Ein Merkblatt zum Anbau von Sojabohnen im ökologischen Landbau hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) herausgegeben. Wie die Behörde hierzu mitteilt, schreibt die EG-Ökoverordnung ab dem 1. Januar 2015 vor, dass 100 % der Futtermittel in der ökologischen Tierhaltung aus biologischem Anbau stammen müssen. Somit entstehe in der ökologischen Tierhaltung ein hoher zusätzlicher Bedarf an eiweißreichen, heimischen Futtermitteln.
Vor allem bei der Fütterung von Schweinen und Geflügel könnte Soja wegen seines hohen Gehalts an Aminosäuren die Eiweißlücke reduzieren. Allerdings seien regional erzeugte Sojabohnen bislang nicht in ausreichender Menge verfügbar. Die Pflanze spiele im ökologischen Pflanzenbau eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Fruchtfolge mit Stickstoff, weil sie als Körnerleguminose Luftstickstoff binden könne.
Aufgrund des qualitativ hochwertigen Eiweißes seien die Körner im Handel sehr begehrt und lägen bei der immer gesundheitsbewusster werdenden Bevölkerung voll im Trend. In geeigneten Anbaulagen Bayerns könne Soja eine wirtschaftlich interessante Alternative zu anderen Pflanzen darstellen.
Jeder Landwirt sollte die Wirtschaftlichkeit für seine regionalen und betrieblichen Gegebenheiten kalkulieren, da Erträge und erzielbare Marktpreise stark streuen könnten. In Bayern sei der Anbauumfang von Sojabohnen im ökologischen Landbau von etwa 100 ha im Jahre 2008 auf aktuell über 400 ha gestiegen. Bisher werde Soja vor allem in den Regierungsbezirken Schwaben und Oberbayern angebaut. www.lfl.bayern.de/publikationen (AgE)