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Pflanzenschutz: „Wir müssen mehr erklären!“

Wir sprachen mit Vincent Gros, President of Agricultural Solutions bei BASF, über die gesellschaftlichen Vorbehalte gegenüber chemischem Pflanzenschutz und welche Lösungen sein Unternehmen anbietet.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bürger sehen den chemischen Pflanzenschutz zunehmend kritisch. Ist das eine weltweite Entwicklung und wie lässt sich gegensteuern?

Gros: Die Situation ist vor allem in Frankreich und Deutschland besonders herausfordernd. Eine simple Lösung habe ich nicht. Die einzige Option sehe ich darin, den Bürgern besser zu erklären, was wir tun.

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Wie sich die Landwirtschaft in den letzten 10 bis 15 Jahren entwickelt hat, ist beeindruckend. So nutzen viele Landwirte häufig Prognosemodelle, um das Auftreten von Krankheiten besser vorherzusagen und punktgenauer behandeln zu können. Zudem setzen sie unsere verbesserten Pflanzenschutzmittel nur dann ein, wenn es wirklich nötig ist – und dass in der richtigen Dosierung am richtigen Ort. Das ist draußen vor Ort bei den Bürgern zu wenig bekannt.

Gleiches gilt für innovative Techniken wie z.B. das Spot-Spraying, bei dem man die Menge an Herbiziden deutlich verringern kann, weil nur das Unkraut behandelt wird und nicht die gesamte Fläche. Das ist in puncto Nachhaltigkeit ein großer Schritt nach vorn, den die Gesellschaft aber nicht wahrnimmt.

Wie kann man das ändern?

Gros: Wir müssen die wichtigsten Akteure und Organisationen identifizieren, um unsere Nachrichten weiterzugeben. Wir als Industrie werden nicht immer gehört, weil einige uns nicht als glaubwürdig einschätzen. Ich denke, dass Landwirte es wahrscheinlich am besten erklären können, warum für sie Innovationen wichtig sind, und warum sie Pflanzenschutzmittel benötigen.

Unsere Verantwortung sehe ich eher darin, den Landwirten digitale Werkzeuge und neue Wirkstoffe an die Hand zu geben, um noch nachhaltiger wirtschaften zu können.

Viele sehen die biologische Landwirtschaft als Problemlöser an. Wie schätzen Sie die Entwicklung ein?

Gros: Der Ökolandbau ist eine Form der Landwirtschaft, zu der es eine gewisse Nachfrage und demnach einen Markt gibt. Auch wir sind mit unserem Saatgut ein Lieferant für ökologisch wirtschaftende Betriebe in Europa und weltweit.

Momentan ist der Ökolandbau aber nicht in der Lage, alle Herausforderungen zu meistern – vor allem wenn es um Produktivität und Menge der zu produzierenden Lebensmittel geht.

Was mich frustriert, ist die strikte Trennung von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft. Verbraucher glauben, dass der Ökolandbau keinen Pflanzenschutz benötigt – wir wissen, dass das nicht stimmt. Deswegen ist ein Trennen dieser Landbewirtschaftungsformen nicht sinnvoll.

Wie wird sich der Pflanzenschutz in den nächsten zehn Jahren entwickeln – auch vom Umsatz her?

Gros: In unserer Strategie planen wir ein jährliches Wachstum von 1% für die nächsten zehn Jahre ein. Aber natürlich hängt die Entwicklung stark von den jeweiligen Regionen und Ländern ab. In Osteuropa sehen wir z.B. ein Wachstum im Geschäftsfeld Pflanzenschutz. Das Gleiche gilt für Asien und einige lateinamerikanische Länder.

In Westeuropa erwarten wir dagegen sinkende Umsätze bei den Pflanzenschutzverkäufen. In Deutschland beobachten wir dies übrigens seit drei bis vier Jahren. Ein Schlüsselfaktor für diese Regionen wird sein, neben Pflanzenschutzmitteln auch digitale Werkzeuge gegen Unkräuter und Krankheiten zu entwickeln. Zudem werden biologische Präparate eine größere Rolle spielen.

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