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Pflanzenschutzempfehlungen vom 23.3.2016

Raps: verhaltener Rüssler-Zuflug, Phoma-Gefahr in weit entwickeltem Raps, Ablenkungsfütterung gegen Mäuse in Rüben, Spritzen-TÜV nicht vergessen!

Lesezeit: 7 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


In der Wochenmitte zeigt sich die Sonne nur regional, oft bleibt es wolkig und mit 10°C relativ kühl. Am Karfreitag leitet eine Wetterfront mit viel Regen in ganz Deutschland eine Wetterumstellung ein. Anschließend dreht sich der Wind auf Südwest und es wird etwas wärmer. Am Ostersonntag kündigt sich aus Nordwesten ein Atlantiktief an.


Rüssler-Zuflug in Raps verzögert sich


In den meisten Regionen sind die Rapsschädlinge wegen der kühlen Temperaturen noch nicht aktiv. Gute Bedingungen für den Zuflug herrschten Ende letzter Woche. Die Bekämpfungsrichtwerte von 10 Großen Rapsstängelrüsslern bzw. 20 Triebrüsslern wurden auf Einzelschlägen in Ostwestfalen und Brandenburg überschritten. Zu Beginn der nächsten Schönwetterphase mit Temperaturen über 12°C empfehlen sich Behandlungen auf diesen Flächen, um die Eiablage zu verhindern.

Geeignete Präparate sind z.B. Kaiso Sorbie /Hunter, Trafo WG/Lambda WG mit jeweils 150 g/ha oder Karate Zeon mit 75 ml/ha. Diese Präparate sind als B4 (nicht bienengefährlich) eingestuft. Mit einem verstärkten Auftreten des Großen Rapsstängelrüsslers müssen Sie in der Nachbarschaft von letztjährigen Befallsflächen rechnen. Kontrollieren Sie weiterhin unbedingt Ihre Gelbschalen.




Raps: Was tun gegen Lager, Phoma und Botrytis?


In wiederergrünten Rapsbeständen kann man bei wärmeren Temperaturen jetzt optimal ein Fungizid einsetzen. Dies empfiehlt sich vor allem in weit entwickelten, lagergefährdeten Beständen. Sehr gut entwickelter Raps steht z.B. im Raum Leipzig. Behandeln Sie möglichst nahe an Niederschlägen, um eine gute Phoma-Wirkung zu erreichen. Die Fungizide Tilmor mit 0,75 l/ha oder 0,75 bis 1,0 l/ha Ampera eignen sich besonders gut gegen Phoma. Wer zusätzlich stärker einkürzen will, sollte besser 0,35 l/ha Toprex anwenden. Lageranfällige Sorten sind z.B. Sherlock, DK Exstorm, Hybrirock, PR 46 W20 und Rafiness.


Insbesondere in Bayern und Thüringen tritt stellenweise der Schwächepilz Botrytis (Grauschimmel) auf. Der Pilz befällt durch Frost geschädigtes Gewebe. Mit den gängigen Fungiziden erreichen Sie eine Nebenwirkung. Um den Raps zu vitalisieren, empfehlt sich in diesen Fällen der Zusatz von 0,5 l/ha Nutriphite Magnum S.

Vorsicht beim Fungizideinsatz ist in Beständen mit verzögertem Wachstumsstart geboten, deren Blätter noch leicht rot verfärbt sind. Reduzieren Sie in diesen Situationen die Fungizidmenge deutlich auf z.B. 0,5 l/ha Ampera oder 0,3 l/ha Orius. Bei vollem Wachstum können Sie dann eine Teilmenge nachlegen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Bor nicht vergessen!


Der Bedarf an Bor liegt im Raps bei rund 200 g/ha. Weil auf Standorten mit geringen Borgehalten und auf leichten, sandigen Flächen die Bor-Verfügbarkeit eingeschränkt ist, empfiehlt es sich, insgesamt ca. 400 g/ha Bor zu geben. Eine Teilmenge von 200 g/ha können Sie bei der anstehenden Fungizidmaßnahme mit in den Tank geben. Zu bedenken ist, dass Solubor und flüssige Bordünger die pH-Werte in der Spritzbrühe erhöhen. Epso Microtop hingegen reduziert den pH-Wert. Optimal ist deshalb eine Mischung aus 5 kg/ha Epso Microtop + 1 kg Solubor (oder andere flüssige Bordünger).


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Ungräser im Raps ausschalten


Wer noch gegen Ausfallgetreide vorgehen muss, kann dies jetzt noch z.B. mit 1,0 l/ha Targa Super oder 1,0 l/ha Agil-S tun. Gegen Fuchsschwanz empfiehlt sich Focus Ultra mit 2,5 l/ha + 1,0 l/ha Dash. Die Gräsermittel lassen sich mit 1,2 l/ha Vivendi oder 0,2 l/ha Lontrel 600 gegen Kamille und Kornblume mischen. Kombinationen mit Effigo sind dagegen nicht erlaubt!


