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Pflanzenschutzempfehlungen vom 13.4.2016

Gelbrost breitet sich aus, Halmbruchgefahr im Getreide, Roggen und Gerste einkürzen, gesunde Gerste, erste NAK in Rüben

Lesezeit: 7 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


In der zweiten Wochenhälfte dauert das wechselhafte Aprilwetter mit wiederholten Regen- und Gewittergüssen zunächst noch an. Dazwischen sind auch mal freundliche Abschnitte dabei. Die Temperaturen gehen zunächst nur wenig zurück.


Zum Wochenende bringen Wetterfronten mehr Wolken und Regenfälle mit und es wird deutlich kühler. Hinzu kommt ein lebhafter und starker Wind. Im Bergland kann es stürmisch sein.


Gerste einkürzen und gesund halten


Die Gerste hat sich in den letzten Tagen gut entwickelt. Wo die Bestände EC 31 erreicht haben, steht die erste Wachstumsregler-Behandlung an. Wenn Sie den Halm aufschneiden, muss sich der erste Knoten deutlich vom Bestockungsknoten abgesetzt haben. Im Südwesten ist dieses Stadium jetzt sicher erreicht. Gute Wirkungen erzielen Sie nur bei ausreichend warmer und strahlungsreicher Witterung! Die Temperaturen sollten am Tag der Behandlung und auch in den darauf folgenden Tagen über 15 °C liegen. Ist es in Ihrer Region bei der Überfahrt über 20°C warm, sollten Sie die Aufwandmenge von Moddus (oder Nachbauten) um 15 % reduzieren. Für spätere Behandlungen in EC 32 bis 34 können Sie bei kühleren Temperaturen (ab 12 °C) besser mit Medax Top arbeiten.


Neben Zwergrost breiten sich in anfälligen Sorten (z.B. Kosmos) auch Netzflecken aus. Das Land Schleswig-Holstein meldet außerdem Rhynchosporium. Es empfiehlt sich daher die Mitnahme eine Fungizids, wie z.B. 0,5 l/ha Input Classic, 0,6 l/ha Gladio oder 0,65 l/ha Fandango (keine Mehltauwirkung). Wer Flächen an Gewässern bewirtschaftet, kann mit 0,5 l/ha Proline + evtl. 0,2 l/ha Vegas (bei Mehltau) bis an den länderspezifischen Mindestabstand heranfahren.


Im Nordwesten treten vereinzelt massiv Läuse auf. Es empfiehlt sich ein Pyrethroid mitzunehmen (Gewässerabstände beachten).



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Kein Lager im Roggen


Der Roggen ist bundesweit gut aus dem Winter gekommen. Bei optimaler Wasserversorgung findet keine natürliche Triebreduktion statt. Den Bestand kürzen Sie mit 0,8 l/ha bis 1,2 l/ha CCC + 0,2 bis 0,3 l/ha Moddus oder Nachbauten ein. Fahren Sie bei Temperaturen von mindestens 14°C flexibel von EC 31 bis 33 die erste Behandlung. Achten Sie außerdem auf sonnige, klare Witterung. Braunrost spielt bislang kaum eine Rolle.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Gelbrost macht sich breit


Neben Mehltau im Weizen (vor allem in den Sorten Smaragd und Premio) und in Triticale breitet sich Gelbrost weiter aus. Im Weizen findet man ihn bereits in den Sorten JB Asano, Reform, Rumor, Landsknecht, Matrix, Kerubino und Benchmark. In Triticale sind fast alle Sorten betroffen. Die momentane Witterung mit Sonne und wiederkehrenden Niederschlägen begünstigt das Ausbreiten. Wo stärkerer Befall auftritt, sind höhere Aufwandmengen von z.B. 0,75 bis 1,0 l/ha Orius oder 0,6 bis 0,75 l/ha Epoxion oder mit Nebenwirkung auf Halmbruch 1,0 bis 1,25 l/ha Capalo notwendig. In anfälligen Sorten ohne auffälligen Befall können Sie geringere Aufwandmengen fahren, um den Anschluss an Folgebehandlungen sicherzustellen.


Besonders in Triticale tritt schlagspezifisch frischer Mehltau auf, manchmal mit erheblichem Befall. Mit gleichzeitiger Wirkung gegen Gelbrost kann man auf diesen Schlägen mit 0,75 l/ha Ceralo + 0,15 l/ha Talius  oder + 0,2 l/ha Vegas fahren.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Halmbruchgefahr in Weizen und Triticale?


Der milde Winter hat vor allem in Norden und Westen ungewöhnlich viele Infektionen mit Halmbruch (Pseudo­cercosporella) verursacht. Betroffen sind besonders Frühsaaten bei Getreide nach ­Getreide auf mittleren bis schweren Böden. Stark gefährdet ­sind Weizen und Triticale. In Gerste kann der Pilz wegen der früheren Abreife kaum Schäden anrichten. 
Typische Symptome sind glasig-­braune Flecken und vermorschte Stängel. Im schlimmsten Fall entsteht parasitäres Lager.


Beachten Sie, dass die neueren Weizensorten wie Desamo, Elixer, Inspiration, Johnny, Kerubinio, Lear, Manitou, Patras, Rumor und Tobak als hoch anfällig für Halmbruch gelten (APS-Note 6).


