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Düngeverordnung

NRW will bei Grundwasserkörpern nicht nur rot sehen

Nordrhein-Westfalen will in den roten Gebieten die Binnendifferenzierung anwenden. Die Maßnahmen der Düngeverordnung sollen damit die Belastungsschwerpunkte mit Nitrat treffen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Zum Schutz des Grundwassers setzt sich das nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium dafür ein, die Nitrat-Belastungsschwerpunkte zu ermitteln und mit zusätzlichen Maßnahmen dort gezielt anzusetzen“, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Dazu strebt das Ministerium eine stärkere Differenzierung bei der Betrachtung und Bewertung der Grundwasserkörper an. Dass dies möglich ist, habe Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einem aktuellen Schreiben formal bestätigt. "Für die Länder besteht bereits nach der geltenden Düngeverordnung die Möglichkeit, eine Binnendifferenzierung vorzusehen. Dazu können die Länder schon heute auch Modellierungsmodelle nutzen", heißt es darin wörtlich.

Andere Länder nutzen Binnendifferenzierung schon

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Bisher haben schon die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen die Möglichkeit der Binnendifferenzierung bei der Ausweisung der roten Gebiete ausgereizt. Neben NRW überlegen weitere Bundesländer noch auf die Methodik umzuschwenken, wie eine top agrar Recherche zeigt. Die Binnendifferenzierung ist aktuell aber noch eine Gradwanderung. Denn die jeweiligen Verordnungen einschließlich der Gebietsausweisung haben die Länder anhand der Vorgaben der derzeitig gültigen Düngeverordnung von 2017 verabschiedet. Ob diese den Anforderungen der EU-Kommission mit der nun anstehenden Verschärfung für 2020 weiterhin genügen, kann bisher niemand beantworten. Den roten Gebieten kommt mit der geplanten Verschärfung der Düngeverordnung ab 2020 besondere Bedeutung zu. Denn die dort zusätzlich gemachten Maßnahmen, wie etwa der 20% Düngeabschlag, konzentrieren sich auf die roten Gebiete.

Bereiche mit Sickerwassereinträgen oberhalb des Nitrat-Grenzwertes identifizieren

Laut dem Agrarministerium in NRW bereitet Nordrhein-Westfalen derzeit die Binnendifferenzierung vor. Nach den europäischen und gesetzlichen Vorgaben kann der Zustand eines Grundwasserkörpers nur dann als insgesamt gut eingestuft werden, wenn weniger als ein Fünftel der Fläche des Grundwasserkörpers mit Nitrat belastet ist. Andernfalls gilt der Grundwasserkörper als insgesamt belastet. So ist es vielfach möglich, dass auch solche Landwirte in einem Gebiet mit rot ausgewiesenem Grundwasserkörper liegen und von weitergehenden Regulierungen betroffen wären, die nachweislich stets eine nitratreduzierte Düngung praktiziert haben oder wo geringe Nitrateinträge mit dem Sickerwasser festzustellen sind. "Deshalb benötigen wir Lösungen in Form einer stärkeren Differenzierung. Aber wir können nicht alle hundert Meter eine Messstelle einrichten. Daher setzen wir hier verstärkt auf wissenschaftlich fundierte und belegte Modellierungen", sagte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser. Ziel sei es, innerhalb der belasteten Grundwasserkörper, die Bereiche mit Sickerwassereinträgen oberhalb des Nitrat-Grenzwertes zu identifizieren und nur in diesen Bereichen die künftig verschärften Anforderungen zur Anwendung kommen zu lassen. Zeitnah sollen die aktuellen Überlegungen im Rahmen eines Verbändegesprächs mit allen Beteiligten diskutiert werden.

NRW hat bundesweit den größten Flächenanteil im roten Gebiet

Darüber hinaus setze sich das Landwirtschaftsministerium weiter dafür ein, dass sich gerade in den belasteten Gebieten landwirtschaftliche Kooperationen etablieren, um die landwirtschaftlichen und wasserwirtschaftlichen Herausforderungen gemeinsam, ausgewogen, zielführend und zeitnah anzugehen, heißt es in Düsseldorf weiter. Die Nitratbelastung des Grundwassers ist in der Gesamtheit der Messstellen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahrzehnt zwar leicht zurückgegangen. Aber es gibt nach wie vor Gebiete, in denen die Nitratgrenzwerte im Grundwasser deutlich überschritten werden und weitergehender Handlungsbedarf besteht. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern hat Nordrhein-Westfalen mit 54% den höchsten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche im roten mit Nitrat belasteten Gebiet.

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