Effigo wirkt zusätzlich gegen Klette. Das Mittel darf man nur noch einsetzen, wenn die Knospen von den Knospenblättern umschlossen sind.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Getreide: Rost im Nordwesten


Ersten, frisch sporulierenden Gelbrost in Weizen und Triticale melden die Offizialberater aus Nordrhein-Westfalen. In Roggen kann man bereits Braunrost finden. Die Befallsstärke ist bislang aber nicht von Bedeutung. Behandeln Sie keinesfalls in der Bestockungsphase – das bringt nichts.


Für den Einsatz von Wachstumsreglern ist es zurzeit bundesweit noch zu früh. Weizen- und Triticalebestände sollten bei zunehmender Erwärmung erst einmal richtig durchgrünen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Herbizide in Getreide weiterhin einsetzen


Nach den Niederschlägen zu Wochenbeginn sind mit ansteigenden Temperaturen ab Gründonnerstag die Bedingungen für Herbizideinsätze im Wintergetreide optimal. Eine Luftfeuchte von mindestens 60 % ist vor allem für Ungrasbehandlungen wichtig. Strategien gegen Unkräuter und Ungräser auf Ihrem Standort entnehmen Sie den Übersichten.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Mäuse ablenken


Pillenknackermäuse können frühe Rübensaaten erheblich ausdünnen. Die Waldspringmaus knackt die ungekeimte Rübenpille, um an den Samen zu gelangen. Sie schädigt dabei meistens entlang der Reihe. Gebannt ist die Gefahr erst, wenn die Keimung beginnt. In diesem Jahr ist die Gefahr von Mäuseschäden besonders hoch.


Durch den milden Winter ist die Population an Wald- und Feldmäusen überdurchschnittlich hoch. Am besten beginnen Sie mit Gegenmaßnahmen bereits beim Rüben säen. Halten Sie eine Ablagetiefe von 1 bis 2 cm ein und achten Sie darauf, dass keine Pille sichtbar ist. Mit einer Ablenkfütterung aus gerösteten Haselnüssen, Sonnenblumen oder Gerste können Sie ebenfalls den Befallsdruck senken. Verteilen Sie diese am Schlagrand. Sitzstangen für Greifvögel bringen nur etwas, wenn Sie diese bereits vor der Aussaat aufstellen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Spritzen-TÜV nicht vergessen


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Alle drei Jahre steht nach der Pflanzenschutzgeräte-Verordnung der Spritzen-TÜV an. Wer im Jahr 2016 zur Kontrolle fährt, erhält eine orange Plakette (gültig bis 2019). Weitere gültige Plaketten in 2016 sind die gelben (2015, gültig bis 2016 - Übergangsregelung), die braunen (gültig bis 2016), die rosafarbenen (gültig bis 2017) und die grünen (gültig bis 2018). Setzen Sie Ihre Feldspritze vor der Überprüfung instand, um Kosten zu sparen. Frostschutz, AHL usw. sollte man vorher ablassen. Füllen Sie das Spritzfass zu einem Drittel mit klarem Wasser, um die Querverteilung messen zu können.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Nutzen Sie jetzt die top Unkraut-App!


Die kürzlich aktualisierte "top Unkraut-App 2016" liefert unabhängige Empfehlungen für Ihren Herbizideinsatz in allen wichtigen Kulturen. Sie enthält 142 Unkräuter und 42 Ungräser. Bei der Funktion gibt es 2 Suchwege:


Empfehlungen: Sie wählen bis zu 5 Unkräuter pro Kultur aus. Die App zeigt Ihnen mögliche Mittel, Mischungen oder Spritzfolgen, sortiert nach Wirkungsstärke an. Haben Sie sich für eine Empfehlung entschieden, ist Folgendes hinterlegt: wichtige Drainage- und Abstandsauflagen, Preise, Hinweise zu Einsatzbedingungen, Mischbarkeiten, Sortenverträglichkeiten, Gebindegrößen und vieles mehr. 


Mittelsuche: Nach Auswahl einer Kultur erhalten Sie eine Liste mit allen zugelassenen Herbiziden. Wählen Sie ein Produkt, zeigt Ihnen die App alle wichtigen Infos. Dazu zählen das Wirkspektrum, Preise, Auflagen, Nachbauhinweise usw.


Die App ist auch für Grünlandprofis interessant. Sie enthält alle relevanten Grünlandherbizide mit Wirkungsgraden und Infos z.B. zu Wartezeiten. Die App ist für iPhone und Android-Geräte verfügbar, wird regelmäßig aktualisiert, benötigt keine Internetverbindung und kostet 14,99 €. Innerhalb von 2 Jahren sind alle Updates kostenlos.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


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