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Pflanzenschutzempfehlungen vom 1.6.2016

Abschlussbehandlung in Weizen und Triticale, auf Blattläuse in Getreide achten, den Mais beim Herbizideinsatz nicht stressen, in Sommergerste die Abschlussbehandlung durchführen.

Lesezeit: 10 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.


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Aktuelle Situation


Lokal begrenzt müssen Sie in der zweiten Wochenhälfte erneut mit Starkregen, Hagel und Sturmböen rechnen. Rund um die Ostsee setzt sich dagegen wieder öfter die Sonne durch. Gewitter treten dort nur noch vereinzelt auf. Das Temperaturgefälle zwischen dem Norden (25 °C) und dem Süden (20 °C) bleibt erhalten.

Auch am Wochenende besteht Gewittergefahr mit teils starken Regengüssen. Örtlich sind Unwetter möglich.


Fusarium-Gefahr in Weizen!


In wärmeren Lagen, wie z.B. im Südwesten, gehen die Weizenbestände in den nächsten Tagen in die Blühphase über. Die Blüte beginnt bereits, wenn der Weizen etwa ein Drittel der Ähren aus der Blattscheide herausgeschoben hat. Wegen der angekündigten Gewitter und den relativ hohen Temperaturen von über 20°C, besteht zurzeit eine hohe Fusariumgefahr. Das gilt vor allem, wenn die Sorten zudem noch anfällig für Fusarium sind (Tobak, Inspiration, JB Asano, Smaragd, Kurz, Alexander, Ohio) und der Weizen in einer Maisfruchtfolge steht.

Die beste Wirkung gegen Fusarium erreichen Sie mit Behandlungen kurz vor Infektionen. Wer erst nach einer Infektion behandelt, kann bei Einsätzen bis zu 2 Tagen danach noch von guten Wirkungsgraden ausgehen. Sehr gut gegen Fusarium wirkt z.B. eine Kombination aus 1,25 bis 1,75 l/ha Osiris + 0,5 l/ha Prosaro. Diese Kombi besitzt auch eine breite Wirkung gegen Rostkrankheiten (in anfälligen Sorten sind Neuinfektionen mit Gelbrost zurzeit möglich). Alternativ eignen sich auch 1,5 l/ha Ampera + 1,0 l/ha Osiris (wirkt auch gegen Septoria tritici, Infektionsgefahr vor allem im Süden). Setzen Sie diese gut formulierte Kombination erst nach einem Tag sonniger Witterung ein. Einsätze am Abend sind zudem meist verträglicher. Wer kurz vor Niederschlägen auf einen trockenen Bestand behandelt, kann nach einer Stunde Antrocknungszeit von einer sicheren Wirkung ausgehen. 


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Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


In Triticale steht die Abschlussbehandlung an


Auch in Höhenlagen erreicht Triticale in den kommenden Tagen die Blühphase. Zur Abschlussbehandlung haben sich z.B. 0,45 l/ha Aviator Xpro + 0,45 l/ha Fandango (Aviator Xpro Duo) oder 1,8 l/ha Ceriax bewährt.

Bei anhaltend feucht-warmer Witterung sollten Sie viel Wert auf eine gute Fusariumwirkung legen! Besteht Fusariumgefahr, können Sie besser Präparate wie z.B. Prosaro, Osiris usw. nutzen, da diese am stärksten auf den Fusarium-Pilz wirken.  

Auf Standorten mit gesicherter Wasserversorgung spielt auch Septoria nodorum eine wichtige Rolle. In diesen Fällen eignet sich eine Kombination aus z.B. 0,6 bis 0,8 l/ha Skyway Xpro + 1,0 bis 1,5 l/ha Osiris. Dies ist besser als eine Solobehandlung mit Osiris oder Input Classic.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Keine Chance für Braunrost in Roggen


In späten, noch nicht so weit entwickelten Roggenbeständen besteht bei der aktuellen Witterung Braunrostgefahr. Legen Sie ein Fungizid nach, sofern kein Schutz mehr vorhanden ist. 



