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Steigende Importe bei Obst und Gemüse erwartet

Der Mangel an Pflanzenschutzmitteln erschwere den heimischen Anbau: Bei Obst und Gemüse droht Deutschland eine wachsende Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschland wird von wachsenden Importen aus dem Ausland abhängig sein, vermuten der Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG) und der Industrieverband Agrar e. V. (IVA).Schon heute sind im Obst- und Gemüseanbau gegen zahlreiche Pflanzenschädlinge hierzulande keine wirksamen Pflanzenschutzmittel mehr zugelassen.Oft können die Anbauer nur auf kurzfristige Notfallzulassungen hoffen.

Versorgungsgrad unter heimischem Bedarf

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Während in Deutschland von Feldkulturen wie Weizen, Kartoffeln oder Zuckerrüben mehr produziert wird als im eigenen Land verbraucht, liegt der Versorgungsgrad bei Obst und Gemüse weit unter dem inländischen Bedarf. Das gilt nicht nur für buchstäbliche „Südfrüchte“, sondern etwa auch für Äpfel (Selbstversorgungsgrad: 40 %), Möhren (70 %) oder selbst Kohl (82 %).

Mangel an Pflanzenschutzmitteln

Durch eine künftig noch schlechtere Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln zur Kontrolle von Schädlingen, Pilzen und Unkräutern könnte der heimische Anbau durch die Ausbreitung resistenter Schädlinge und Pilzerreger und die damit einhergehenden Ernterisiken weiter zurückgedrängt werden. Darauf wiesen heute BOG und IVA bei einem gemeinsamen Pressegespräch hin.

Eine Projektgruppe des IVA hatte Datensätze aus der Zulassungsliste des für Pflanzenschutzmittel zuständigen Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ausgewertet und ermittelt, wie viele unterschiedliche Pflanzenschutz-Wirkstoffe und Wirkmechanismen in ausgesuchten Obst- und Gemüsekulturen verfügbar sind und künftig zur Verfügung stehen werden. Für ein wirksames Resistenzmanagement gilt als kritische Zahlengröße, dass mindestens drei verschiedene Mechanismen zur Verfügung stehen, damit die Anbauer die Produkte variieren können.

Dramatische Situation im Obstbau

Gegen Apfelwickler sind künftig im Apfelanbau wohl nur noch zwei Wirkstoffe mit ausreichender Wirksamkeit zugelassen, daneben noch BT-Produkte (Bacillus thuringiensis) mit geringerer Wirksamkeit. Noch dramatischer stellt sich die Bekämpfungssituation bei Kirschen und anderem Steinobst dar: Die letzten beiden noch verfügbaren chemischen Wirkstoffe werden voraussichtlich wegfallen; dann stehen nur noch Kali-Seifen oder Rapsöl zu Verfügung. Gegen Schildläuse sind im Anbau von Kirschen und anderem Steinobst gar keine Mittel mehr für Spritzanwendungen zugelassen; das einzige noch verfügbare Mittel gegen saugende Insekten befindet sich bereits in der Aufbrauchfrist.

Verlust an Wirkstoffen bedroht Existenzen

„Der verantwortungsbewusste und fachgerechte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln trägt maßgeblich zur Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln bei. Will man verhindern, dass ganze Anbaugebiete verschwinden und die Produktion ins Ausland abwandert, muss gehandelt werden", sagte Jens Stechmann, Vorsitzender des Bundesausschusses Obst und Gemüse und selbst Obstanbauer mit einem Betrieb von 37 Hektar in Jork-Lühe.Der massive Verlust an Wirkstoffen fördere nicht nur die Entstehung von Resistenzen, er bedrohe die Existenzen der landwirtschaftlichen Unternehmer und somit die Existenz der deutschen Kulturlandschaften, so Stechmann.

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