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Neue Hitzewelle im Anmarsch - Heidl sieht Versorgungssicherheit gefährdet

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer "neuen markanten Hitzewelle“ - schon wieder. Der BBV sorgt sich um die Versorgung und die Feldfrüchte udn will dauerhafte Lösungen für Bayern.

Lesezeit: 4 Minuten

Am Donnerstag erreicht uns erneut eine gewaltige Hitzewelle mit Temperaturen bis 35 °C, bevor es dann am Freitag wieder kühler wird. Erste Betriebe in Bayern holen den Mais vom Feld, bevor es ganz welk ist.

In der Süddeutschen Zeitung sagte der Meteorologe Jürgen Schmidt, dass dieser Sommer ein klares Zeichen für den Klimawandel sei. Er hatte sich Wetterdaten aus bayerischen Orten angeschaut, alle zu warm und trocken.

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Das Skeptiker argumentieren, es habe früher auch schon heiße Sommer gegeben, will er nicht gelten lassen. Anders als damals gebe es heute ständig neue Rekorde. Diese extremen Temperaturen weit über 35 und nahe der 40 Grad, dieses Ausmaß und die Dauer von Hitzewellen, das deute auf den Klimawandel hin. Gleiches gilt laut Schmidt für die steigende Zahl der milden Winter, die für Bayerns Skigebiete noch zu einem Problem werden dürfte.

Dürre bei Getreide und Weinreben

Die anhaltende Trockenheit stellt jetzt schon Landwirte, Weinbauern und Schiffskapitäne vor Herausforderungen. Viele Weinstöcke tragen gelbe und welke Blätter. Die Trauben verdorren, weil der Stock sie für das eigene Überleben abstößt.

Auch die bayerischen Landwirte haben sich von Spitzenerträgen längst verabschiedet. Der Weizen sei während der Blütezeit im Hitzestress gewesen. Das Ergebnis: "Schrumpfkörner und damit geringere Ernteerträge und Qualitätseinbußen", sagt Anton Huber, Referent für Getreide und Ölsaaten beim Bauernverband der Süddeutschen Zeitung. Auch der Mais habe zum Teil schon jetzt massive Trockenschäden. Das treffe vor allem die Bauern, die auf Futtermittel angewiesen sind.

Forderungen an die Politik

Winzer fordern nun Speicherbecken für die Weinreben, um Bewässerung auch in Trockenperioden sicherzustellen, in denen Winzer kein Wasser mehr aus dem Main entnehmen dürfen. Der Bauernverband erwartet Soforthilfen und strukturelle Veränderungen. Landwirte dürften mit den Risiken durch Dürre- und Hitzeschäden nicht auf sich gestellt sein. Ein entsprechendes Positionspapier veröffentlichte die Präsidentenkonferenz des Bayerischen Bauernverbandes am Dienstag.

„Wir fordern staatliche Soforthilfen für schwer von Trockenheit und Hitze betroffene Betriebe. Der Bund muss außerdem dringend eine steuerfreie Risikorücklage einführen, damit die Landwirte sich selbst besser absichern können“, fordert Bauernpräsident Walter Heidl.

Auch die Staatsregierung müsse handeln. „Was wir in Bayern dringend brauchen, ist eine langfristige Strategie im Umgang mit der anhaltenden Trockenheit. Damit die Ernten in Zukunft stabil bleiben, brauchen wir mehr praxisnahe Forschung, mehr trockenheitsresiliente Pflanzen auf dem Feld und ein nachhaltiges Wassermanagement“, so Heidl.

Hitze und Dürre gefährden seiner Meinung nach die Versorgungssicherheit, wenn frühzeitig eine passende Antwort auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen versäumt wird.

Italien: Po trocknet komplett aus

Dramatisch bleibt die Lage in Italien. Der Po, die Lebensader Norditaliens, führt kaum noch Wasser. Seine Nebenflüsse trocknen aus. Nirgendwo bedroht die anhaltende Dürre die Bauern und Bäuerinnen so sehr wie in der sonst so fruchtbaren Lomellina, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Für fünf Regionen Norditaliens habe die Regierung Anfang Juli den Wassernotstand ausgerufen. Auch für die Lomellina. Hier hat es seit acht Monaten nicht mehr richtig geregnet. Dass sich das ausgerechnet im traditionell trockenen August noch ändern wird, sei wenig wahrscheinlich. Rund 4.000 Betriebe produzieren jährlich 800.000 t Reis, mehr als ein Viertel der in der EU produzierten Gesamtmenge. Die Dürre trifft die Bauern mit Wucht. Die Ernteausfälle werden auf 50 bis 70 % geschätzt - es drohen Milliardenschäden.

Gardasee bald leer?

Einen regelrechten Krieg ums Wasser gibt es unterdessen bei den großen Seen: Der Wasserpegel des Gardasees nähert sich einer historischen Tiefstmarke; er sei bei nur noch 33 % seiner Kapazität angelangt. Bei den anderen beiden Voralpenseen, dem Lago Maggiore und dem Comer See, die wie der Gardasee auch Bewässerungskanäle speisen, ist die Situation sogar noch angespannter, so RND weiter.

Die verzweifelten Bauern südlich des Gewässers rund um Mantua fordern höhere Abflussmengen, eine Forderung, die auch von der Regulierungsbehörde des Pos unterstützt wird. Der Fluss führt weniger als ein Zehntel der normalen Menge um diese Jahreszeit. Als Folge des niedrigen Pegels fließt das Salzwasser bereits 40 km rückwärts das Flussbett hinauf und dringt in das Grundwasser ein.

Fachleute beklagen, dass die heute verwendeten Bewässerungsmethoden riesige Wassermengen verschwenden. Allein mit der Umstellung auf die Bewässerung mit Tröpfelsystemen könnten enorme Einsparungen erzielt werden. Die Installation solcher Anlagen sei zwar mit großen Investitionen verbunden – doch gerade in Italien könnten Landwirte, die ihre Bewässerung auf solche modernen Systeme umstellen wollten, mit Geldern aus dem EU-Wiederaufbaufonds rechnen.

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