Trotz des hohen Ausgangsbefalls und der Anfälligkeit der Sorten entscheidet die Witterung darüber, ob Halmbruch zur Gefahr wird oder nicht. Ist es ab Mitte/Ende April feucht-kühl (regnerisch bei 6 bis 12 °C), sollten Sie Ihre Fungizidstrategie darauf ausrichten. Wie gut die Mittel gegen Halmbruch wirken, entnehmen Sie der Übersicht. Die Wirkungsgrade von Prochloraz und Metrafenone schwanken zwischen den Jahren stark. Exzellente Leistungen zeigt Boscalid. Die Carboxamide empfehlen sich grundsätzlich zum zweiten Fungizidtermin.


Neben dem Wirkstoff ist aber auch die Witterung beim Einsatz wichtig. Ist es zum Behandlungstermin trocken und warm, wächst das Mycel nicht weiter. Bei feucht-kühlem ­Wetter verhindert das Fungizid ­dagegen, dass der Pilz weiter in den Halm hineinwächst. Am besten behandeln Sie zum „Septoria tritici-­Termin“. Um an die Halmbasis ­heranzukommen, empfehlen sich Überfahrten morgens im Tau mit ­geringem Spritzdruck und mindestens 200 l/ha Wassermenge.


Falls es – wie im letzten Jahr – regional zu Frühjahrstrockenheit kommt, kann sich der Halmbruch nur langsam weiter ausbreiten. Daher waren 2015 im Norden bei ebenfalls hohem Ausgangsbefall nur vereinzelt Schläge betroffen.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Sommergetreide sauber halten


Das Sommergetreide befindet sich vielerorts mittlerweile schon im Auflauf. Mit dem Getreide wachsen auch die Unkräuter und -gräser. Erst ab dem 3 bis 4-Blattstadium des Getreides empfiehlt es sich die Bestände zu behandeln, da dann die Kultur als Konkurrenz zu den unerwünschten Arten mithilft. Unkräuter wie Melde, Gänsefuß, Taubnessel und Kamille halten Sie z.B. mit 30 g/ha Dirigent SX + 1,3 l/ha Duplosan DP (Wuchsstoff) in Schach.


Besonders für wuchsstoffhaltige Mittel sollte die Witterung feucht-warm sein. Wer es auf schweren Böden mit Ehrenpreis, Kamille, Klette, Knöterichen und Storchschnabel zu tun hat, kann z.B. auch mit 40 g/ha Artus arbeiten. Gegen Fuchsschwanz im Hafer empfehlen sich 20 g/ha Lexus im frühen Auflauf. Die angekündigten Niederschläge zum Wochenende bieten gute Bedingungen für Lexus. In Sommergerste und Sommerweizen ist gegen Fuchsschwanz Axial mit 1,2 l/ha das Mittel der Wahl. Weitere Mittel finden Sie in der Tabelle.


Um die Manganversorgung zu sichern, geben Sie noch 1,5 bis 2,0 l flüssiges Mangannitrat dazu. Vor allem Sommerungen  mangelt es auf leichten und humosen Standorten schnell an diesem Mikronährstoff, sobald es trocken wird.


Beim Einsatz von Duplosan oder anderen Wuchsstoffen, sollten Sie wegen möglicher Mischbarkeitsprobleme kein flüssiges Mangannitrat mitnehmen.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Raps: Glanzkäfer jetzt noch behandeln?


Durch die niedrigeren Temperaturen wird zum nächsten Wochenende kein nennenswerter Zuflug des Rapsglanzkäfers mehr stattfinden. Zudem ist der Raps auf vielen Flächen so weit entwickelt, dass dieser dem Glanzkäfer davon wächst. Die Schadschwelle verschiebt sich ab Blühbeginn nach oben. Sobald der Raps zu blühen beginnt, fliegen die Glanzkäfer nur noch die gelben Blütenblätter an und fressen nicht mehr an den Knospen. Ab dann helfen sie sogar bei der Bestäubung.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Erste NAK steht an


Mit dem Auflaufen der früh gesäten Rüben tritt auch die erste Unkrautwelle aus Ausfallraps, Knötericharten und Vogelmiere auf. In dieser Situation empfehlen sich Mittel-Kombinationen aus 1,2 l/ha Belvedere Extra  oder 1,0 l/ha Betanal MaxxPro + 1,5 l/ha Goltix Titan + 20 g/ha Debut + FHS. Debut erfasst blattaktiv vor allem Vogelknöterich, Bingelkraut und Ausfallraps.


Besteht die erste Unkrautwelle auf Ihrem Schlag nur aus einer normalen Mischverunkrautung ohne Problemunkräuter, können Sie auch kostengünstig mit einer Eigenmischung aus z.B. 1,2 bis1,5 l/ha Betasana SC + 0,4 l/ha Stemat + 1,5 bis 2,0 l/ha Goltix Titan oder 1,5 bis 2,0 l/ha Metafol SC behandeln. Sichern Sie den Wirkungsgrad dieser verträglichen Mischung über ein Additiv, wie z.B. Hasten, Access oder Trend mit 100 % Aufwandmenge ab.






Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


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