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Neue Studie

Neue Gentechnik soll unbekannte Dimension von Umweltrisiken zeigen

Die EU tut sich nach wie vor schwer mit dem Thema neue Gentechnikmethoden. Die Gegner kontern mit einer eigenen Studie, wonach die Kombination der Gentechnikveränderungen gravierende Folgen hat.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit einer neuen Publikation will der gentechnikkritische Verein Testbiotech zeigen, dass die Gefahrenpotentiale von Organismen aus Neuer Gentechnik (NGT) größer sind als angenommen. Es handele sich dabei um die erste wissenschaftliche Publikation, in deren Zentrum mögliche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen NGT-Organismen stehen, die sich eine gemeinsame Umwelt teilen, informiert Testbiotech.

Dessen Mitglieder Christoph Then, Andreas Bauer-Panskus und Matthias Juhas haben die Studie zusammen mit Franziska Koller und Meike Schulz von der Fachstelle Gentechnik und Umwelt (FGU) in München erstellt.

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Kommt bald die NGT-Flut?

Demnach hat die Forschung in den letzten Jahren im Labor viele verschiedene NGT-Organismen mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Eigenschaften und unter Einbeziehung vieler Arten entwickelt. Schon in naher Zukunft könnte eine große Anzahl dieser Organismen freigesetzt werden.

Der Einsatz von Werkzeugen wie der Gen-Schere CRISPR/Cas ermöglicht eine neue Eingriffstiefe. Dadurch kann es zu extremen Ausformungen biologischer Eigenschaften oder unbeabsichtigten genetischen Veränderungen kommen, die im Rahmen der konventionellen Züchtung nicht zu erwarten sind, warnt Testbiotech. Mögliche NGT-Anwendungen umfassen u.a. Ackerpflanzen, Bäume, Insekten, Bodenorganismen und sogar Viren.

Gravierende Veränderungen im Stoffwechsel

Dabei werde bei bestimmten Arten gleichzeitig an zahlreichen neuen Eigenschaften gearbeitet, heißt es weiter. So gebe es bei Lebensmittelpflanzen wie Weizen, Tomaten oder Leindotter bereits Dutzende von Forschungsprojekten mit ganz unterschiedlichen Zielen. Viele dieser Pflanzen zeigten gravierende Veränderungen im Stoffwechsel und der Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe und seien zudem von Nebenwirkungen betroffen.

Die wissenschaftliche Publikation zeigt laut Testbiotech nun, dass komplexe Szenarien entwickelt werden müssen, um die vielfältigen Wechselwirkungen und mögliche Ursachen zu erforschen, die zu Schäden an Mensch, Umwelt und Natur führen können.

Gesamtheit der Veränderungen macht Probleme

Ähnlich wie bei der Verschmutzung der Umwelt mit Plastik und Chemikalien muss es nicht immer ein einzelner Organismus sein, der die Probleme verursacht; vielmehr kann die Gesamtheit unterschiedlicher Auswirkungen mehrerer NGT-Organismen auf die Umwelt entscheidend sein. Dabei können diese Umweltprobleme nicht nur wesentlich vielfältiger und komplexer sein, sondern auch länger andauern und somit viele zukünftige Generationen belasten.

Vor diesem Hintergrund begrüßt Testbiotech die jüngsten Signale aus Brüssel, nach denen neue Gesetzesvorhaben zur Neuen Gentechnik verschoben und zur Diskussion gestellt werden sollen.

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