigt


UFOP-Geschäftsführer Stephan Arens erinnerte gegenüber AGRA-EUROPE an die Ergebnisse der von seinem Verband unterstützten Studie der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim und des Julius Kühn-Institutes (JKI) aus dem Jahr 2013. Demnach stelle die Guttation von Rapspflanzen, die mit neonikotinoiden Insektiziden gebeizt worden seien, kein unvertretbares Risiko für Bienenvölker dar.


Dr. Georg Diriwächter von der Syngenta Crop Protection AG verwies bei der Veranstaltung auf weitere Studien, wonach sich in behandeltem Rapssaatgut nur sehr geringe Staub- und Wirkstoffgehalte finden ließen, insbesondere bei zertifizierten Beizstellen. Diriwächter bemängelte die oftmals „falschen, nicht praxisbezogene Dosierungen und die im Versuchskonzept verankerte Zwangsernährung der Bienen“ in neonikotinoidkritischen Studien. Eine Übertragung dieser Aspekte auf natürliche Bedingungen hält er nicht für möglich.


Der Leiter Environmental Safety der Bayer CropScience, Dr. Richard Schmuck, kritisierte unter anderem den aktuellen Entwurf einer Leitlinie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Risikobewertung für Bienen. Dieser sei vor allem durch die geforderten Flächengrößen mit Beschränkungen versuchstechnisch nicht umsetzbar.

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