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Auf Blattläuse achten


Regional führt die sommerlich-warme Witterung zu einem Neuzuflug von Blattläusen. Kontrollieren Sie daher unbedingt Ihre Weizenbestände. Eine Gefährdung durch Virusübertragung besteht bis zum Fahnenblattstadium. Sollten in EC 39 mehr als jeder 10. Halm von einer Blattlaus oder Kolonie besiedelt sein, empfiehlt es sich, z.B. 75 ml/ha Karate Zeon einzusetzen. Ab dem Ährenschieben schädigen Blattläuse nur noch durch Saugtätigkeit. Von EC 55 bis 59 (Ährenschieben) liegt die Schadschwelle bei 20 % befallenen Halmen, von EC 61 bis 75 (Blüte bis Milchreife) bei 50 bis 80 %.

Ab dem Ährenschieben können Sie auch 140 g/ha Teppeki anwenden (Resistenzmanagement). Dieses systemische Präparat erfasst auch versteckt sitzende Läuse.    


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Sind Gallmücken ein Problem?


Zu Beginn des Ährenschiebens bieten sich für Gallmücken gute Bedingungen für die Eiablage. Frühe Weizenbestände erreichen jetzt diese empfindliche Phase. Stellen Sie deutlichen Mückenflug fest (0,5 bis 1 Mücke pro Pflanze) empfiehlt sich der Einsatz eines Pyrethroids. Kontrollieren Sie am besten an warmen, windstillen Abenden. Sonneneinstrahlung vermeiden die Mücken. Bislang sind Weizengall- und Sattelmücken aber nicht in nennenswerten Umfang aufgetreten.  


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Maisherbizide: Den Mais nicht stressen


Nach Niederschlägen herrschen günstige Bedingungen für Herbizideinsätze.  Auf eine Wachsschicht müssen Sie nicht zu viel Wert legen. Bei den Gräsermitteln wie Cato, Motivell forte, oder Maister power ist sie nicht erforderlich. Dies gilt auch für Bodenherbizide wie Gardo Gold, Spectrum Gold oder Aspect. Ätzschäden können Sie nur durch Präparate wie B 235, Buctril, Sulcogan, Calaris, Callisto, Elumis, Clio-Produkte und Laudis verursachen. Diese treten vor allem auf wenn Sie auf feuchte Pflanzen spritzen und kurz darauf stark die Sonne scheint. Meiden Sie diese Übergangsphasen. Falls dies nicht möglich ist, dann nehmen Sie die Menge des blattaktiven Partners um gut 25 % herunter. Bleibt es bei Ihnen eher bedeckt, ist die Gefahr von Ätzschäden deutlich geringer. Bei bedeckter Witterung sollten Sie die Aufwandmengen nicht wesentlich reduzieren. Als Einfachbehandlung, können Sie auf Fuchsschwanzstandorten z.B 1,5 l/ha Maister Power + 1,5 l/ha Aspect spritzen.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Fungizideinsätze in Sommergerste abschließen


Viele Sommergersten-Bestände haben die Ähren geschoben oder stehen unmittelbar davor. Führen Sie bei dem derzeit unbeständigen Wetter jetzt die abschließende Fungizidmaßnahme durch. In Sorten wie Grace und Avalon tritt regional Mehltau auf. Geeignet sind z.B. 0,8 l/ha Seguris + 1,2 l/ha Amistar Opti (Seguris Opti) oder 0,5 l/ha Aviator Xpro + 0,5 l/ha Fandango (Aviator Xpro Duo).

