Die Obstbauern im Alten Land können vorsichtig optimistisch auf die bevorstehende Ernte blicken. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilte, hängen in der Obstbauregion an der Niederelbe nach ersten Schätzungen rund 284 000 t Äpfel an den Bäumen, das sind etwa 20 000 t mehr als im Vorjahr. Die Kammer erinnerte daran, dass Fröste zur Blütezeit im Mai und ein starker Fruchtfall im Juni dafür gesorgt hätten, dass die Ernte nicht noch besser ausfalle.
Marktbeobachter gingen dennoch davon aus, dass die Erzeuger mit der voraussichtlichen Erntemenge recht zufrieden sein könnten. Da für Westeuropa insgesamt eine gute Apfelernte prognostiziert werde dürften allerdings die Händler in Frankreich, Belgien und den Niederlanden versuchen, ihre Äpfel ebenfalls auf dem deutschen Markt zu platzieren, schränkte die Kammer ein. Dennoch sei die Ausgangslage für die Altländer Obstbauern gut, da der Handel regionale Ware bevorzuge.
Auch der Markt für Most sei extrem aufnahmefähig. Daher sei mit attraktiven Preisen für Mostäpfel und mit stabilen Erzeugerpreisen für das Tafelobst auf dem Frischmarkt zu rechnen, so die Prognose der Kammer.
Nach ihren Angaben gehen die Erzeuger deutschlandweit von 896 000 t Äpfeln aus, das ist nicht wesentlich mehr als im Vorjahr. In ganz Europa wird mit einer Ernte von 10,2 Mio t Äpfeln gerechnet, im Vorjahr waren es 9,8 Mio. Für Äpfel der Handelsklasse I gab es der Kammer zufolge in der Kampagne 2010/11 im Schnitt 46,7 Cent/ha, rund 15 Cent mehr als in der Vorsaison. Mehr als die Hälfte der Äpfel werden über Discounter vermarktet. (AgE)