Eine Verbände-Allianz, der u. a. der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und der Industrieverband Agrar (IVA) angehören, spricht sich in einem gemeinsamen Communiqué dafür aus, die Pflanzenschutz-Beratung in Deutschland auf neue politische Herausforderungen auszurichten. Unter anderem müssten der amtliche Dienst und andere Beratungseinrichtungen in die Lage versetzt werden, neue alternative Pflanzenschutzstrategien zu vermitteln.
Beratungsinstitutionen müssen auf hohen Beratungsbedarf reagieren
Die unterzeichnenden Organisationen sehen die Notwendigkeit, in den nächsten Jahren alternative Pflanzenschutzstrategien zu entwickeln und für Landwirte, Gärtner, Winzer und Hopfenanbauer bereitzustellen. Sie fordern die Politik auf, Behörden und Beratungseinrichtungen in die Lage zu versetzen, entsprechende Strategien für die praktische Arbeit zu vermitteln. Diese Strategien und Lösungen werden sich zwangsläufig von den bisherigen Lösungen unterscheiden. Wie auch immer diese zukünftigen Strategien und Lösungen aussehen (chemisch, biologisch, pflanzengenetisch, mechanisch, digital): Die betroffenen Anbauer werden diese zum Teil neu lernen und auf ihren Flächen umsetzen müssen. Die Beratungsinstitutionen in Deutschland müssten daher auf diesen hohen Beratungsbedarf reagieren und sich darauf einstellen.
Eine Weiterentwicklung des „Integrierten Pflanzenschutzes“ nur mit einer leistungsfähigen Pflanzenschutz-Beratung möglich.“
Die Verbände fordern einen ganzheitlichen Beratungsansatz, der Ökonomie und Ökologie im Blick hat und weiterhin auf die Grundsätze des Integrierten Pflanzenschutzes setzt. Für die Umsetzung sei der Ausbau eines unabhängigen Versuchswesens und Monitorings von Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschädlingen notwendig. Das Papier sei das Ergebnis eines Verbändedialogs im November 2021, bei dem die künftige Ausrichtung der Pflanzenbauberatung im Fokus stand.
Das vollständige Beschlusspapier lesen Sie hier.
Auf Initiative des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) beraten seit 2020 Verbände, Experten und andere Interessenvertreter der Agrarbranche im Rahmen einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Verbändedialog“ über die Auswirkungen des Verlusts an chemischen Pflanzenschutzmitteln auf die Produktion u.a. von Landwirten, Gärtnern, Winzern und Hopfenanbauern.