Wer Läuse findet, sollte 75 ml Karate Zeon mit in den Tank geben. Die Mikronährstoffversorgung sichern Sie z.B. durch 5 kg/ha Epso Combitop ab.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Letzter Schlag gegen Unkräuter vor Reihenschluss


Im März gesäte Rüben erreichen in Kürze den Reihenschluss. Letzte Problemunkräuter gilt es nun zu bekämpfen. Gegen Ausfallraps, Vogelknöterich oder Bingelkraut empfiehlt sich Debut + FHS (30 g + 250 ml/ha). Wichtig ist, dass Sie die Gesamtaufwandmenge von 90 g Debut pro ha in der Vegetation nicht überschreiten dürfen. Werden Nachspritzungen gegen Disteln nötig, sollten diese eine Wuchshöhe von 15 bis 20 cm haben und nicht durch Herbizide aus Vorbehandlungen (z.B. mit Debut) geschädigt sein. Die Distelbekämpfung ist möglichst solo durchzuführen, da dafür höhere Aufwandmengen erforderlich sind. Diese sollten bei den Distelspezialisten wie Vivendi 100 bei 1,0 – 1,2 l/ha bzw. 140 bis 167 g/ha bei Lontrel 720 SG und auch bei Lontrel 600 bei 0,15 bis 0,2 l/ha liegen. Der Zusatz eines Additives wie z.B. Access mit 0,5 + 1,0 l/ha fördert die Wirkung. Auf diese ist dagegen zu verzichten, wenn Sie gleichzeitig gegen teilflächig Ungräser wie bestocktes Weidelgras, großes Ausfallgetreide oder Quecke behandeln müssen und Gräserspezialisten wie z.B. Panarex 1,0 – 2,25 l/ha oder Targa Super 1,0 bis 2,0 l/ha zum Einsatz kommen. Damit die Maßnahme kulturverträglich bleibt, sollten Sie zu dieser Tankmischung keine weiteren Herbizide hinzugeben.

 

Gegen Unkräuter mit deutlich mehr als 4 Laubblättern müssen Sie die Wirkstoffmengen steigern. Zudem empfiehlt es sich auch weitere Möglichkeiten, die eine verbesserte Leistung der Mittel versprechen, zu nutzen. Dazu zählen die Tau-Spritzung in den frühen Morgenstunden, eine hohe Benetzungsrate über eine höhere Wassermenge, möglichst kleine Spritztropfen und der Einsatz von Doppelflachstrahldüsen. Auch das Ausbringen der Wirkstoffe innerhalb weniger Tage in Gegenfahrtrichtung (Kurzzeitsplitting) verstärkt die Herbizidwirkung. Jedem muss jedoch klar sein, dass  eine Wirkungsverstärkung die Rübenverträglichkeit deutlich verringert. 


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Störenfried Wildrüben


Sobald Rübenpflanzen außerhalb der Reihen wachsen, sind diese zügig zu bekämpfen. Halten Sie jetzt konsequent Ausschau nach den ungeliebten Gästen. Wildrüben aus nicht bereinigten Kulturschossern treten zunächst nur in kleinen Nestern auf. Sie sind so leicht zu übersehen, führen später jedoch wegen der starken Vermehrung zu einer massiven Verunkrautung der Flächen.

 

Um diese zu beseitigen, eignet sich bei kleineren Nestern und innerhalb der Rübenreihen die Handhacke. Sind schon größere Flächenanteile mit Wildrüben belastet, ist der Einsatz der Maschinenhacke die sinnvollste Maßnahme, um das Problem zu lösen. Ist die Fläche stark betroffen, müssen Sie die Hacke mehrfach einsetzen. Eine Glyphosatbehandlung der Unkrautrüben über Streichgeräte stellt nur eine Notlösung dar. Der Erfolg ist nicht immer befriedigend. Auch ein Verlust von Rüben, die direkt neben dem Schosser stehen, ist durch Abtropfen von Glyphosat nicht ganz zu vermeiden.

