Das geht aus Untersuchungen hervor, die unter Leitung von Prof. Andreas Gattinger von der Universität Gießen vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und dem Schweizer Forschungszentrum Agroscope in dessen sogenanntem DOK-Langzeitversuch durchgeführt wurden. Wie Gattinger am vergangenen Donnerstag dazu mitteilte, wird im DOK-Langzeitversuch seit dem Jahr 1978 der biologisch-dynamische, organisch-biologische und konventionelle Anbau von Ackerkulturen wie Weizen, Kartoffeln, Mais, Soja oder Kleegras am selben Standort verglichen.
Nach 34 Jahren Laufzeit habe man nun in der Kulturfolge Kleegras-MaisGrünbrache die Emissionen des in der Landwirtschaft wichtigsten Treibhausgases Lachgas bestimmt, und zwar in den Anbausystemen „biologisch-dynamisch“ und „biologisch-organisch“, „konventionell mit Wirtschaftsdünger“ und „konventionell ohne Wirtschaftsdünger“ sowie in einem ungedüngten System als Kontrolle.
Es habe sich herausgestellt, dass ökologisch bewirtschaftete Flächen pro Hektar rund 40 % niedrigere Lachgasemissionen aufwiesen als die konventionell bewirtschafteten, berichtete Gattinger. Bezogen auf die Erträge habe man im Verfahren „biologisch-dynamisch“ die niedrigsten Lachgasemissionen ermittelt, im Verfahren „Nulldüngung“ die höchsten. Beim Maisertrag hätten sich zwischen ökologischer und konventioneller Bewirtschaftung keine Unterschiede in den Lachgasemissionen gezeigt.
„Das belegt, dass nicht allein der Düngerverzicht, sondern eine gezielte Bewirtschaftung mit vielfältiger Fruchtfolge und Wirtschaftsdünger zur Aufrechterhaltung wichtiger Bodenfunktionen zur Emissionsminderung im Pflanzenbau führt“, so Gattinger. Mit diesen Erkenntnissen ließen sich landwirtschaftliche Bewirtschaftungssysteme hinsichtlich ihrer Treibhausgasemissionen optimieren. Die Ergebnisse sind in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsjournals „Scientific Reports“ veröffentlicht.