 

Neben den Wildrüben treten teilweise auch massiv Ausfallkartoffeln auf. Ein Gang mit der Maschinenhacke ist auf diesen Flächen oft die einzige Möglichkeit das Problem zu lösen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Schädlinge in Rüben noch nicht auffällig


Bislang lassen sich Blattläuse kaum in Rüben finden. Auch Moosknopfkäfer und Rübenfliege treten bisher nicht in Erscheinung. Das meldet aktuell die LWK Nordrhein-Westfalen. Auch aus anderen Bundesländern liegt kein Warnhinweis vor. Eine Insektizidmaßnahme ist daher nicht nötig. Sie würde sich sogar negativ auswirken, da sie auch den Blattlausfeinden wie Marienkäfer und Florfliegen schadet.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Krautfäule-Gefahr in Kartoffeln


Die feucht warme Witterung in den meisten Regionen bietet derzeit optimale Bedingungen für einen frühen Befall mit Stängelphytophthora. Das betrifft vor allem den Süden Deutschlands. Dort haben die Niederschläge den Boden gut durchfeuchtet. In Frühkartoffeln und den Anschlusssorten sollte die erste Bekämpfungsmaßnahme bereits gelaufen sein. Wer noch nicht behandelt hat, muss jetzt schnellst möglich mit dem Spritzstart beginnen. Späte Sorten Lagerware kommen nun bei den wüchsigen Bedingungen rasch in die Phase des Hauptblattwachstums. Es kann daher sinnvoll sein, den Spritzstart auch bei diesen vorzuziehen und bereits bei 15 bis 20 cm Wuchshöhe zu behandeln.

 

Zur Startspritzung empfehlen sich wegen der Stängelphytophthora systemische Präparate. Dafür darf aber noch kein Befall im Bestand sein! Es eignen sich z.B. 2 kg Ridomil Gold MZ + 50 % Menge Sporenkiller (z.B. Shirlan oder Ranman Top) oder 0,5 L Epok + Mancozeb- oder Maneb- oder Metiram-haltigem Produkt oder 2,5 kg Fantic M WG + 50 % Menge Sporenkiller. In späteren Sorten ist  im Anschluss auch eine Kombinationen mit dem systemischen Wirkstoff Propamocarb möglich (z.B. Infinito oder Proxanil).

 

Bei sehr hohem Druck oder Befall sollten Sie mit systemischen oder teilsystemischen Mitteln arbeiten, die Cymoxanil enthalten (0,6 kg Carial Flex oder 2,5 kg Curzate oder 0,7 kg Tanos oder 3 kg Zetanil oder 2 l Proxanil) + 75 bis 100 % Sporenkiller. Auch bei verspätetem Spritzstart ist dies sinnvoll, da der Wirkstoff Cymoxanil eine gute Kurativleistung besitzt (heilende Wirkung).

 

Anschlussspritzungen können Sie dann bei mittelmäßigem Druck wieder mit teilsystemischen Wirkstoffen durchführen (z.B. Acrobat Plus WG / Areva MZ / Banjo forte / Carial Flex / Curzate M WG / Revus / Tanos / Valbon / Valis M).

Lassen Sie keinesfalls die Nachbehandlungen bzw. Anschlussspritzungen schleifen, um dem Erreger keine Chance zu geben sich auszubreiten.

 

Ein aktuelles Problem sind zudem die Ausfallkartoffeln, an denen sich ein nicht kontrollierbares Infektionspotenzial entwickeln kann. Selbst wenn die vorhergesagte Witterung nicht eintritt, ist ein Spritzstart auf gefährdeten Flächen mit lokalsystemischen Fungiziden günstig. Eine Kombination mit Sporenkillern (z.B. Banjo, Carneol, Nando 500 SC, Ohayo, Ranman Top, Shirlan, Terminus, Winby) kann sinnvoll sein.

 

Auch erste Alternaria zeigte sich bereits in Frühkartoffeln im Kreis Borken (NRW). In anfälligen Sorten und auf gefährdeten Standorten empfiehlt es sich daher mit mancozebhaltigen Krautfäulefungiziden zu starten. Setzen Sie dann wöchentlich, durchgängig bis zum Termin für den Einsatz der Spezialfungzide, weitere mancozebhaltige Fungizide ein.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!




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